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Hilfe für die Retter
Alpha Robotics Germany unterstützt Feuerwehren
Das noch junge Hightech-Unternehmen aus Vechta hat einen Einsatzroboter für Feuerwehren und technische Hilfswerke entwickelt, der die Aufgaben von Menschen in besonders gefährlichen Einsatzlagen übernimmt und das Einsatzpersonal vor Gefahren schützen soll. Dafür gab es 2021 den Innovationspreis des Oldenburger Münsterlandes.
7. Juni 2022
„Wir sind hier keine Erfinderbude.“ Das will Oliver Rasche, Geschäftsführer und Mitgründer von Alpha Robotics Germany in Vechta, gleich zu Beginn des Redaktionsbesuchs von „Wir sind Nähe“, dem Online-Magazin der Öffentlichen Oldenburg, klarstellen. Er und sein Team haben bei jeder Idee eine klare Vorstellung davon, wo es hingehen soll. „Eine Vision hat für uns nur einen Wert, wenn sie auch zur Realität werden kann.“
So war es auch 2015 als Rasche in Lohne (Kreis Vechta) als One-Man-Show die Firma SLT gründete. Da wollte er Gartengeräte technologisch verbessern. Zum Beispiel die Technik eines Hochsitzrasenmähers so umzubauen, dass der Mäher per Handy ferngesteuert werden kann. Dieses Gerät und der Umstand, dass Rasche seit 2016 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Lohne ist, führten dann wohl auch zu der Idee, die heute der Hauptgeschäftszweig des inzwischen in Alpha Robotics Germany umbenannten Unternehmens ist: ein computergestütztes Roboterraupenfahrzeug für die Feuerwehren zu entwickeln. „2016 habe ich dafür ein sogenanntes Lastenheft geschrieben. Das war der Einstieg in das Blaulicht-Milieu“, so der Firmengründer. Und weiter: „Wenn wir etwas erreichen und verändern wollen, müssen wir es einfach ,machen‘ und nicht nur Ideen diskutieren.“
So war es auch 2015 als Rasche in Lohne (Kreis Vechta) als One-Man-Show die Firma SLT gründete. Da wollte er Gartengeräte technologisch verbessern. Zum Beispiel die Technik eines Hochsitzrasenmähers so umzubauen, dass der Mäher per Handy ferngesteuert werden kann. Dieses Gerät und der Umstand, dass Rasche seit 2016 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Lohne ist, führten dann wohl auch zu der Idee, die heute der Hauptgeschäftszweig des inzwischen in Alpha Robotics Germany umbenannten Unternehmens ist: ein computergestütztes Roboterraupenfahrzeug für die Feuerwehren zu entwickeln. „2016 habe ich dafür ein sogenanntes Lastenheft geschrieben. Das war der Einstieg in das Blaulicht-Milieu“, so der Firmengründer. Und weiter: „Wenn wir etwas erreichen und verändern wollen, müssen wir es einfach ,machen‘ und nicht nur Ideen diskutieren.“
Wer rettet die Retter?
„Die Einsatzszenarien für die Feuerwehrleute werden immer umfangreicher und komplexer; die Gefahren trotz neuer Technik immer größer“, beschreibt Rasche den Hintergrund seiner Überlegungen. Seine Frage: Wer rettet eigentlich die Retter? Für ihn sind die Menschen, die sich selbst in Gefahr begeben, um anderen Menschen zu helfen, ein wichtiger Eckpfeiler für das Funktionieren einer modernen Gesellschaft. Und für diese Retter wollte er ein Schutzgerät entwickeln – ganz simpel ausgedrückt.
Aber dieses Gerät ist natürlich alles andere als simpel. Es ist vollgepackt mit modernster Technik. Einen Namen hat es auch bekommen: Alpha Wolf R1. Und es ist rot, knallrot oder besser: feuerwehrrot. Um es mit einem Satz zu beschreiben: Der Alpha Wolf R1 ist ein taktischer Einsatzroboter für Feuerwehren und Zivilschutzeinrichtungen, der die Aufgaben von Menschen in besonders gefährlichen Einsatzlagen übernimmt und der das Einsatzpersonal vor Gefahren schützen soll.
