Oldenburger Plakatherbst

Eine Ausstellungstrilogie rund um das Plakat

Unter dem Titel „Olden­bur­ger Pla­kat­herbst“ zeigt das Lan­des­mu­seum drei Aus­stel­lun­gen, die unter­schied­licher kaum sein könn­ten und doch um das­sel­be Thema krei­sen: die Pla­kat­kunst.

25. November 2021

Bis heute zählt das Pla­kat zu den wich­tigs­ten vi­suel­len Kom­mu­ni­ka­tions­mit­teln, das selbst im Zeit­al­ter der Di­gi­ta­li­sie­rung noch eine zen­tra­le Rolle spielt. Pla­ka­te be­geg­nen uns nicht nur im All­tag als In­for­ma­tions­trä­ger, indem sie für Pro­duk­te, Ver­an­stal­tun­gen oder Wahl­pro­gram­me wer­ben. In ihrer gra­fi­schen Ge­stal­tung spie­geln sie auch immer den ak­tuel­len Zeit­geist wider.

100 beste Plakate 20 – Deutsch­land, Öster­reich, Schweiz

Malena Kronschnabl 100 Beste Plakate e. V.
Malena Kronschnabl 100 Beste Plakate e. V.
Der all­jähr­lich aus­ge­tra­ge­ne Wett­be­werb „100 beste Pla­ka­te“ gilt als Puls­mes­ser des zeit­ge­nös­si­schen Pla­kat­de­signs. Erst­mals wer­den die Ge­win­ner­pla­ka­te aus dem Jahr 2020 in Nord­deutsch­land prä­sen­tiert. Die gra­fi­schen Schwer­punk­te Foto­gra­fie, Typo­gra­fie oder Zeich­nung geben einen fa­cet­ten­rei­chen Über­blick über ak­tuel­le Trends und inno­va­ti­ve An­sät­ze und zei­gen den krea­ti­ven Reich­tum des Kom­mu­ni­ka­tions­de­signs im deutsch­spra­chi­gen Raum. Da wird zum Bei­spiel das Wort „Jazz“ von Malena Kronschnabel in bun­te For­men über­setzt, die wie auf­ge­bla­se­ne Ob­jek­te eines Jeff Koons er­schei­nen. Das ak­tuel­le Pla­kat des Lan­des­mu­seum be­sticht mit dem farb­lich auf­fal­len­den Spiel blauer Let­tern auf roten Grund. Man­che Pla­ka­te las­sen sich mit der für iOS und Android kos­ten­lo­sen Artivive-App sogar zum Leben erwecken.

Brandspuren – Film­pla­ka­te aus dem Salzstock

Ich sehne mich, 1934 ©Deutsche Kinemathek
Ich sehne mich, 1934 ©Deutsche Kinemathek
Diese Aus­stel­lung zeigt in­ter­na­tio­na­le Film­pla­ka­te des frü­hen 20. Jahr­hun­derts, die 1986 aus einem Salz­berg­werk in Gras­leben bei Helm­stedt ge­bor­gen wur­den. Ein­ge­la­gert wur­den sie dort vom Reichs­film­archiv der Na­tio­nal­so­zia­lis­ten, als die Luft­an­grif­fe auf Deutsch­land im Zwei­ten Welt­krieg ab 1943 zu­nah­men. Dass die Na­tio­nal­so­zia­lis­ten ihre Kul­tur­gü­ter in Berg­wer­ken und Stol­len ein­la­ger­ten, wis­sen wir be­reits von Ge­mäl­den und an­de­ren Kunst­ge­gen­stän­den. Nach dem Sieg der Al­li­ier­ten dran­gen ame­ri­ka­ni­sche Son­der­ein­hei­ten in das Berg­werk ein und trans­por­tier­ten vor­ran­gig das Film­ma­te­rial ab. Die wei­te­ren ein­ge­la­ger­ten Do­ku­men­te wur­den bei einem Brand be­schä­digt. Den Pla­ka­ten wurde ihr Schick­sal damit buch­stäb­lich ein­ge­brannt. Sie wur­den in den letz­ten Jah­ren von Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern des Gra­fik­ar­chivs der Deut­schen Kine­ma­thek auf­wen­dig res­tau­riert und sind im Rah­men des „Olden­bur­ger Pla­kat­herbs­tes“ erst­mals in Nie­der­sach­sen zu sehen. Die Ent­ste­hungs­zeit der Pla­ka­te reicht von 1916 bis in die 1930er Jahre hinein.

