Lange Nacht der Museen 2022
Nach zweijähriger Pause ist es endlich wieder soweit: Diesen Samstag laden die Oldenburger Museen zur Langen Nacht der Museen ein. Das Horst-Janssen-Museum, das Stadtmuseum Oldenburg, das Edith-Russ Haus für Medienkunst, der Oldenburger Kunstverein und das Computer-Museum haben ein abwechslungsreiches Programm mit Führungen, Workshops und Live-Musik für Kinder, Jugendliche und Erwachsene vorbereitet.
23. September 2022
Im Horst-Janssen-Museum gibt die neue Dauerausstellung mit Fotos, Videos, Texttafeln, Hands-on-Stationen und Originalwerken einen Überblick über Janssens Leben und Werk und erläutert die verschiedenen Drucktechniken, die der deutsche Zeichner und Grafiker verwendete. Außerdem gibt es eine Schau anlässlich des 25. Geburtstags der Freunde und Förderer des Museums zu sehen, die einen Einblick in die Geschichte des Vereins und ein Best of der angekauften Werke zeigt. Zur Langen Nacht der Museen gibt es eine Fassadenprojektion von Aline Helmecke. In seiner Lithografie „Sielbeck“ aus dem Jahr 1958 entwirft Janssen eine panerotische Bildwelt, die sich anknüpfend an die Idee der ecriture automatique aus dem assoziativen Zeichenprozess heraus ergibt. An diese Zeichenstrategie knüpft Helmecke an und entwickelt ein animiertes Bewegtbildpanorama, das als Fassadenprojektion im Innenhof des Museums zu bestaunen ist.
Mit dabei ist auch das Stadtmuseum, das die für den Umbau geschlossenen und kurz vor der Restaurierung stehenden historischen Villen mit einem bunten Programm für Besucherinnen und Besucher öffnet. Am Samstag vor genau 112 Jahren lud der Museumsstifter Theodor Francksen erstmals Familie und Freunde feierlich in sein „Museum“ ein. Diesen Anlass nutzt das Stadtmuseum, um an zwei Wochenenden die außergewöhnlichen Räumlichkeiten für die Umsetzung freier Projekte von 17 Künstlerinnen und Künstlern zur Verfügung zu stellen. Für Getränke und Snacks sorgt am Samstag der Späti-Truck „Pelle“ im Vorgarten der Villen in der Raiffeisenstraße. Die passende Musik findet man im weißen Salon. Dort singt die Sopranistin Kathryn Wieckhorst, begleitet an Klavier und Gitarre von Klaus Wiegmann, aus einem breiten Repertoire von Schubert über Verdi bis hin zu Judy Garland und Edith Piaf.
Das Edith-Russ-Haus präsentiert „Standard Deviation II“ der Künstlerin Rana Hamadeh. Die Einzelausstellung basiert auf der antiken griechischen Tragödie des König Ödipus und umfasst eine neue zeitbasierte Klang-, Bild- und Netzwerkmedieninstallation, die sich über beide Etagen des Gebäudes erstreckt. Von 18 bis 24 Uhr geben zwei Kunstvermittlerinnen jeweils zur vollen Stunde eine kurze Einführung in die 40-minütige Installation, bevor sie startet. Die letzte Einführung beginnt um 23 Uhr. Im Aquarium des Edith-Russ-Hauses wird ab Sonnenuntergang bis Mitternacht das Performancevideo „Satan is Real“ von Ragnar Kjartansson gezeigt.
Im Oldenburger Kunstverein gibt es die Einzelschau von Gerrit Frohne-Brinkmann mit dem Titel „Ready to Pair“ zu sehen. Der junge Künstler ist Förderpreisträger der Kulturstiftung Öffentliche Oldenburg 2017 in der Kategorie Skulptur und Installation. Heute lebt und arbeitet er in Hamburg und beschäftigt sich mit Bereichen wie Technik und Naturwissenschaft, aber auch Entertainment und Konsumgesellschaft. Die drei aktuellen Arrangements im Kunstverein sind voller nostalgischer Anleihen und geben den Besucherinnen und Besuchern durch verschiedene Geräusche und Vorgänge das Gefühl nicht allein in der Ausstellung zu sein. Zur Langen Nacht der Museen werden zwei Kunstvermittlerinnen anwesend sein.
Spielefans werden von 18 bis 24 Uhr im Computer-Museum fündig. Dort kann man die Heimcomputer, Arcade-Automaten, Spielekonsolen und Flipper der 1970er-, 80er- und 90er-Jahre nicht nur ansehen sondern auch aktiv ausprobieren. Um 19 und 21 Uhr finden außerdem Führungen durch die Dauerausstellung mit den Ikonen aus den Jahren 1972 bis 2000 statt.