

Wie essen wir?
12. September 2025Bemerkenswerte Ergebnisse einer Umfrage zum Thema Ernährung.
Wie und was essen wir? Und ist das gesund oder nicht? Diese Fragen sind u.a. Gegenstand des Nationalen Ernährungsmonitorings (nemo). Das Max-Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, eine Bundesbehörde, zugeordnet dem Bundeslandwirtschaftsministerium, hat hierzu mehr als 3.000 Menschen zwischen 18 und 80 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind bemerkenswert.
Fast die Hälfte der Befragten bezeichnete die eigene Ernährungsweise als sehr oder eher gesund, 40 Prozent als weder gesund noch ungesund und zwölf Prozent als eher nicht oder überhaupt nicht gesund. Was gesund ist, ist den meisten klar: viel Obst und Gemüse verzehren. Allerdings konnten nur relativ wenige angeben, was die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) dazu empfiehlt – nämlich mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse täglich. Überhaupt Obst und Gemüse täglich essen nur 60 Prozent der Befragten und nur 35 Prozent beides.
Auf die Frage, was sie davon abhält, sich gesünder zu ernähren, nannte die Hälfte der Teilnehmenden als häufigsten Grund „Heißhunger auf ungesunde Lebensmittel“. Zeitmangel (etwa 38 Prozent) und „fehlender Wille“ (etwa 37 Prozent) wurden danach genannt. Und jeweils ein Drittel fand, dass gesunde Ernährung im Alltag schlecht umsetzbar und zu teuer sei.
Nach ihrer Ernährungsform gefragt, gaben knapp zwei Drittel der vom MRI Befragten „Mischkost“ an; gut ein Viertel bezeichnete sich als „Flexitarier“, was maximal zweimal die Woche Fleisch auf dem Speiseplan bedeuten würde. Rund vier Prozent bezeichneten ihre Ernährung als vegetarisch und etwa ein Prozent gab an, sich vegan zu ernähren. Allerdings ergab die Auswertung dieser Daten und die der konsumierten Lebensmittel eine Diskrepanz, so das Institut: Aus den Angaben zum Verzehr geht hervor, dass etwa 75 Prozent der Befragten häufiger als zweimal in der Woche Fleisch auf dem Teller haben.
Den eigenen Gesundheitszustand stuften etwa zwei Drittel der Befragten als gut bis sehr gut ein. Aber nur rund ein Drittel der Teilnehmenden an der Umfrage hatte laut Body-Mass-Index (BMI) Normalgewicht. Etwa zwei Drittel waren übergewichtig oder gar adipös und knapp zwei Prozent waren untergewichtig. Und noch etwas sollte alarmieren: Nur etwa 27 Prozent gaben an, mindestens 150 Minuten pro Woche körperlich aktiv zu sein, was der Empfehlung der Weltgesundheitsbehörde (WHO) entspricht.
„Die Ergebnisse verdeutlichen die Widersprüchlichkeit zwischen Selbsteinschätzung, Wissen und Handeln beim Thema Ernährung und Gesundheit“, sagt Harald Seitz vom Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) in Bonn. „Wir alle kennen das: Stress, Heißhunger und die täglichen Herausforderungen lassen uns eventuelle Vorsätze schnell vergessen. Sich bewusstmachen, was man isst und sich ein wenig Zeit nehmen beim Essen wären alltagstaugliche Kleinigkeiten, um sein eigenes Essverhalten zu reflektieren und nachhaltig zu verbessern“, rät Seitz.
Oberes Foto: Von cherryandbees
Autor dieses Beitrags

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