Am Sonntag, den 28. No­vem­ber um 11 Uhr fin­det in An­we­sen­heit des Re­gis­seurs Heinrich Adolf im Casa­blan­ca-Kino die Welt­pre­mie­re des Do­ku­men­tar­films „Das Reichs­film­ar­chiv – Ge­schich­te einer Ins­ti­tu­tion“ statt. Der Kar­ten­vor­ver­kauf läuft ab 1. November.

Zwischen Kunst und Wer­bung – Weih­nachts­pla­ka­te der 1950er und 1960er Jahre

Ausstellungsplakat Kinderweihnacht, Stadt- und Bergbaumuseum zu Freiberg, 1960, Landesmuseum Oldenburg
Ausstellungsplakat Kinderweihnacht, Stadt- und Bergbaumuseum zu Freiberg, 1960, Landesmuseum Oldenburg
Die Kabi­nett­aus­stel­lung im Prin­zen­pa­lais wid­met sich Weih­nachts­pla­ka­ten der 1950er und 1960er Jahre aus den Be­stän­den des Lan­des­mu­seums. Wäh­rend des Wirt­schafts­booms der Nach­kriegs­zeit er­leb­te die Pla­kat­kunst in Deutsch­land einen neuen Höhe­punkt. Mu­seen und Ga­le­rien be­dien­ten zur Weih­nachts­zeit das zu­neh­men­de In­te­res­se an zeit­ge­nös­si­scher Kunst, aber auch den Wunsch nach einem stim­mungs­vol­len Weih­nachts­fest. In der Ge­stal­tung stel­len diese Pla­ka­te das Bin­de­glied zwi­schen den Film­pla­ka­ten um 1920 und den zeit­ge­nös­si­schen Ideen der „100 bes­ten Pla­ka­te“ dar. „Damit span­nen wir einen zeit­lichen Bogen vom Be­ginn des letz­ten Jahr­hun­derts bis in die Ge­gen­wart“, so Dr. Anna Heinze, stell­ver­tre­ten­de Di­rek­to­rin des Lan­des­museums.

Einmal mehr ist der „Olden­bur­ger Pla­kat­herbst“ eine Zu­sam­men­ar­beit mit der Me­dien­agen­tur „Mediavanti“, die be­reits seit vie­len Jahren die World Press Aus­stel­lung in das Olden­bur­ger Schloss holt. „Wir freuen uns sehr über die er­neu­te Ko­ope­ra­tion mit dem Lan­des­mu­seum“, sagt Mediavanti-Ge­schäfts­führer Claus Spitzer-Ewersmann, der zur Aus­stel­lung ein um­fas­sen­des Ver­an­stal­tungs­pro­gramm mit­ge­bracht hat.

Autorin

Birgit Denizel

Birgit Denizel

Birgit Denizel ist Pro­jekt­lei­te­rin für kul­tur­his­to­rische Ver­mark­tung bei der Re­si­denz­ort Rastede GmbH.

Mail an "Wir sind Nähe"

Infothek

Oldenburger Plakatherbst 2021

Ausstel­lun­gen im Lan­des­mu­seum für Kunst und Kul­tur­ge­schich­te Olden­burg

„100 beste Plakate 20 – Deutsch­land, Öster­reich, Schweiz“ – Lauf­zeit bis 12.12.2021

„Brandspuren – Film­pla­ka­te aus dem Salz­stock“ – Lauf­zeit bis 12.12.2021

Ausstel­lungs­ort: Schloss, Schlossplatz 1, 26122 Oldenburg

„Zwischen Kunst und Werbung – Weih­nachts­pla­ka­te der 1950er und 1960er Jahre“ – Laufzeit bis 9. Januar 2022

Ausstellungsort: Prin­zen­pa­lais, Damm 1, 26135 Oldenburg

Öffnungszeiten in bei­den Häu­sern: Di–So 10–18 Uhr

Eintritt: 9 Euro, ermäßigt 6 Euro

Begleitend zu ein­zel­nen Aus­stel­lun­gen wird ein brei­tes Rah­men­pro­gramm für alle Al­ters­klas­sen ge­bo­ten, da­run­ter öffent­liche Be­sucher­füh­run­gen, Work­shops für Kin­der und Ju­gend­liche, Vor­trä­ge und eine Film­vor­füh­rung. Nähere In­for­ma­tionen unter

www.landesmuseum-ol.de

Autorin

Birgit Denizel

Birgit Denizel

Birgit Denizel ist als freie Kultur- und Kunst­wis­sen­schaft­le­rin tätig.

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