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Scheidung - und nun?
Änderungen bei der Versicherung
Was sich für Versicherte bei einer Scheidung ändert
Seit zwei Jahren ist die Scheidung von Angelina Jolie und Brad Pitt rechtskräftig. Aber nicht nur die Traumpaare aus Hollywood gehen getrennte Wege. Mittlerweile wird jede zweite Ehe in Deutschland geschieden. In den gemeinsamen Jahren haben sich die Ehepaare nicht nur das Zuhause geteilt, sondern auch die eine oder andere Versicherung gemeinsam abgeschlossen. „Weil viele nach einer Scheidung gerade andere Sorgen haben, vergessen sie, dass die Trennung auch Auswirkungen auf ihre Versicherungen hat. Daher müssen sie prüfen, welche angepasst und welche neu abgeschlossen werden müssen“, erläutert der Versicherungs-Experte bei der Öffentlichen Oldenburg.
02. Januar 2019
Die Privat-Haftpflichtversicherung ist eine der wichtigsten Versicherungen. Während der Trennungsphase besteht häufig noch Versicherungsschutz. Doch mit dem Tag der rechtskräftigen Scheidung erlischt er in der Regel. „Um einen lückenlosen Versicherungsschutz sollte sich aber nicht nur der bislang Mitversicherte bemühen“, rät der Experte. „Auch für den Versicherungsnehmer kann es sich anbieten einen neuen Vertrag abzuschließen. Dabei gilt es natürlich die Kündigungsfristen zu beachten.“
Drei Monate Zeit für eine neue Krankenversicherung
Die Krankenversicherung ist neben der Privat-Haftpflichtversicherung eine der grundlegendsten Absicherungen. Wenn beide Partner berufstätig sind, sind Sie ohnehin automatisch pflichtversichert und brauchen nichts mehr tun. Eine günstige Familienversicherung bei der Krankenkasse, bei der der nicht erwerbstätige Partner mitversichert ist, endet hingegen mit der Scheidung. Danach hat der Mitversicherte bei der gesetzlichen als auch bei der privaten Krankenversicherung drei Monate Zeit, um einen neuen Vertrag abzuschließen.
Hausratversicherung an neue Wohnsituation anpassen
Wer sich trennt, braucht räumlichen Abstand. Das gilt auch schon vor der Scheidung. Die Frage ist nur, wer zieht aus dem gemeinsamen Zuhause aus und was ist dann mit der Hausratversicherung? Der Versicherungsschutz gilt nicht nur für die gemeinsame Wohnung, sondern für eine gewisse Übergangszeit auch für eine Zweite. Allerdings ist es an beiden Partnern gelegen, den Vertrag so schnell wie möglich anzupassen beziehungsweise einen eigenen Vertrag abzuschließen.
Aufgepasst beim Schadenfreiheitsrabatt
Der Schadenfreiheitsrabatt in der Kraftfahrtversicherung ist auch immer wieder Streitthema bei Scheidungen. Häufig läuft die Kfz-Police nur auf einen Ehepartner, dem der Rabatt formal zufällt. Der andere Partner muss hingegen eine neue Autoversicherung abschließen. „Damit er in dem neu abgeschlossenen Vertrag nicht als Fahranfänger eingestuft wird, muss er dem Versicherer darlegen können, dass er das Fahrzeug überwiegend gefahren ist“, erklärt der Experte. „Nur dann kann er den Schadensfreiheitrabatt erhalten.“
Gesetz über Versorgungsausgleich teilt die Altersvorsorge-Ansprüche
Ein besonders wichtiges Thema nach einer Scheidung ist die Altersvorsorge. Seit Inkrafttreten des Gesetzes über den Versorgungsausgleich vom 1. September 2009 gilt im Falle einer Scheidung grundsätzlich die Aufteilung der während der Ehe erworbenen Ansprüche zu gleichen Teilen auf beide Ehegatten. Betroffen sind z. B. Ansprüche aus der gesetzlichen Rentenversicherung, der Beamtenversorgung, der privaten und der betrieblichen Altersversorgung. Ausgleichspflichtig ist derjenige Ehepartner mit den höheren Rentenansprüchen.
Bei Risikolebensversicherungen sollte insbesondere geprüft werden, ob die Versicherungsleistung auch nach der Scheidung noch an die ursprünglich vorgesehene Person gehen soll. Auch bei Berufsunfähigkeitsversicherungen ist es sinnvoll zu hinterfragen, ob sie noch zu den neuen Gegebenheiten passen. Zum Beispiel könnte eventuell eine Anpassung der Versicherungsleistung sinnvoll sein.