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Mission ÖPNV
Cloppenburger AMCON hilft mit Software
Das Softwareunternehmen unterstützt Verkehrsbetriebe mit digitalen Lösungen dabei, den Öffentlichen Personennahverkehr attraktiver und effizienter zu machen. Für eine besondere Software, die unter anderem aus Fahrscheinautomaten Informationsterminals macht, gab es jetzt den Innovationspreis 2022 des Oldenburger Münsterlandes.
28. November 2022
Als sich Anfang November Bundesregierung und Länderministerpräsidentenrunde auf die Einführung eines deutschlandweiten 49-Euro-Tickets im öffentlichen Nahverkehr einigten, stand am nächsten Morgen bei der AMCON Software GmbH in Cloppenburg das Telefon nicht mehr still. In der Leitung: Verkehrsbetriebe aus ganz Deutschland. Denn AMCON ist Softwarespezialist für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Und diese Unternehmen brauchen jetzt ganz schnell Lösungen für die Integration des neuen Tickets in ihre Tarifstruktur.
Die Wurzeln von AMCON reichen zurück bis ins Jahr 1992. Da setzte der in Lübeck geborene und aufgewachsene Olaf Clausen an der Universität Kiel bereits erste Software-Projekte um. Anschließend folgten erste Aufträge für den ÖPNV.
Die Wurzeln von AMCON reichen zurück bis ins Jahr 1992. Da setzte der in Lübeck geborene und aufgewachsene Olaf Clausen an der Universität Kiel bereits erste Software-Projekte um. Anschließend folgten erste Aufträge für den ÖPNV.
2010 Start in Cloppenburg
Doch richtig unternehmerisch los ging es erst 2010. Da tat Olaf Clausen, der 1996 nach Cloppenburg gekommen war, sich mit Darius Rauert aus Dwergte (Gemeinde Molbergen, Kreis Cloppenburg) zusammen. Die Beiden setzten sich das Ziel, den ÖPNV mit Hilfe digitaler Produkte attraktiver und effizienter zu machen und bezogen den heutigen Hauptsitz in der Osterstraße in Cloppenburg. Ihr Unternehmensziel: „Wir wollen die Eintrittsbarrieren in den ÖPNV senken und damit Teil einer nachhaltigen Verkehrswende sein.“
Zwölf Jahre später hat die Softwareschmiede, die sich mittlerweile über mehrere Standorte in Cloppenburg verteilt, 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vor allem Informatiker, die in elf Entwicklungsteams Softwarelösungen für mehr als 60 ÖPNV-Kunden entwickeln. Das reicht von Softwarelösungen für Busse über mobile Kontrollgeräte, die Verwaltung von Abonnements, Webshops für Verkehrsunternehmen bis hin zu einer Software für eine ganz neue Generation von Kundenterminals und Kassensystemen. Für diese Software, kurz AMCON.POS, haben die Cloppenburger gerade den Innovationspreis 2022 des Oldenburger Münsterlandes erhalten.
Zwölf Jahre später hat die Softwareschmiede, die sich mittlerweile über mehrere Standorte in Cloppenburg verteilt, 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, vor allem Informatiker, die in elf Entwicklungsteams Softwarelösungen für mehr als 60 ÖPNV-Kunden entwickeln. Das reicht von Softwarelösungen für Busse über mobile Kontrollgeräte, die Verwaltung von Abonnements, Webshops für Verkehrsunternehmen bis hin zu einer Software für eine ganz neue Generation von Kundenterminals und Kassensystemen. Für diese Software, kurz AMCON.POS, haben die Cloppenburger gerade den Innovationspreis 2022 des Oldenburger Münsterlandes erhalten.
Innovativ und reaktionsschnell
Was AMCON von Wettbewerbern unterscheidet, beschreibt Olaf Clausen kurz so: „Die meisten Hersteller verkaufen den Verkehrsunternehmen eine Hardware, etwa einen Ticketautomaten, mit einer bestimmten Software, die eher als Mittel zum Zweck dient. .“Wir entwickeln innovative Software, überlassen den Verkehrsbetrieben die Auswahl der Hardware und installieren unsere Software anschließend auf den Geräten“ Darius Rauert ergänzt: „Mit unserer hohen Innovationskraft können wir sehr schnell auf neue Softwareanforderungen reagieren, wo andere Wochen und Monate brauchen. Als im Sommer diesen Jahres kurzfristig für drei Monate ein 9-Euro-Ticket eingeführt wurde, sind auch die letzten Verkehrsunternehmen aufgewacht – und bei uns war die Hölle los.
