Frau im weißen Shirt greift sich schmerzlich an den Nacken, der rot hervorgehoben ist, vor einer hellen Wand.
Gesundheit

Zivilisa­tions­krank­heit Nacken­schmerzen

26. September 2019

Nackenschmerzen betref­fen fast genau so viele Men­schen wie Kreuz­schmer­zen und sind in der Be­völ­ke­rung weit ver­brei­tet.

Sie entstehen meist im Zu­sam­men­hang mit Ver­span­nun­gen und Ver­kramp­fun­gen der Hals­mus­ku­la­tur und füh­ren zu zie­hen­den Schmer­zen oder Steif­heit im Nacken-, Hals- und Schul­ter­be­reich.

Häufig wer­den der Hals oder die Schul­tern steif und der Kopf kann nur unter Schmer­zen ge­dreht oder be­wegt wer­den. Häu­figs­te Ur­sache für Nacken­schmer­zen sind Mus­kel­ver­span­nun­gen durch fal­sches Lie­gen oder Sit­zen eben­so wie durch Zug­luft, Über­las­tung der Nacken­mus­keln, Mus­kel­zer­rung durch fal­sche Be­we­gun­gen, Band­schei­ben­scha­den an der Hals­wir­bel­säule, Ab­nut­zungs­vor­gänge, Wir­bel­kör­per­ver­än­de­run­gen, Ner­ven­rei­zun­gen oder -scha­den durch Knochen­ver­än­de­run­gen und Ge­fäß­ver­än­de­run­gen. Einen nicht zu unter­schät­zen­den Fak­tor als Aus­lö­ser von Nacken­schmer­zen spielt dabei die psy­chi­sche Kom­po­nen­te: "Nega­tive Ge­dan­ken oder Stress, in Kom­bi­na­tion mit Mus­kel­ver­span­nun­gen durch see­li­sche Be­las­tun­gen kön­nen chro­ni­sche Nacken­schmer­zen her­vor­rufen.

Hintergrund für die Be­schwer­den ist die be­son­de­re Be­weg­lich­keit der Hals­wir­bel­säule. In kei­nem an­de­ren Wir­bel­säu­len­ab­schnitt sind der­ar­ti­ge Dre­hun­gen und Nei­gun­gen mög­lich wie in den Ge­len­ken zwi­schen den sie­ben Hals­wir­bel­kör­pern. Dieses hohe Be­we­gungs­aus­maß bringt aber auch eine hö­he­re mecha­ni­sche Be­las­tung und stär­ke­re Ab­nut­zung mit sich. Wenn die Nacken­schmer­zen bis in die Schul­ter, ins Schul­ter­blatt oder sogar bis zu den Ar­men aus­strah­len, steckt sehr oft eine Ner­ven­rei­zung oder -schä­di­gung da­hin­ter. Ty­pisch für diese Schmer­zen ist, dass sie bis zu 3 oder 6 Mo­na­te an­dauern. Eine ärzt­liche Unter­suchung soll­te in je­dem Fall statt­fin­den, selbst wenn die Nacken­schmer­zen nach ei­ni­gen Tagen wie­der ver­schwin­den. Wer mit Nacken­schmer­zen zu lange war­tet, ris­kiert chro­ni­sche Schmer­zen und hin­ter lang an­hal­ten­den Nacken­schmer­zen kön­nen sich auch ernst­haf­te Er­kran­kun­gen ver­bergen.

Der Arzt wird mit Ihnen die Ur­sache und das Aus­maß der Be­schwer­den fest­stel­len und die ent­spre­chen­de The­ra­pie ein­lei­ten. Eine er­folg­reiche The­ra­pie muß daher inter­dis­zi­pli­när ge­stal­tet sein: Neben der Schmerz­the­ra­pie mit Medi­ka­men­ten sind auch die Kraft- und Be­we­gungs­the­ra­pie (Phy­sio­the­ra­pie), Ergo­the­ra­pie und eine psy­cho­lo­gi­sche Be­treu­ung er­for­der­lich. Even­tuell kann auch eine mil­de Ex­ten­sions­be­hand­lung (Streckung), Chi­ro­prak­tik (Ein­ren­kung) oder Mas­sage helfen.

Doch auch durch Eigen­hilfe kann die ärzt­liche Be­hand­lung unter­stützt und Schmer­zen ge­lin­dert wer­den. Hilf­reich sind oft Ent­span­nungs­übun­gen oder Kran­ken­gym­nas­tik, aber auch Deh­nungs­übun­gen der Schul­ter-Nacken-Mus­ku­la­tur. Testen Sie, ob Ihrem Nacken Wärme oder ggf. Kälte hilft. Bei­des kann die Schmer­zen lin­dern. Ein­rei­bun­gen und sanf­te Mas­sa­gen im Nacken- und im obe­ren Rücken­be­reich mit Sal­ben aus dem Bie­nen­stock, mit asia­ti­schem Tiger­balm, mit Franz­brannt­wein oder Me­lis­sen­geist kön­nen eben­falls eine Schmerz­lin­de­rung bringen.

Zur Vor­beu­gung von Nacken­schmer­zen ist eine gute kör­per­liche Ge­samt­ver­fas­sung wich­tig. Stär­ken Sie die Schul­ter-Nacken-Mus­ku­la­tur durch gym­nas­ti­sche Übun­gen und ach­ten Sie auf eine rich­ti­ge, auf­rech­te Kör­per­hal­tung. Bei sit­zen­der Tä­tig­keit für op­ti­ma­le Sitz­ver­hält­nisse und regel­mä­ßi­ge Ent­span­nungs­pau­sen sor­gen. Täg­licher Aus­dauer­sport ver­bes­sert das Kör­per­ge­fühl, stärkt das Selbst­be­wußt­sein und hebt die Laune. Spe­ziel­le Nacken­stütz­kopf­kis­sen eig­nen sich be­son­ders zum Schla­fen oder Sit­zen und sor­gen für eine ent­spann­te Stel­lung der Hals­wir­bel.

Wenn Sie kör­per­lich aktiv blei­ben und früh­zei­tig eine effek­tive Be­hand­lung be­gin­nen, be­steht die Mög­lich­keit auf Schmerz- und Be­schwer­de­frei­heit.

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Junge Frau mit langen, lockigen Haaren und lächelndem Gesicht, trägt eine helle Jacke und einen weißen Oberteil, vor grauem Hintergrund.

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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