Zwei Personen auf Fahrrädern in einem grünen Park, genießen die Zeit und unterhalten sich.
Unterwegs

Mein erstes Pedelec

16. Oktober 2020

Mit Übersicht zum guten Kauf.

Wer die An­schaf­fung eines Elek­tro­fahr­rads plant, kann an­ge­sichts des enor­men An­ge­bots schnell den Über­blick ver­lie­ren. Hier er­fah­ren Sie, worauf An­fän­ger bei einem Pe­de­lec un­be­dingt ach­ten sollten.

Pedelecs boomen – doch wie machen sich An­fän­ger mit den – auch E-Bikes ge­nann­ten – Elek­tro­fahr­rä­dern ver­traut? „Einen ers­ten Über­blick bie­ten die zahl­rei­chen In­for­ma­tions­an­ge­bo­te im Inter­net, etwa von ADAC oder ADFC“, sagt René Filippek. „Im Han­del fin­den sich mitt­ler­wei­le eine gan­ze Rei­he von Fach­ma­ga­zi­nen zum The­ma Elek­tro­fahr­rad, die ge­zielt gerade auch Ein­stei­ger an­spre­chen“, weiß der Ex­per­te des All­ge­mei­nen Deut­schen Fahr­rad-Clubs (ADFC).

Die elek­tri­sche Unter­stüt­zung gibt es nicht zum Null­tarif

Dass ein von einem E-Motor unter­stütz­tes Fahr­rad deut­lich teu­rer ist als ein tra­di­tio­nell an­ge­trie­be­nes, dürf­te nicht ver­wun­dern. „Der Durch­schnitts­ver­kaufs­preis für ein nor­ma­les Fahr­rad liegt bei 850 EUR, der für ein E-Bike bei etwa 2.300 EUR“, sagt Gunnar Fehlau vom Pres­se­dienst Fahr­rad (pd-f).

Filippek setzt die un­te­re Preis­schwel­le mit 1.800 EUR zwar nie­dri­ger an, warnt aber wie Fehlau gleich­zei­tig vor ver­meint­lichen Bau­markt-Schnäpp­chen. „Davon soll­te man wegen der man­geln­den Qua­li­tät die Fin­ger las­sen. Außer­dem fehlt hier der An­sprech­part­ner, wenn es nach dem Kauf ein Pro­blem gibt.“

Auch der Chef­re­dak­teur der Zeit­schrift „E-Moun­tain­bike“, Robin Schmitt, warnt vor „Spar­mo­del­len“. „Ein Auto kauft man ja auch nicht beim Discounter, sondern beim Fachhändler, der auch Ansprech- und Servicepartner ist“, mahnt Schmitt. „Für solide Technik muss man mindestens 2.500 Euro, für ein voll gefedertes E-Bike eher gar 4.000 Euro in die Hand nehmen.“

Wofür brauche ich ein Pedelec?

Neben dem Budget ist auch der Ein­satz­zweck zu klä­ren. Wer mit dem Rad zur Ar­beit fah­ren wolle, viel­leicht sogar im Win­ter, oder even­tuell eine Strecke mit lan­gen Berg­pas­sa­gen hat, der be­nö­tigt ein an­ders ge­ar­te­tes E-Bike, als wenn es im Som­mer viel­leicht drei-, vier­mal zum Bier­gar­ten gehen solle, er­läu­tert Fehlau.

Neben die­sen Ent­schei­dungs­kri­te­rien soll­ten auch die An­triebs­kom­po­nen­ten E-Motor und Akku die Aus­wahl be­ein­flus­sen. Mit­tel­mo­to­ren bie­ten die beste Per­for­man­ce, seien aber etwas teu­rer als Naben­mo­to­ren, die wie­de­rum kämen kons­truk­tions­be­dingt bei stei­len An­stie­gen schnell an ihre Grenzen.

Als mit Ab­stand bes­ter An­trieb gilt heute der am häu­figs­ten ver­bau­te Mit­tel­mo­tor. Je nach An­bie­ter sind sei­ne Leis­tun­gen aller­dings unter­schied­lich. „Die Mo­to­ren unter­schei­den sich we­ni­ger auf der Qua­li­täts- als auf der Kon­zept­e­be­ne“, sagt Fehlau. Dies sei ähn­lich wie beim Auto: Wo eine Mit­tel­klas­se-Li­mou­si­ne viel­leicht eher etwas be­hä­big Gas an­neh­me, rea­giert ein Por­sche über­aus sen­si­bel auf den Tritt aufs Gas­pe­dal.

Viele Mo­to­ren seien für den Ein­satz im Moun­tain­bike-Sport kons­tru­iert, in einem Trek­king-Bike aber über­for­de­re die Kraft eines sol­chen Mo­tors die aller­meis­ten Nut­zer. Ähn­liches gilt für den Akku. „Ein gro­ßer, leis­tungs­star­ker Akku mag mir zwar die Sicher­heit ver­mit­teln, nicht lie­gen zu blei­ben“, sagt Robin Schmitt. „Bin ich aber nur auf kür­ze­ren Strecken unter­wegs, werde ich die Ka­pa­zi­tät die­ses Akkus nie voll­stän­dig nut­zen kön­nen, muss aber den­noch den Mehr­preis und das hö­he­re Ge­wicht in Kauf nehmen.“

Händler und Fach­leute als Berater

Kurzum: Das auf dem Pa­pier be­geis­ternds­te Pe­de­lec kann den­noch das fal­sche sein, wenn man sich nur vom bun­ten Mar­ke­ting-Sprech lei­ten lässt. Bei der Aus­wahl kann in der Re­gel ein Fach­händ­ler hel­fen. Und die Pro­be­fahrt kann klä­ren, ob man mit dem Ge­samt­pa­ket auch wirk­lich zu­recht­kommt.

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Autor dieses Beitrags

Junge Frau mit langen, lockigen Haaren und lächelndem Gesicht, trägt eine helle Jacke und einen weißen Oberteil, vor grauem Hintergrund.

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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