Kultur und Sport

Kolumne

09. Juli 2025

Alarmstufe Rot(h) – und dann kam doch alles anders…

Es ist mittlerweile einige Zeit vergangen seit meiner letzten Kolumne. Zeit, in der ich eigentlich viele Trainingskilometer und vor allem schon die ersten Wettkämpfe dieser Saison hinter mir haben wollte. Trainiert wurde tatsächlich eine Menge – nur die Wettkämpfe blieben leider aus. Was war passiert?

Wie ich in meinem letzten Beitrag erzählt habe, konnte ich Anfang April das bis dahin gute Training perfekt in einem Wettkampf umsetzen und mit 31:01 min eine deutliche neue Bestzeit über 10 km laufen. Direkt in der darauffolgenden Woche sollte es dann mit dem spezifischen Training für die Challenge Roth, meiner ersten Langdistanz, losgehen. „Spezifisch“ hieß in diesem Fall vor allem: lang. Also wirklich lange Läufe und viele Stunden auf dem Rad. Der Start verlief vielversprechend, doch schon nach eineinhalb Wochen passierte es. Mitte April, bei einem langen Lauf mit vielen Kilometern in geplanter Marathon-Pace, machte meine Wade plötzlich komplett dicht. Von einem Moment auf den anderen ging nichts mehr – die Schmerzen waren so stark, dass ich keinen Schritt mehr laufen konnte und stattdessen nach Hause spazieren musste. Die Frustration war natürlich riesig.

 Eine erste Diagnose ließ mich jedoch hoffen: Aufgrund der Symptome „nur eine Zerrung“.

Ein paar Tage Laufpause später schien alles wieder gut. Zumindest bis zum nächsten Lauf, als dasselbe Spiel erneut begann. So zog sich das Ganze über drei Wochen hin, bis schließlich ein MRT Klarheit brachte: keine Zerrung, sondern ein Muskelfaserriss und dazu noch ein leichtes Knochenödem. Also erneut Frustration – und weitere vier Wochen Laufpause. Meine ersten beiden geplanten Rennen musste ich absagen, und auch Roth rückte plötzlich in weite Ferne.

So verbrachte ich den Mai und den Anfang Juni hauptsächlich auf dem Rad, im Schwimmbad und – ungeliebter, aber nötig – etliche Stunden im Fitnessstudio auf dem Crosstrainer. Der kommt der Laufbewegung zwar am nächsten, belastet aber die Strukturen deutlich weniger.

Als ich dann Anfang/Mitte Juni endlich wieder mit dem Lauftraining beginnen konnte, war mir eigentlich klar: Roth wird nichts. Einen Marathon mit gerade einmal drei Wochen Vorbereitung zu laufen, ist eigentlich Wahnsinn. Immerhin war meine Herz-Kreislauf-Fitness top, aber die Muskulatur war das Laufen schlicht nicht mehr gewohnt.

Und doch ging dann plötzlich alles überraschend schnell. Nach einer Woche Lauftraining gewöhnte sich die Muskulatur wieder an die Belastung, und ich konnte die gute Grundausdauer aufs Laufen übertragen. Die Hoffnung auf einen Start in Roth kam also zurück.

Genau zwei Wochen vor dem Start habe ich mich dann endgültig für die Teilnahme entschieden. Viel Risiko, aber eben auch viel Vorfreude.

Die letzten beiden Wochen waren noch einmal sehr intensiv und spezifisch – viele Einheiten in Wettkampfgeschwindigkeit und dazu zwei lange Läufe über 30 km. Das muss jetzt reichen. Hoffentlich.

Eine Langdistanz ist für jeden Athleten ein großes Abenteuer, und ich glaube, es gibt niemanden, der sich wirklich zu 100 % darauf vorbereitet fühlt. Das Gefühl, nicht genug trainiert zu haben, schwingt wohl immer mit – so auch bei mir.

Aber ich freue mich auf den Tag und bin gespannt, was der Körper, und bei dieser Distanz ganz besonders auch der Kopf, am Ende leisten können.

Ich werde natürlich wieder berichten, wie es mir ergangen ist und welche Wettkämpfe in den nächsten Monaten anstehen.

Bis dahin, 
Jesse

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