Aber dieses Gerät ist natürlich alles andere als simpel. Es ist vollgepackt mit modernster Technik. Einen Namen hat es auch bekommen: Alpha Wolf R1. Und es ist rot, knallrot oder besser: feuerwehrrot. Um es mit einem Satz zu beschreiben: Der Alpha Wolf R1 ist ein taktischer Einsatzroboter für Feuerwehren und Zivilschutzeinrichtungen, der die Aufgaben von Menschen in besonders gefährlichen Einsatzlagen übernimmt und der das Einsatzpersonal vor Gefahren schützen soll.
„Das richtige Unternehmen in der richtiger Region“
Zwar gibt es bereits ferngesteuerte Löschsysteme am Markt; das wusste Rasche natürlich. „Aber diese sind in der Regel eben auch n u r, mehr oder weniger, zum Löschen von Bränden gedacht.“ Der Alpha Wolf R1 hingegen sei ein taktisches Robotersystem, das hinsichtlich Nutzungsmöglichkeiten und Kommunikationsreichweite ganz neue Maßstäbe setze. Nicht ohne Stolz nennt der Entwickler technische Einzelheiten: Der Alpha Wolf R1 ist ein Elektrofahrzeug mit Wechselakkus. Er ist ausgerüstet mit zahlreichen Kameras für Normal- und Wärmebildübertragung. Der Löschwerfer kann bis zu 2.500 Liter Wasser oder Schaum pro Minute mit einem Druck von zehn bar 60 bzw. 70 Meter weit werfen. Das Fahrzeug kann bis zu vier Tonnen ziehen und stabile Türen eindrücken. Natürlich wird es ferngesteuert – per Hand oder aus einer in einen Mercedes-Sprinter eingebauten Steuerungszentrale. Auch ein Roboterarm zum Schließen von Ventilen, dem Öffnen von Türen oder der Nutzung eines Raman – eines Spektrometers zur Gefahrstoffanalyse – kann montiert werden.
In der Weiterentwicklung soll es komplett autonom fahren. Außerdem gehört zum Gesamtpaket eine Drohnenbegleitung, die Bilder für die Einsatzkräfte liefert. Auch die Zulieferbetriebe, die einzelne Komponenten fertigen und liefern, haben ihren Sitz größtenteils in der Region. „Ich weiß: Wir haben hier das richtige Unternehmen in der richtigen Region gegründet mit dem richtigen Produkt“, ist sich Rasche sicher.
Im Einsatz ist der Alpha Wolf R1 auch bereits. Erst ein Prototyp und dann ein erstes Serienfahrzeug erleichtern mittlerweile die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises Vechta – kostenfrei und zur Erprobung. Und seine ersten Bewährungsproben hat das Fahrzeug ebenfalls bereits bestanden: beim Brand eines Lagerhauskomplexes in Quakenbrück etwa oder einem Moorbrand bei Lohne sowie beim Brand eines Gewerbeimmobilienkomplexes in Vechta-Calveslage. Ein zweites Modell war – ebenfalls kostenfrei – im internationalen Einsatz bei der Katastrophenschutzorganisation „@fire“, die unter anderem auf dem Gebiet der globalen Waldbrandbekämpfung tätig ist.
In der Weiterentwicklung soll es komplett autonom fahren. Außerdem gehört zum Gesamtpaket eine Drohnenbegleitung, die Bilder für die Einsatzkräfte liefert. Auch die Zulieferbetriebe, die einzelne Komponenten fertigen und liefern, haben ihren Sitz größtenteils in der Region. „Ich weiß: Wir haben hier das richtige Unternehmen in der richtigen Region gegründet mit dem richtigen Produkt“, ist sich Rasche sicher.
Im Einsatz ist der Alpha Wolf R1 auch bereits. Erst ein Prototyp und dann ein erstes Serienfahrzeug erleichtern mittlerweile die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises Vechta – kostenfrei und zur Erprobung. Und seine ersten Bewährungsproben hat das Fahrzeug ebenfalls bereits bestanden: beim Brand eines Lagerhauskomplexes in Quakenbrück etwa oder einem Moorbrand bei Lohne sowie beim Brand eines Gewerbeimmobilienkomplexes in Vechta-Calveslage. Ein zweites Modell war – ebenfalls kostenfrei – im internationalen Einsatz bei der Katastrophenschutzorganisation „@fire“, die unter anderem auf dem Gebiet der globalen Waldbrandbekämpfung tätig ist.