Rauert erinnert sich auch noch gut an das erste größere Kundenprojekt mit den Harzer Schmalspurbahnen – die übrigens auch heute noch Kunde von AMCON sind. „Das war eine reine Individualentwicklung für 70 Verkaufsgeräte. Aber wir haben das hinbekommen.“ Mit dieser Referenz breitete AMCON sich aus, wobei Clausen zugibt: „Wir mussten richtig über Land ziehen, Klinken putzen.“ Einen kräftigen Sprung machte das Cloppenburger Unternehmen dann in den letzten Jahren. „Und heute fragt in der Branche keiner mehr: Wer seid ihr denn“, erzählt der 55-Jährige nicht ohne Stolz. Heute steht AMCON für Zukunftstechnologien made in Cloppenburg.
Rauert erinnert sich auch noch gut an das erste größere Kundenprojekt mit den Harzer Schmalspurbahnen – die übrigens auch heute noch Kunde von AMCON sind. „Das war eine reine Individualentwicklung für 70 Verkaufsgeräte. Aber wir haben das hinbekommen.“ Mit dieser Referenz breitete AMCON sich aus, wobei Clausen zugibt: „Wir mussten richtig über Land ziehen, Klinken putzen.“ Einen kräftigen Sprung machte das Cloppenburger Unternehmen dann in den letzten Jahren. „Und heute fragt in der Branche keiner mehr: Wer seid ihr denn“, erzählt der 55-Jährige nicht ohne Stolz. Heute steht AMCON für Zukunftstechnologien made in Cloppenburg.
Innovationspreis 2022 für neues Produkt
Und so eine Zukunftstechnologie ist auch das neueste Softwareprodukt, kurz AMCON.POS, für das die Cloppenburger jetzt den Innovationspreis 2022 des Oldenburger Münsterlandes erhalten haben. Es geht wieder einmal um Fahrscheinautomaten. Die neu entwickelte Software macht aus einem solchen Automaten ein Informationsterminal. Dafür erhält dieser einen großen Touch-Screen-Bildschirm. „Diese Kombination aus Fahrscheinverkauf und Informationsversorgung zu einem Kundeninformationsterminal bietet sowohl dem Endkunden als auch dem Betreiber Mehrwerte“, beschreiben Clausen und Rauert ihre Innovation.
Dem Nutzer werde so ein übersichtlicher und unkomplizierter Fahrscheinverkauf in Kombination mit dynamischen Fahrgastinformationen, standortbezogenen Informationen, Auskunftsseiten und dem Aufrufen von Landkarten geboten. Alles an einem Gerät. So kann sich der Nutzer etwa über Verspätungen direkt am Automaten informieren und erhält Informationen über Umleitungen oder Ersatzverkehre. „Das sind Funktionen, die die Fahrgäste bei Ticketautomaten bisher nicht kennen.“ Zudem lassen sich standortbezogene Umfragen und Werbung auf den Automaten schalten.
Dem Nutzer werde so ein übersichtlicher und unkomplizierter Fahrscheinverkauf in Kombination mit dynamischen Fahrgastinformationen, standortbezogenen Informationen, Auskunftsseiten und dem Aufrufen von Landkarten geboten. Alles an einem Gerät. So kann sich der Nutzer etwa über Verspätungen direkt am Automaten informieren und erhält Informationen über Umleitungen oder Ersatzverkehre. „Das sind Funktionen, die die Fahrgäste bei Ticketautomaten bisher nicht kennen.“ Zudem lassen sich standortbezogene Umfragen und Werbung auf den Automaten schalten.
„Einzigartig in Deutschland“
Ein Pilotprojekt startete 2020 bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG). „Das war für uns natürlich eine tolle Referenz“, freut sich Rauert. Inzwischen gibt es Projekte bei weiteren Nahverkehrsbetrieben, etwa in Kiel und Erlangen.
Auch diese Software ist wieder mit verschiedenen Automatentypen von Verkehrsunternehmen kompatibel und frei vom Verkehrsunternehmen konfigurierbar. Die Verkehrsunternehmen sind so nicht mehr abhängig von der mitgelieferten Software des Automatenherstellers, sondern können die AMCON-Software, die viel intuitiver zu bedienen ist, auf bestehende oder neu zu beschaffende Automaten aufspielen. „Das ist einzigartig in Deutschland. Wir machen damit etwas, was im ÖPNV bisher keiner gemacht hat“, sagt Rauert. Durch einen integrierten Design-Editor hätten die Verkehrsunternehmen außerdem die Möglichkeit, die Verkaufsoberfläche und das Ticketlayout eigenständig und jederzeit anzupassen.
