

Der Drang, bei stockendem Verkehr auf die schnellere Spur zu wechseln, ist verständlich - meist aber ineffektiv und auch ziemlich gefährlich.
Oh, da vorn staut es sich schon wieder, links geht’s schneller – flott rüber auf die linke Spur. Und nach ein paar Hundert Meter wieder zurück nach rechts, weil’s nun da schneller geht? Nein, solche Spurwechsel bei stockendem Verkehr bringen laut Automobilclub von Deutschland (AvD) meist nichts. Im Gegenteil zwingen solche für Nachfolgende unvorhersehbare Spurwechsel diese zum Abbremsen. Das kann für weitere Verzögerungen und noch mehr Stau sorgen.
Nicht selten ist das sogar die Ursache für ein Phänomen, das so manche kennen. Ein Stau, der aber scheinbar gar keine Ursache wie etwa ein Unfall oder einem Pannenfahrzeug hat. Aber warum machen Leute das? So ein steter Wechsel hält einen in Bewegung und man kommt gefühlt voran. Aber am Ende sehe man oft, dass dem nicht so ist und man keine wirkliche Strecke gutmacht. Im Gegenteil, man erhöht durch die häufigen Spurwechsel die Gefahr eines Unfalls.
Außerdem kann es teuer werden. Der AvD verweist auf die Straßenverkehrsordnung (StVO, § 7, Absatz 5): Demnach darf ein Fahrstreifen nur – rechtzeitig und deutlich mit Blinker angekündigt – gewechselt werden, wenn dadurch keine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer entsteht. Das sei gerade bei dicht zusammenfahrenden Autos im Stau kaum gegeben.
Passiert durch den Wechsel ein Unfall, wird der Wechselnde gemäß dem sogenannten Anscheinsbeweis meist als Verursacher angesehen. Neben der Haftung für Schäden ist auch noch eine Geldbuße von 35 Euro fällig.
Darum ist vorausschauendes Autofahren im Sinne aller Verkehrsteilnehmer die beste Lösung und Gelassenheit die Devise bei Stockungen und Staus.
Wer in der eigenen Spur bleibt und es schafft, mit genügend Abstand zum nächsten ohne plötzliches Bremsen oder Gas geben zu fahren, sorgt im Idealfall dafür, dass sich der Stau schneller auflöst. Wer übrigens meint, regelwidrig rechts überholen zu müssen, kann mit einem Bußgeld in Höhe von 100 Euro sowie einem Punkt in Flensburg rechnen. Das Manöver ist auf der Autobahn nur dann erlaubt, wenn der Verkehr auf der linken Spur stillsteht oder langsam rollt – nicht mehr als mit Tempo 60. Dann dürfe man mit maximal 20 km/h mehr auf der rechten Spur vorsichtig überholen.
Ein vorzeitiges Abfahren bei Stau lohnt sich ebenfalls oft nicht. Denn wenn es etwa einen Unfall oder eine Straßensperre gegeben hat, lässt sich dagegen kaum was machen. Auch die Nachbarstrecken seien auch sehr schnell voll. Oft lohnt es sich erst bei längeren Staus ab etwa 15 km oder einer Vollsperrung, sich frühzeitig eine Ausweichstrecke zu wählen, so der AvD. Allerdings hängt es auch vom individuellen Nervenkostüm ab, doch schon bei kürzeren Staus auf Alternativberechnungen vom Navi zurückgreifen. Denn auch die Psyche spielt manchmal eine Rolle: Die Wartezeit kann einem durch das Nichtstun meist viel länger vorkommen, als sie im Vergleich zum Umweg ist, so der Autoclub.
Foto: Marijan Murat/dpa
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