• TGO

    Hotspot der Start-up-Szene

    Technologie- und Gründer­zentrum Oldenburg

Seit fast 20 Jahren wer­den im TGO inno­va­ti­ve Exis­tenz­grün­der unter­stützt. Mitt­ler­wei­le ist die Olden­bur­ger Start-up-Schmie­de das größ­te Tech­no­lo­gie- und Grün­der­zen­trum in Nie­der­sachsen.

23. März 2022

TGO-Geschäftsführer Jürgen Bath
Bild: TGO-Geschäftsführer von An­be­ginn: Jürgen Bath. Foto: Klaus-Peter Jordan
Die Adresse könn­te Vor­bild sein, oder auch Pro­gramm: Marie-Curie-Straße 1, Olden­burg. Hier steht seit An­fang 2003 das Tech­no­lo­gie- und Grün­der­zen­trum Olden­burg (TGO) – in­zwi­schen ein ech­ter Hot­spot in der Start-up-Szene. Mit der Adres­se mit dem Namen der Ent­decke­rin und zwei­ma­li­gen Nobel­preis­trä­ge­rin liegt die Latte hoch.

Noch hat das TGO kei­nen Nobel­preis­trä­ger her­vor­ge­bracht. „Unser Ziel ist es, jun­gen, inno­va­ti­ven Unter­neh­men bes­te Rah­men­be­din­gun­gen zu bie­ten – für einen nach­hal­ti­gen Er­folg am Markt“, be­schreibt Jürgen Bath, Ge­schäfts­füh­rer des TGO von An­be­ginn, die Aus­rich­tung. Dabei setzt man vor allem auf hoch­schul­ver­bun­de­ne Grün­der und jun­ge Unter­neh­men, denen man ein attrak­ti­ves An­ge­bot in räum­licher Nähe zur Uni­ver­si­tät und Fach­hoch­schu­le geben will. „Olden­burg war damit eher spät dran, ver­gli­chen mit an­de­ren Hoch­schul­stand­or­ten“, räumt Bath frei­mü­tig ein, „aber es hat funk­tio­niert.“ Heute ist das TGO das größ­te Tech­no­lo­gie- und Grün­der­zen­trum in Nie­der­sachsen.

Öffentliche als TGO-Ge­sell­schaf­ter an Bord

Gegründet wurde das Zen­trum im Jahr 2000, er­öff­net Anfang 2003 und um die dop­pel­te Fläche er­wei­tert zwi­schen 2008 und 2010. Zehn Ge­sell­schaf­ter ste­hen hin­ter der TGO GmbH und der TGO Besitz GmbH & Co. KG, darunter die Stadt Olden­burg, die Carl-von-Ossietzky-Uni­ver­si­tät und die Jade Hoch­schu­le, aber auch Unter­neh­men wie die Öffent­liche Olden­burg. „Be­gon­nen haben wir mit etwa 20 Start-ups“, erin­nert sich Bath. In den letz­ten Jah­ren tum­mel­ten sich meist zwi­schen 50 und 70 klei­ne Fir­men in den in­zwi­schen vier mit­ein­an­der ver­bun­de­nen Ge­bäu­de­tei­len des TGO. „Die An­zahl hängt ab von der Grö­ße der je­weils be­nö­tig­ten Fläche an Büro- und Labor­räu­men“, er­klärt der Ge­schäfts­füh­rer die schwan­ken­de Zahl. Ins­ge­samt wur­den bis­her mehr als 250 Grün­dun­gen und Fir­men betreut.

Zielgruppe des TGO sind inno­va­ti­ve Exis­tenz­grün­der aus tech­no­lo­gie- und zu­kunfts­orien­tier­ten Bran­chen. Hierzu zählt Bath vor allem den Be­reich In­for­ma­tions­tech­no­lo­gie (IT) und Di­gi­ta­li­sie­rung, aus dem etwa die Hälf­te der Mie­ter kommt. Aber auch die Be­rei­che Er­neuer­bare Ener­gien, Ge­sund­heit, Mo­bi­li­tät und ver­stärkt Pro­jek­tie­rung und Be­ra­tung fin­den hier ein zeit­wei­ses Zu­hau­se. Zeit­weise, weil eigent­lich nach fünf bis acht Jah­ren TGO-Heimat Platz ge­macht wer­den soll für neue Start-ups.

