• Nach dem Urlaub wieder arbeiten

    Nach dem Urlaub wieder arbeiten

    So steigern Sie die Motivation

Viele Menschen plagt nach dem Urlaub ein regel­rech­tes Mo­ti­va­tions­loch – das Post-Holiday-Syndrom. Mit ein paar Maß­nah­men lässt sich der Wie­der­ein­stieg in den Job leich­ter ge­stal­ten.

7. September 2022

Gerade noch aus­schla­fen, so­lan­ge man will, die Seele bau­meln lassen und frem­de Orte be­rei­sen – und dann steht der ers­te Ar­beits­tag nach dem Urlaub schon wie­der vor der Tür. Spä­tes­tens mit dem viel zu frü­hen Wecker­klin­geln ist die Lau­ne bei vie­len im Keller. Aber muss das so sein oder lässt sich das Mo­ti­va­tions­loch, auch als Post-Holiday-Syn­drom be­kannt, umgehen?
Eine kleine Ent­war­nung: Beim Post-Holiday-Syn­drom han­de­le es sich um ein nor­ma­les Stim­mungs- und Leis­tungs­tief und nicht etwa um eine Krank­heit, so Robin Kaufmann vom Ins­ti­tut für Be­trieb­liche Ge­sund­heits­be­ra­tung (IFBG). „Es ist nichts an­de­res als ein Um­schal­ten vom Ur­laubs- in den Ar­beits­mo­dus, der un­se­rem Kör­per schwer­fällt, da wir noch in der Ent­span­nung sind.“

Eine gute Vor­be­rei­tung ist der halbe Wie­der­ein­stieg

Laut Prof. Dirk Windemuth, Di­rek­tor des Ins­ti­tuts für Ar­beit und Ge­sund­heit der Deut­schen Ge­setz­lichen Unfall­ver­siche­rung (IAG), sind Men­schen nach dem Ur­laub in ers­ter Linie müde, ähn­lich wie man es von Mon­ta­gen kennt. Sie müs­sen sich an den neuen Schlaf-Wach-Rhyth­mus erst wie­der ge­wöh­nen, was aber in der Regel nur we­ni­ge Tage dauert. Auch wenn das Post-Holiday-Syndrom also nicht dra­ma­tisch ist, kann man Lust­lo­sig­keit und Über­for­de­rung gut vor­beu­gen. „Wenn ich schon in einem Stress­tun­nel bin, kann ich mir keine Al­ter­na­ti­ven mehr über­le­gen“, sagt Dirk Windemuth. Daher em­pfiehlt es sich, den Wie­der­ein­stieg schon vor dem Urlaub zu planen.
Kaufmann rät etwa, den Urlaub so zu le­gen, dass man in der Wochen­mitte zu­rück an den Ar­beits­platz kommt. Das ver­kürzt die erste Ar­beits­woche. Be­stimm­te Pro­zes­se soll­ten im Ideal­fall vor der Aus­zeit ab­ge­schlos­sen wer­den, etwa wich­ti­ge Pro­jek­te oder Prä­sen­ta­tio­nen. Ein wei­te­rer Tipp: Die Ab­wesen­heits­notiz ein­fach für ein paar Tage län­ger an­set­zen, damit erst ein­mal in Ruhe die be­reits vor­han­de­nen E-Mails ab­ge­ar­bei­tet werden können.

Urlaubs­rück­keh­rer im Dienst: Nicht von null auf hundert

Auch im Urlaub selbst kann man etwas für einen ge­lun­ge­nen Wie­der­ein­stieg im Job tun. Davon zwischen­durch schnell die Mails zu checken, rät Kaufmann aber strikt ab. Die zu­neh­men­de Ent­gren­zung von Frei­zeit und Arbeit führe nach­weis­bar zu Stress. Bes­ser setze man im Urlaub auf ent­span­nungs­för­dern­de Ak­ti­vi­tä­ten. Mit voll auf­ge­tank­ten Akkus sei man den er­neu­ten An­for­de­run­gen im Job viel bes­ser gewachsen.
Am ersten Tag zu­rück bei der Ar­beit soll­te man sich laut Prof. Windemuth dann be­wusst Frei­räu­me schaf­fen. Er regt an, bei­spiels­wei­se ein Schild an die Tür zu hän­gen: Ur­laubs­rück­keh­rer im Dienst. Das sig­na­li­siert so viel wie „Stö­ren Sie jetzt bitte nicht, der muss wie­der in seine Ar­beit rein­fin­den“. Das müsse im Vor­feld aber ab­ge­spro­chen wer­den. Der Kör­per brauche seine Zeit zum Um­schal­ten, sagt Kaufmann. „Des­halb soll­te man in den ers­ten Tagen ver­stärkt Pausen ein­bauen oder auch kür­zer ar­bei­ten, um die Ent­span­nung des Ur­laubs mit in die ers­ten Tage nach der Aus­zeit zu nehmen“.

Schöne Erin­ne­run­gen: Dem Frust aktiv ent­ge­gen­wirken

Ein Bild aus dem Ur­laub auf­zu­stel­len, um schö­ne Erin­ne­run­gen wach­zu­hal­ten, kann dem Psy­cho­lo­gen zu­fol­ge die Stim­mung auf­zu­hel­len. Wich­tig und mo­ti­va­tions­stei­gernd sei aber auch ein po­si­ti­ver Blick in die Zu­kunft: Worauf kann ich mich denn freuen? Das kön­nen die Kol­le­gen und tolle Pro­jek­te sein, aber auch Ver­ab­re­dun­gen mit Freun­den oder ein ge­plan­ter Aus­flug. Solche Aus­sich­ten kön­nen dem Frust darüber, wie­der ar­bei­ten zu müssen, etwas ent­ge­gen­setzen.
Viel wich­ti­ger fin­det Dirk Windemuth, Mo­ti­va­tions­löchern län­ger­fris­tig vor­zu­beu­gen. Es sei vor allem Auf­gabe des Be­trie­bes, eine Prä­ven­tions­kultur zu schaf­fen, in der Mit­ar­bei­ten­de nicht gleich nach dem Urlaub wie­der total er­schöpft sind. Dazu ge­höre etwa ein Ar­beits­all­tag ohne allzu viele Mee­tings. Wo Be­spre­chung auf Be­spre­chung folgt, kom­men Be­schäf­tig­te oft gar nicht mehr dazu, Auf­ga­ben zu er­le­di­gen oder ver­nünf­tig zu delegieren.
Kaufmann weist auf wei­te­re Ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten der Füh­rungs­ebene hin. Diese kön­ne be­stimm­te Struk­tu­ren wie etwa Post­fach­frei­gaben wäh­rend der Ur­laubs­zeit an­sto­ßen, damit Rück­keh­rer und Rück­keh­re­rin­nen sich nicht erst durch Hun­der­te Mails ar­be­iten müssen.
Foto: Franziska Gabbert/dpa-tmn

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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