Hände öffnen ein Fenster, während die Außenansicht mit einer Ziegelwand und Pflanzen sichtbar ist.
Zuhause

Keller richtig lüften

30. Januar 2020

Schimmel­falle Unter­ge­schoss: Wie lüf­tet man den Kel­ler im Winter?

Was im Wohn­zim­mer und der Küche üb­lich ist, macht man im Kel­ler kaum: regel­mä­ßig stoß­lüf­ten. Dabei droht Schim­mel­bil­dung, wenn man zu wenig oder gar dauer­haft in Kipp­stel­lung lüftet.

Viele Keller müf­feln. Das liegt auch daran, dass sie falsch ge­lüf­tet wer­den. Ein­fach nur die Fens­ter auf­zu­rei­ßen, ist auch nicht die Lö­sung. Denn frische Luft von drau­ßen kann die Bil­dung von Schim­mel be­schleu­ni­gen.

Lüften im Keller: Wie macht man es richtig?

Das Problem: „Weil die Kel­ler­räu­me vom küh­len Erd­reich um­ge­ben sind, ist die Innen­ober­flächen­tem­pe­ra­tur der Außen­wän­de nie­dri­ger als bei an­de­ren Räu­men“, er­klärt Alexander Lyssoudis von der Baye­ri­schen In­ge­nieu­re­kam­mer-Bau.

Im Winter ist es ein­fach: Wenn die Außen­luft kalt und trocken ist, kön­nen Kel­ler un­pro­ble­ma­tisch ge­lüf­tet wer­den. „Man soll­te aller­dings nicht zu lange lüf­ten, sonst küh­len die Bau­tei­le aus“, sagt Lars Beckmannshagen vom Ham­bur­ger Zen­trum für Ener­gie, Bauen, Archi­tek­tur und Um­welt (ZEBAU). Das wie­derum kann auch ein Pro­blem wer­den: An den dann kal­ten Wän­den kon­den­siert die feuch­te Luft – und der Was­ser­film ist ein op­ti­ma­ler Nähr­boden für Schimmel.

Beim Lüften gilt: Heizung aus

Während des Lüf­tens soll­te die Hei­zung voll­kom­men ab­ge­stellt sein, sonst er­reicht sie schnell den maxi­ma­len Durch­lauf, weil sie stän­dig gegen die ein­strö­men­de kalte Luft an­heizt, und die Heiz­kos­ten stei­gen. „Nach dem Lüf­ten soll­te die Hei­zung wie­der auf die vor­her herr­schen­de Tem­pe­ra­tur ein­ge­stellt wer­den“, er­gänzt Robert Kussauer vom Bun­des­ver­band Schim­mel­pilz­sa­nie­rung. „Sind die Um­fas­sungs­wän­de zu kalt, steigt das Risiko einer Kon­den­sat­bil­dung auf den Wänden.“

Manches nicht im Keller la­gern

Um den Schim­mel­pil­zen ganz­jäh­rig mög­lichst wenig Wachs­tums­chan­cen zu geben, soll­te man im Kel­ler kei­ne Pa­pie­re, Pap­pen und Tex­ti­lien la­gern. Diese Ma­te­ria­lien rea­gie­ren bei Feuch­tig­keit be­son­ders em­pfind­lich auf Schim­mel­befall.

Vor Däm­mung alter Kel­ler Rat ein­holen

In bewohn­ten Kel­ler­räu­men herr­schen an­de­re phy­si­ka­li­sche Ver­hält­nis­se: Sie sind in der Regel ge­dämmt und wer­den auf etwa 20 Grad be­heizt, wäh­rend im um­ge­ben­den Erd­reich le­dig­lich zwölf Grad herr­schen. Aber: „Bei un­zu­reichen­der oder nicht fach­ge­rech­ter Däm­mung kann Raum­luft auf den küh­le­ren Bau­tei­len kon­den­sie­ren“, sagt Kussauer.

Werden äl­te­re Kel­ler­räu­me zu Wohn­raum um­funk­tio­niert, soll­ten sich die Be­sit­zer daher Rat von Ex­per­ten holen, die sich mit Bau­phy­sik aus­kennt und die not­wen­di­gen Maß­nah­men be­rech­net. Meist reich­ten Maß­nah­men zur ma­nuel­len Be­hei­zung und Lüf­tung in einem be­wohn­ten Kel­ler­raum nicht aus. Auch im Neubau.

„Heute werden die Häu­ser fast luft­dicht ge­baut, so dass durch die Ge­bäu­de­hülle keine Feuch­tig­keit ent­weichen kann“, er­klärt Lyssoudis. Mit in­tel­li­gen­ten Lüf­tungs­sys­te­men lässt sich hier ein gutes Raum­klima er­zeu­gen. „Sie mes­sen mit Hilfe von Sen­so­ren, wie feucht oder trocken die Außen­luft ist, ver­glei­chen die Wer­te mit den Luft­kon­di­tio­nen im In­nen­raum und stel­len das Lüf­tungs­ver­hal­ten darauf ein.“

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Autor dieses Beitrags

Junge Frau mit langen, lockigen Haaren und lächelndem Gesicht, trägt eine helle Jacke und einen weißen Oberteil, vor grauem Hintergrund.

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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