Viele Arbeitsplätze geschaffen

Coworking-Space im TGO
Bild: Der neue Coworking-Space im TGO. Foto: TGO
Was bietet das TGO seinen Mietern? Vier Säulen nennt der Ge­schäfts­führer: Ver­mie­tung preis­wer­ter Räu­me für Büro-, Labor- und Se­mi­nar­raum­nut­zung, ein­schließ­lich Coworking-Space; eine brei­te In­fra­struk­tur- und Ser­vi­ce­land­schaft; um­fas­sen­de Netz­werk­ak­ti­vi­tä­ten, und seit 2018 ein maß­ge­schnei­der­tes In­ten­siv­coa­ching im neu ge­schaf­fe­nen Acce­le­ra­tor – neu­deutsch für Be­schleu­ni­ger – „Go! Start-up Zen­trum Olden­burg“. Ins­ge­samt mehr als 11.000 Qua­drat­meter Fläche ste­hen für das Leis­tungs­an­ge­bot zur Ver­fü­gung. Bei den rund 50 Mie­tern im TGO ar­bei­ten der­zeit etwa 500 Be­schäf­tig­te. „Ins­ge­samt sind im TGO seit 2003 etwa 1.000 hoch­qua­li­fi­zier­te Voll­ar­beits­plät­ze ent­stan­den“, bi­lan­ziert Bath nicht ohne Stolz.

Immer wie­der machen TGO-Start-ups – auch medial – auf sich auf­merk­sam. Wie jüngst „Fan12“ von Thomas Hajen und Bjarne Wiesehan. „Die Bei­den haben eine Markt­lücke ent­deckt und or­ga­ni­sie­ren Fan­shops für meist eher klei­ne Ver­eine in ganz Deutsch­land. Sie de­sig­nen und be­drucken Tri­kots, Jacken und an­de­re Fan-Ar­ti­kel für die Ver­eine“, weiß Bath. Bun­des­weit be­kannt wurde „Fan12“ kürz­lich, weil es Be­sit­zern von Schalke 04-Trikots an­bot, den wegen des Ukraine-Ein­marschs Russ­lands un­ge­lieb­ten Auf­druck des rus­si­schen Schalke-Spon­sors Gazprom kos­ten­los zu über­drucken mit einem Peace-Zei­chen und dem Auf­druck „Schalke“ sowie „#StandwithUkraine“.

Keimzelle für erfolgreiche Firmen

Firma LEIFERT INDUCTION mit Firmengründer Martin Leifert
Bild 4: Erfolgreich aus dem TGO in ein ei­ge­nes Ge­bäu­de ge­zo­gen: Die Firma LEIFERT INDUCTION mit Firmen­grün­der Martin Leifert (links). Foto: LEIFERT INDUCTION
Wenn es richtig gut läuft, ist das TGO auch Keim­zelle für etwas Gro­ßes. So zum Bei­spiel bei Martin Leifert. „Sein Ein-Per­so­nen-Unter­neh­men star­te­te er als einer un­se­rer ers­ten Mie­ter 2003 im TGO“, er­zählt Ge­schäfts­füh­rer Bath. 2011 ver­ließ LEIFERT INDUCTION, das sich mit der Ent­wick­lung und Pro­duk­tion von Sys­te­men für in­duk­ti­ves Er­wär­men zum Fügen und Lösen von Schrumpf­ver­bin­dun­gen sowie zum Vor­wär­men von Werk­stücken be­schäf­tigt, das TGO. Es wech­sel­te aller­dings nur die Stra­ßen­seite, in­ves­tier­te dort in einen Neu­bau und zählt heute Welt­grö­ßen wie Boeing oder Siemens zu sei­nen Kun­den. Zu sei­ner TGO-Zeit sagt Martin Leifert: „TGO – finde ich gut: Büro, Labor und Fer­ti­gung unter einem Dach, fle­xi­ble Ge­stal­tung der Räum­lich­kei­ten; für mich waren das idea­le Vor­aus­set­zun­gen für den Start in die Selbstän­dig­keit.“