Auszeichnung mit Innovationspreis
Einen Preis hat der Alpha Wolf R1 auch bereits eingeheimst. 2021 bekam Alpha Robotics Germany dafür den Innovationspreis des Verbundes Oldenburger Münsterland. Wegen der Corona-Pandemie wurde dieser von der Öffentlichen Oldenburg unterstützte regionale Innovationspreis erst in diesen Tagen auf einem Unternehmerabend in Vechta an Oliver Rasche überreicht.
Rasche selbst ist auch ein Kind der Region. In Bremen geboren und in Wildeshausen aufgewachsen, lernte der heute 43-Jährige zunächst Landschaftsgärtner. Es folgten Bundeswehr, eine Ausbildung zum technischen Fachwirt und ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens. 2015 gründete er in Lohne die Firma SLT als Maschinenbaubetrieb für computergestützte Gartengeräte. Mit dem neuen Geschäftsfeld für die Feuerwehrbranche wurde 2018 auch der Name in Alpha Robotics Germany geändert, und 2020 zog die Firma in einen Neubau in Vechta. Aus der One-Man-Show ist ein Hightech-Unternehmen mit inzwischen fast 20 Spezialisten mit der Begeisterung für autonome Technik geworden. Ihr Ziel: Mit neuester Technik Menschen zu unterstützen und zu schützen, die sich selbst in Gefahr begeben, um anderen Menschen zu helfen.
Rasche selbst ist auch ein Kind der Region. In Bremen geboren und in Wildeshausen aufgewachsen, lernte der heute 43-Jährige zunächst Landschaftsgärtner. Es folgten Bundeswehr, eine Ausbildung zum technischen Fachwirt und ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens. 2015 gründete er in Lohne die Firma SLT als Maschinenbaubetrieb für computergestützte Gartengeräte. Mit dem neuen Geschäftsfeld für die Feuerwehrbranche wurde 2018 auch der Name in Alpha Robotics Germany geändert, und 2020 zog die Firma in einen Neubau in Vechta. Aus der One-Man-Show ist ein Hightech-Unternehmen mit inzwischen fast 20 Spezialisten mit der Begeisterung für autonome Technik geworden. Ihr Ziel: Mit neuester Technik Menschen zu unterstützen und zu schützen, die sich selbst in Gefahr begeben, um anderen Menschen zu helfen.
Kooperation mit Magirus
Zur Vermarktung seines Produkts hat Alpha Robotics Germany inzwischen eine langfristige Partnerschaft mit dem Feuerwehrfahrzeughersteller Magirus aus Ulm vereinbart. „Die Zusammenarbeit konzentriert sich auf den neuen Bereich Intelligente Feuerwehr Technologie (IFT)“, schreibt Magirus dazu. Alpha Robotics setze mit seinen Entwicklungen „international Maßstäbe hinsichtlich des Leistungsanspruchs an Robotersysteme im Brand- und Katastrophenschutz sowie im Rettungswesen“, heißt es weiter.
Bei Alpha Robotics weiß man, was man will. An Selbstbewusstsein mangelt es da nicht. „Hier entsteht mitten im Herzen des Landkreises Vechta etwas ganz Großes, das geeignet ist, weit über die eigenen Grenzen hinaus bekannt zu werden – mit innovativen und großartigen Produkten“, schrieb Oliver Rasche in die Bewerbung zum Innovationspreis Oldenburger Münsterland. Also dann, um es mit einem Feuerwehrspruch auszudrücken – Wasser marsch!
Oberes Bild: Geschäftsführer und Mitgründer Oliver Rasche präsentiert vor der neuen Firmenzentrale den Löschroboter Alpha Wolf R1. Foto: Gerald Lampe/foto:hoelzen
Bei Alpha Robotics weiß man, was man will. An Selbstbewusstsein mangelt es da nicht. „Hier entsteht mitten im Herzen des Landkreises Vechta etwas ganz Großes, das geeignet ist, weit über die eigenen Grenzen hinaus bekannt zu werden – mit innovativen und großartigen Produkten“, schrieb Oliver Rasche in die Bewerbung zum Innovationspreis Oldenburger Münsterland. Also dann, um es mit einem Feuerwehrspruch auszudrücken – Wasser marsch!
Oberes Bild: Geschäftsführer und Mitgründer Oliver Rasche präsentiert vor der neuen Firmenzentrale den Löschroboter Alpha Wolf R1. Foto: Gerald Lampe/foto:hoelzen