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Wenn Gewitter Hochsaison haben
Elektronikgeräte vor Überspannung schützen
Sonnenschein, kalte Getränke und ein Schattenplatz im Garten – so stellt man sich einen gelungen Sommertag vor. Auf Blitz und Donner würden viele dabei gerne verzichten. Nach Angaben des Blitzinformationsdienstes (BLIDS) schlugen 2016 etwa 432.000 Blitze in Deutschland ein. „Diese können schnell größere Schäden anrichten“, warnt Jan-Bernd Burhop Schadenverhütungsexperte bei der Öffentlichen Oldenburg.
01. Juni 2017
Gerade im Sommer erwärmt sich die Luft durch die Sonneneinstrahlung noch schneller, sodass eine große Menge feuchtwarmer Luft aufsteigt. Wenn warme und kalte Luftströme aufeinandertreffen, entstehen Blitze. Bei einem Blitzeinschlag schießen in sekundenschnelle mehrere tausend Volt Überspannung durch die Leitungen, die Kabel und das Erdreich. So kann Überspannung auch noch in der Nachbarschaft Schäden anrichten. „Elektrogeräte wie Wäschetrockner, Fernseher, aber auch Computer samt gespeicherter Daten können dann zerstört werden“, weiß der Schadenexperte. Es kann aber auch noch schlimmer kommen. Denn ein Blitzeinschlag am Haus kann sogar Brände verursachen.
Überspannungsschutzgeräte sind unverzichtbar
Um sich gegen Schäden durch Überspannung zu schützen, sind drei Maßnahmen entscheidend: der äußere Blitzschutz, der innere Blitzschutz und die richtige Versicherung. Selbstverständlich steht es jedem Hausbesitzer frei, ob er einen Blitzableiter installiert. „Allerdings sollte man beachten, dass einige Versicherer eine Entschädigung davon abhängig machen, ob ein Blitzableiter angebracht wurde oder nicht“, erklärt Burhop. Denn ohne Ableiter wird der Blitz über Wasser, Strom- und Telefonleitungen zur Erde abgeführt und verursacht erhebliche Schäden. Damit elektronische Geräte nicht zerstört werden, ist zusätzlich ein Überspannungsschutzgerät im Elektrohausanschluss und im Sicherungskasten notwendig.
Richtig abgesichert im Schadenfall
Damit nach einem Blitzeinschlag in finanzieller Hinsicht nicht das böse Erwachen kommt, sollte man sich auch mit den passenden Versicherungen vor Überspannungsschäden schützen. Schäden am Haus, Gartenhaus und an der Garage sichern Hausbesitzer über die Wohngebäudeversicherung ab. Bei Schäden an technischen Geräten, wie z. B. Wäschetrockner, Fernseher oder Computer, greift die Hausratversicherung. Ob Überspannungsschäden in der Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung abgesichert sind oder zusätzlich versichert werden müssen, hängt vom Vertrag ab. „Um zu überprüfen, ob die Schäden mit abgesichert sind, sollte man sich mit seinem Versicherungsberater in Verbindung setzen“, empfiehlt Burhop von der Öffentlichen Oldenburg.
Wenn ein Gewitter aufzieht: Stecker raus
Bei einem Schadenfall am oder im Haus sollten Versicherte sofort ihren Versicherer benachrichtigen und die Schäden anschließend mit Fotos dokumentieren. „Wer bei einem Gewitter auf Nummer sicher gehen will, sollte gleich bei entsprechender Wettervorhersage Netz- und Antennenstecker herausziehen. Und auch vor einem Urlaub sollte man elektronische Geräte vom Stromnetz trennen“, empfiehlt Burhop von der Öffentlichen Oldenburg.