Ganz begeistert ist Bath auch von sei­nem Ex-Mie­ter „energy & meteo systems“, einem An­bie­ter von Wind­leis­tungs- und Solar­leis­tungs­prog­no­sen für Wind­kraft- und Solar­park­be­trei­ber. „Sie haben in Olden­burg inno­va­tiv ge­baut, ge­hö­ren in­zwi­schen zu den Welt­markt­füh­rern auf ihrem Ge­biet und be­schäf­ti­gen rund 150 Mit­ar­bei­ter“, be­rich­tet Bath. Und was sagt Dr. Ulrich Focken, einer der bei­den Grün­der und Ge­schäfts­führer von „energy & meteo systems“ über sei­nen ehe­ma­li­gen Ver­mie­ter? „Das TGO war uns beim Auf­bau un­se­rer Firma ein treuer Be­glei­ter, mit dem wir uns sehr fle­xi­bel ver­grö­ßern konn­ten. So wur­den bei der Er­wei­te­rung des TGO-Ge­bäu­des sogar un­se­re An­for­de­run­gen, wie z.B. ein ei­ge­ner Ser­ver­raum, be­rück­sich­tigt.“ Und sein Grün­der-Kol­le­ge Dr. Matthias Lange lobt vor allem einen „klasse Ser­vice und eine her­vor­ra­gen­de IT-Infra­struk­tur. Das hat uns echt ge­hol­fen. Vielen Dank!“

Eine ganze Region pro­fi­tiert

TGO Oldenburg
Bild 3: Bunt und viel­fäl­tig ist die Tafel mit den Fir­men, die im TGO für ein paar Jahre zu Hause sind. Foto: Klaus-Peter Jordan
Nicht nur junge Start-ups pro­fi­tie­ren vom TGO, son­dern auch die Region, vor allem die Stadt Olden­burg, wie Bath mit Zah­len be­legt. Ehe­ma­li­ge Mie­ter hätten min­des­tens 20 Mil­lio­nen Euro in der Re­gion in­ves­tiert. Der städ­ti­schen För­de­rung von 1,7 Mil­lio­nen Euro stün­den Ge­wer­be­steuer­ein­nah­men für Olden­burg von 2003 bis 2019 von 17,6 Mil­lio­nen Euro ge­gen­über, plus Ein­nah­men aus Ein­kom­men­steuer- und Kör­per­schaft­steuer. „Kein schlech­ter Hebel­ef­fekt“, bi­lan­ziert der TGO-Ge­schäfts­führer.

Das alles hat sich herum­ge­spro­chen; das Image des Olden­burger Tech­no­lo­gie- und Grün­der­zen­trums ist her­vor­ra­gend. Es gibt Ver­bin­dun­gen bis in die USA und nach China. Ge­schäfts­füh­rer Jürgen Bath ist auch 1. Vor­sit­zen­der des Ver­eins Tech­no­lo­gie-Centren Nie­der­sach­sen. Und Aus­zeich­nun­gen gab es eben­falls mehr­fach – mit dem Ritter­schlag „welt­weit bes­tes Tech­no­lo­gie­zen­trum der Jahre 2006 bis 2011“. Da scheint der Ver­gleich mit dem ka­li­for­ni­schen Mekka der inno­va­ti­ven Tech­no­lo­gie-Grün­der­szene kaum mehr ab­we­gig. Die Zeit­schrift Com­pu­ter-Bild rück­te das TGO als Mit­tel­punkt einer Tech-Re­gion Olden­burger Land jeden­falls schon ein­mal in diese Rich­tung und ti­tel­te be­reits vor drei Jah­ren: „Silicon Oldenburg“. Und eine Marie Curie kann man sich hier auch durchaus vorstellen.
Oberes Bild: Vier Gebäude­teile hat das TGO an der Marie-Curie-Straße in Oldenburg inzwischen. Foto: TGO

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