

Wissenschaftlicher Beirat für Agrar und Ernährung entwickelt Szenarien.
Die Deutschen essen seit Jahren weniger Fleisch. Wurden 2013 laut der amtlichen Agrarstatistik noch gut 60 Kilogramm Fleischwaren pro Kopf konsumiert, so waren es zehn Jahre später nur noch gut 50 Kilo. Gleichzeitig wurden immer mehr Alternativen zu tierischen Produkten entwickelt und konsumiert. Im Jahr 2023 betrug der durchschnittliche Pro-Kopf-Absatz für pflanzenbasierte Fleisch- und Wurstalternativen 0,8 Kilo – also immer noch sehr wenig. Aber wie sieht das Ganze in 20 Jahren aus? Da Prognosen schwierig sind, hat der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) in einem aktuellen Gutachten drei Szenarien skizziert, die mögliche Entwicklungen für den Fleischkonsum der Zukunft beschreiben. Das Bundeszentrum für Ernährung fasst sie wie folgt zusammen.
Im Trendszenario werden die aktuellen Konsumtrends auf Basis von Verzehrdaten der Agrarstatistik bis 2045 fortgeschrieben. Demnach sinkt der Fleischverzehr bis 2043 auf etwa 40 Kilo pro Kopf und Jahr, hauptsächlich durch einen Rückgang beim Verzehr von Schweinefleisch. Geflügel landet dagegen häufiger auf den Tellern. Der Konsum von Milch und Milchprodukten bleibt aufgrund eines leicht steigenden Käsekonsums stabil. Alternativprodukte für Milch werden in einer Menge von rund 20 Kilo und solche für Fleisch von drei Kilo pro Kopf und Jahr konsumiert.
Im Szenario Beschleunigter Wandel nehmen die Forschenden eine beschleunigte Reduktion des Fleischkonsums auf 30 Kilo an, während der Konsum von Milch und Milchprodukten nur leicht zurückgeht. Der Anteil pflanzlicher Alternativprodukte am Gesamtkonsum nimmt zu, vor allem, weil sie qualitativ immer besser werden und preislich günstiger sind. Alternative Fleisch- und Wurstwaren kommen auf neun Kilo pro Person, Milchproduktalternativen auf 24 Kilo.
Beim Szenario Stark beschleunigter Wandel nähern sich die Lebensmittelmengen den Empfehlungen der Planetary Health Diet an (ein Speiseplan, der die Gesundheit des Menschen und des Planeten gleichermaßen schützen könnte). Entsprechend geht der Konsum tierischer Produkte deutlich zugunsten von Alternativprodukten zurück, auf 20 Kilo Fleisch pro Kopf und Jahr. Der Milchkonsum wird halbiert. Auf der anderen Seite steigt der jährliche Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch- und Wurstalternativen auf 16 Kilo, der von Milch- und Milchproduktalternativen auf 77 Kilo. Neben pflanzenbasierten Alternativen sind hier auch Produkte aus Zellkultivierung und aus Präzisionsfermentation eingeschlossen sowie sogenannte Hybridprodukte.
Welches Szenario am Ende eintreten wird, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab – von politischen Rahmenbedingungen, vom Marktgeschehen und der gesellschaftlichen Akzeptanz. Das WBAE-Gutachten hebt das Potenzial von Alternativprodukten hervor und gibt Orientierung, wie der Wandel hin zu einer nachhaltigeren Ernährung gestaltet werden kann. Dabei geht es nicht um Verzicht, betonen die Forschenden nachdrücklich, sondern um „Mehr Auswahl am gemeinsamen Tisch“. So lautet dann auch der Titel des Gutachtens.
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