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KONSTRUKTIV KONKRET MINIMAL
Die Sammlung Hupertz
Neu im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg
Das Hamburger Sammlerpaar Stephan und Birgit Hupertz vereint das Faible für abstrakte und ungegenständliche Kunst. Aus ihrer Sammlung werden jetzt rund 100 Werke von 50 Künstlerinnen und Künstlern im Augusteum präsentiert. Am Freitag wurde die Schau eröffnet.
7. Februar 2022
Für die Ausstellung wurde das historische Augusteum in einen modernen White Cube verwandelt. Zu sehen sind Gemälde, Grafik, Zeichnungen, Objekte und Skulpturen. Gegliedert nach Form, Farbe oder Material – ganz fern der üblichen kunsthistorischen Zuordnung nach Namen, Jahreszahlen oder Stilrichtungen – bietet sich ein erfrischender Zugang zu einer Kunst, die den Ruf genießt, theorielastig und verkopft zu sein: Konstruktivismus, Minimalismus und konkrete Kunst. Schnell wird deutlich, dass man diesen Gattungen auch ohne Vorwissen begegnen und sie mehr noch genießen kann. Kenner werden in den Räumen vielen prominenten Namen begegnen, darunter Willi Baumeister (1889–1955), Carl Andre (*1935), Imi Knoebel (*1940) oder Ólafur Elíasson (*1967).
Stephan und Birgit Hupertz – er Architekt, sie Grafikerin – sammeln seit Mitte der 1960er Jahre. Über ihre ersten Bilder, die aufregendsten Auktionen und den Wandel der Sammlungsschwerpunkte erzählte Stephan Hupertz im Rahmen der Eröffnung. Rund 500 Werke umfasst die Sammlung inzwischen, die 2007 im Schloss Gottorf in Schleswig und 2013 im Ernst Barlach Haus in Hamburg gezeigt wurde. Oldenburg bildet nun die dritte Station. Als Leihgeber zeigte sich das Paar über das Ergebnis hocherfreut: „Uns hat der Schlag getroffen, als wir die Ausstellung eben vorab gesehen haben. Es ist das Schönste, was man je mit unseren Bildern gemacht hat.“
Zugleich soll die Schau dazu einladen, der Faszination des Kunstsammelns nachzuspüren. Schließlich ist auch das Ehepaar Hupertz einmal klein angefangen, mit Grafik, die damals zu ihren Studienzeiten gerade mal erschwinglich war. Zur Sammlung gehört auch ein Kleid von Andy Warhol. Als Muster zeigt es die berühmten Campbell's Suppendosen. „Das Kleid wurde damals in riesiger Auflage als Werbegag eines Supermarktes hergestellt“, so Stephan Hupertz. „Wir haben es gekauft, weil es mit einem anderen Werk unserer Sammlung korrespondiert. Bei uns zuhause hängt es gegenüber von echten Suppendosen der kanadischen Künstlergruppe General Idea. Die Konserven wollten wir jedoch nicht hergeben, aus Angst, dass sie unterwegs aufplatzen.“
Begleitend zur Ausstellung wurde ein Filmporträt von dem Sammlerpaar gedreht. Man sieht sie in ihrer Wohnung inmitten von unzähligen Kunstwerken, während sie zusammen mit den beiden Kuratorinnen Anna Heinze und Kathleen Löwe an der Bildauswahl arbeiten: https://www.youtube.com/watch?v=1jdsgmCj5aE&t=53s
Begleitend zur Ausstellung wurde ein Filmporträt von dem Sammlerpaar gedreht. Man sieht sie in ihrer Wohnung inmitten von unzähligen Kunstwerken, während sie zusammen mit den beiden Kuratorinnen Anna Heinze und Kathleen Löwe an der Bildauswahl arbeiten: https://www.youtube.com/watch?v=1jdsgmCj5aE&t=53s