Auch diese Software ist wieder mit verschiedenen Automatentypen von Verkehrsunternehmen kompatibel und frei vom Verkehrsunternehmen konfigurierbar. Die Verkehrsunternehmen sind so nicht mehr abhängig von der mitgelieferten Software des Automatenherstellers, sondern können die AMCON-Software, die viel intuitiver zu bedienen ist, auf bestehende oder neu zu beschaffende Automaten aufspielen. „Das ist einzigartig in Deutschland. Wir machen damit etwas, was im ÖPNV bisher keiner gemacht hat“, sagt Rauert. Durch einen integrierten Design-Editor hätten die Verkehrsunternehmen außerdem die Möglichkeit, die Verkaufsoberfläche und das Ticketlayout eigenständig und jederzeit anzupassen.
Region als Standortvorteil
Die neue, prämierte Software wird dem Cloppenburger Unternehmen weiteres Wachstum bescheren. Wer aber so kräftig und schnell wächst, braucht ständig neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die beiden AMCON-Geschäftsführer und -Gesellschafter sehen hier im Oldenburger Münsterland – anders als vielleicht zu erwarten – „viele Chancen und Standortvorteile“. Die Region sei jung, habe eine hohe Geburtenrate und beherberge kaum andere Softwareunternehmen. Außerdem setze man auf eine „spannende Ausbildung“. So absolvieren derzeit 25 junge Menschen eine Ausbildung bei AMCON, 15 duale Studenten der Wirtschaftsinformatik und zehn Auszubildende zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung. „Wir bieten den jungen Menschen aus der Region eine aussichtsreiche berufliche Perspektive in der IT-Branche“, beschreiben die beiden Inhaber ihren Ansatz. Zusammenhalt und Vertrauen spielen bei diesem jungen Team – Durchchnittsalter knapp über 30 Jahre – eine große Rolle. So könne man auf neue Kundenanforderungen auch viel flexibler reagieren als konzernabhängige Wettbewerber.
Und für den Team-Gedanken wird bei AMCON viel getan. Beim Gang durch die Räumlichkeiten fällt auf, dass alle Bürotüren offen stehen. Jeden Monat gibt es Mitarbeiterrunden, wo neue Projekte vorgestellt werden und jeder, vom Auszubildenden bis zum Entwicklungsleiter, seine Meinung sagen kann. Im Anschluss wird zum Beispiel Pizza bestellt oder im Sommer auch mal der Grill angeworfen.
Und für den Team-Gedanken wird bei AMCON viel getan. Beim Gang durch die Räumlichkeiten fällt auf, dass alle Bürotüren offen stehen. Jeden Monat gibt es Mitarbeiterrunden, wo neue Projekte vorgestellt werden und jeder, vom Auszubildenden bis zum Entwicklungsleiter, seine Meinung sagen kann. Im Anschluss wird zum Beispiel Pizza bestellt oder im Sommer auch mal der Grill angeworfen.
Gemeinsam stark
Und auch sonst gibt es im Jahresverlauf viele gemeinsame Events. Motto: Gemeinsam sind wir stark. „Die Zusammenarbeit und Motivation in diesem jungen Team begeistert mich immer wieder. Am besten gefällt mir, dass man sich immer auf seine Kollegen verlassen kann und für jede noch so große Herausforderung gemeinsam eine Lösung gefunden wird. Egal ob die monatlichen Mitarbeiterrunden, das Boßel-Event oder die Weihnachtsfeier – die Partys sind immer mega“, begeistert sich Produktmanager Alexander Schöning.
Allerdings platzt das Unternehmen an seinem Standort in der Cloppenburger Osterstraße mittlerweile „aus allen Nähten“, bzw. ist schon geplatzt, denn inzwischen gibt es vier weitere kleine AMCON-Standorte im Cloppenburger Stadtgebiet. Man habe deshalb ein Grundstück in Molbergen gekauft, blickt Rauert, der von dort stammt, nach vorne. Dort wolle man bald neu bauen, so der 37-Jährige.
Oberes Bild: Die AMCON-Eigentümer Darius Rauert (links) und Olaf Clausen, Foto: Timo Lutz Werbefotografie
Allerdings platzt das Unternehmen an seinem Standort in der Cloppenburger Osterstraße mittlerweile „aus allen Nähten“, bzw. ist schon geplatzt, denn inzwischen gibt es vier weitere kleine AMCON-Standorte im Cloppenburger Stadtgebiet. Man habe deshalb ein Grundstück in Molbergen gekauft, blickt Rauert, der von dort stammt, nach vorne. Dort wolle man bald neu bauen, so der 37-Jährige.
Oberes Bild: Die AMCON-Eigentümer Darius Rauert (links) und Olaf Clausen, Foto: Timo Lutz Werbefotografie