Eine Person betrachtet auf einem Laptop eine Website mit verschiedenen Autowerbungen und Preisangaben.
Unterwegs

Autokauf am Rechner

31. August 2022

Online einsteigen kann sich lohnen.

Große Auswahl, hohe Rabatte, kurze Lieferzeiten. Die Versprechen von Neuwagen-Portalen sind groß. Vor allem aber in Verbindung mit dem Gang zum Autohändler vor Ort können Online-Angebote interessant sein.

Das In­ter­net macht’s mög­lich: Wer auf der Su­che nach ei­nem neu­en Au­to ist, kann on­line nicht nur sei­nen Wunsch­wa­gen kon­fi­gu­rie­ren, son­dern in­zwi­schen dort so­gar gleich kau­fen. „Ei­ni­ge Por­ta­le bie­ten nur Neu­wa­gen an, an­de­re Neu- und Ge­braucht­wa­gen“, sagt Alexander Schnaars vom ADAC. „An­de­re wie­der­um stel­len die Prei­se ver­schie­de­ner Au­to­häu­ser im Netz dar und ver­mit­teln den In­te­res­sen­ten dann ent­sprech­end wei­ter.“

Bei­spie­le für Neu­wa­gen­por­ta­le

Bei­spie­le für Neu­wa­gen­por­ta­le sind un­ter an­de­rem die Sei­ten carwow.de, meinauto.de oder auch neuwagen24.de.

Haupt­säch­lich oder nur Ge­braucht­wa­gen bie­ten un­ter an­de­rem instamotion.com oder autohero.com.

Auch Her­stel­ler mi­schen beim On­line-Han­del mit

Da­ne­ben bie­ten aber auch Au­to­her­stel­ler wie Mer­ce­des ei­nen rei­nen On­li­ne-Kauf an. Be­feuert wird der On­line-Ver­kauf nach An­sicht von Bran­chen­ex­per­te Thomas Hamann vom Auf­schwung der E-Au­tos: „Spe­zi­ell bei den Mar­ken für Elek­tro­fahr­zeu­ge ist ein Trend hin zum Direkt­ver­trieb er­kenn­bar.“ Bei­spie­le hier­für sind Pole­star oder Tes­la.

Für die Kun­den hat der On­line-Kauf laut Hamann durch­aus sei­ne Vor­tei­le: „Man muss nicht meh­re­re Au­to­häu­ser auf­su­chen, ist un­ab­hän­gig von Öff­nungs­zei­ten und kann am Rech­ner be­quem ver­schie­de­ne Mo­del­le und Aus­stat­tungs­va­rian­ten ver­glei­chen.“ Zu­dem gel­te bei ei­nem On­line-Kauf ein 14-tä­gi­ges Wi­der­rufs­recht, wäh­rend es beim klas­si­schen Vor-Ort-Kauf kein ge­setz­li­ches Rück­ga­be- oder Um­tausch­recht ge­be, so­bald der Ver­trag zu­stan­de ge­kom­men sei.

Pro­be­fahrt und Ri­si­ken

Der rei­ne Netz­kauf hat aber auch seine Nach­tei­le. Eine Pro­be­fahrt et­wa ist nicht mög­lich, zu­min­dest nicht bei dem be­tref­fen­den Händ­ler di­rekt. „So et­was wie Pro­be­fahr­ten muss der Kun­de vor­her bei ei­nem sta­tio­nä­ren Händ­ler durch­füh­ren und sich dort auch ei­nen Ge­samt­ein­druck vom Wunsch­fahr­zeug ver­schaf­fen“, sagt Markus Bach von der „Au­to Zei­tung“. On­line­käu­fer wüss­ten aber in der Re­gel sehr gut, wo­nach sie such­ten. Der Schritt ins In­ter­net zu Ver­kaufs­por­ta­len er­fol­ge in der Re­gel erst dann, wenn die Ent­schei­dung für ein be­stimm­tes Mo­dell schon ge­trof­fen sei, so Bach.

Schwar­ze Scha­fe ent­lar­ven

Al­ler­dings soll­ten sich In­te­res­sen­ten vor­ab gut über die be­tref­fen­de Sei­te in­for­mie­ren, denn im ano­ny­men In­ter­net sind auch vie­le schwar­ze Scha­fe un­ter­wegs. „Ein se­riö­ses Un­ter­neh­men in­for­miert sei­ne Kun­den klar und ver­ständ­lich über sei­ne Iden­ti­tät, die Kauf­sa­che und die Ver­trags­ab­wick­lung“, sagt ADAC-Mann Schnaars.
Ver­däch­tig sind Schnaars zu­fol­ge Ver­käu­fer, die ho­he An­zah­lun­gen ver­lan­gen. Ei­nen gu­ten Über­blick über mög­li­che Be­trugs­ma­schen im In­ter­net bie­tet die Web­site der Ini­tia­ti­ve  Sicherer Autokauf im Internet, der un­ter an­de­rem der ADAC, Mobile.de, Autoscout24 und die Polizei an­ge­hö­ren.

Ra­bat­te kön­nen mög­lich sein

Preis­lich kann sich der Netz­kauf durch­aus loh­nen. „Das hängt aber auch da­von ab, ob es sich um ei­ne Platt­form wie Car­wow han­delt, bei der meh­re­re Händ­ler in­vol­viert sind, oder ob der Wa­gen on­line di­rekt beim Her­stel­ler oder Händ­ler ge­kauft wird“, sagt Thomas Hamann. Bei Ver­mitt­ler­platt­for­men wie Car­wow bie­ten ver­schie­de­ne Händ­ler ih­re Mo­del­le an. In­te­res­sier­te kön­nen dann ver­glei­chen und mit den An­ge­bo­ten auch ih­re sta­tio­nä­ren Händ­ler vor Ort kon­fron­tie­ren. „Die­se On­li­ne-Platt­for­men sind im Grun­de Ver­gleichs­por­ta­le wie wir sie auch für Gas, Strom oder Ver­siche­run­gen ken­nen“, sagt Bach. Für Kun­den be­deu­te das mehr Trans­pa­renz bei den Prei­sen. Denn vie­le Au­to­käu­fer wüss­ten gar nicht, dass Ra­bat­te von 20 Pro­zent und mehr durch­aus üb­lich sei­en.

Ist der Preis auch wirk­lich der letz­te Preis?

Wer bei sei­ner Su­che on­line ei­nen gu­ten Preis ge­fun­den hat und über das Netz auch kau­fen möch­te, soll­te vor­her ge­nau prü­fen, ob wei­te­re Kos­ten ent­ste­hen. „Ein an­fäng­lich at­trak­ti­ver Preis kann sich am Ende auch als Lock­an­ge­bot ent­pup­pen, zu wel­chem noch Ge­büh­ren wie ho­he Über­füh­rungs­kos­ten et ce­te­ra hin­zu­kom­men, die auf den ers­ten Blick nicht zu er­ken­nen sind“, so Alexander Schnaars.

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