• Neustart für Gemüsereste

    Neustart für Gemüse­reste

    Ein zweites Leben auf der Fenster­bank

Sogar im Winter ist Gemüse­an­bau mög­lich, und zwar im Haus. Jetzt kann auf der Fens­ter­bank aus­ge­rech­net aus dem Küchen­müll wie­der neues Grün werden.

4. Februar 2022

Was machen Sie mit Ihren Gemüse­res­ten vom Kochen? Auf den Kom­post? Das ist eine Weise, we­ni­ger Rest­müll zu pro­du­zie­ren und die Res­sour­cen der Erde zu scho­nen. Ein an­de­rer ist, die Grün­ab­fäl­le wie­der zu gan­zen Pflan­zen heran­wach­sen zu lassen und sie er­neut fürs Kochen zu ernten.
Regrowing nennt sich die Me­tho­de, Salat­strün­ke oder Zwie­bel­wur­zeln wei­ter zu ver­wen­den – und über­setzt aus dem Eng­lischen heißt das „wie­der wach­sen“. Es ist in der Regel un­kom­pli­ziert, um­welt­freund­lich und spart Geld – und man braucht kei­nen Gar­ten oder Balkon dazu.
Aber beim Regrowing geht es nicht darum, sei­nen kom­plet­ten Gemüse­be­darf mit die­sem An­bau zu decken. „Son­dern man nimmt die Ab­fäl­le, die da sind, und schenkt ihnen ein zwei­tes Leben“, sagt Melissa Raupach, Co-Au­to­rin des Buchs „Regrow your veggies“.
Regrowing funk­tio­niert bei Pflan­zen, die sich ve­ge­ta­tiv, also un­ge­schlecht­lich ver­meh­ren. Bei ihnen ent­steht im Gegen­satz zur ge­schlecht­lichen Ver­meh­rung eine neue Pfla­nze ohne Blüte, Be­fruch­tung und Aus­bil­dung eines Samens – allein aus sich tei­len­den Zel­len der Mut­ter­pflanze.

So geht's

Benötigt wird ledig­lich ein mög­lichst hel­ler Stand­ort – am besten ein Fens­ter­platz. Dazu ei­ni­ge Glä­ser und Blu­men­töp­fe, Was­ser und Erde. Und dann braucht man Koch­reste wie Strün­ke. Die von Früh­lings­zwie­beln, Lauch und Romana-Salaten sind laut Melissa Raupach gut ge­eig­net, da man mit ihnen „eine super ho­he Er­folgs­wahr­schein­lich­keit“ hat.
Diese Pflan­zen durch­lau­fen zwei Pha­sen: Zu­nächst kommt ein ab­ge­trenn­ter Teil der Pflan­ze in ein Glas mit Was­ser. Dies soll­te man mög­lichst täg­lich wech­seln, um zu ver­hin­dern, dass die Pflan­zen fau­len. „Für die zwei­te Pha­se pflan­zen Sie die Pflänz­chen je nach Sorte ein bis zwei Wochen spä­ter in Erde ein und kön­nen sie nach meh­re­ren Wochen ern­ten“, sagt Felicitas Arndt von der Ko­or­di­nie­rungs­stelle „Zu gut für die Tonne!“ beim Bun­des­zen­trum für Ernährung.

Beispiel: Romana-Salat

Ein typischer Ver­tre­ter die­ser „Regrowing-Veggies“ ist der Romana-Salat, weil er laut Melissa Raupach „sehr zu­ver­läs­sig nach­wächst“. Der Strunk sollte min­des­tens fünf Zen­ti­me­ter hoch sein, damit er gut in ein Was­ser­glas passt. Wich­tig ist, dass un­ge­fähr die Hälf­te immer im Nassen steht.
Nach fünf bis zehn Tagen deu­ten sich neue Wur­zeln an, und es zeigt sich fri­sches Grün am obe­ren Teil des Salat­strunks. Nun kann der alte neue Romana­salat ein­ge­pflanzt wer­den. Auch hier wird nur der Strunk in die Erde ge­ge­ben. Die neu trei­ben­den Blät­ter müs­sen un­be­dingt frei blei­ben, weil sie Licht be­nö­ti­gen.

Der Zeitpunkt – ab Ende Januar los­legen

Auch wenn mit dem Regrowing der Gemüse­an­bau außer­halb der Gar­ten­sai­son mög­lich ist, das gilt nicht für die dunkels­ten Win­ter­tage ohne einen wirk­lich son­ni­gen Platz zum Wach­sen oder die Hilfe von spe­ziel­len Pflan­zen­leuch­ten. „Durch den Licht­man­gel wer­den Blät­ter und Triebe lang“, sagt Peter Muß vom Pro­vin­zial­ver­band Rheinischer Obst- und Gemüse­bauer. „Hier­durch sind sie weich und damit auch an­fäl­li­ger für Krank­heits- und Schäd­lings­befall.“
Wer es dennoch mit dem Regrowing zum Win­ter­ende noch ver­suchen will: ab Ende Januar los­le­gen. Denn wenn der Anteil mit Tages­licht wie­der spürbar zu­nehme, gehe es mit Qua­li­tät und Ge­schmack der Pflan­zen wie­der auf­wärts, sagt der Fach­buch­autor Engelbert Kötter.
Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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