• Literarischer Advent

    Literarischer Advent 2023

    Unterhaltsame Gesprächsrunde zu Elizabeth von Arnim

Kenn­zeichnend für die Ver­an­stal­tun­gen des Oldenburger Lite­ra­tur­hauses sind die auf seiner Bühne im Wilhelm13 ge­führ­ten Gespräche. Das gilt auch für den jähr­lich durch­ge­führ­ten Lite­ra­rischen Advent. Die Oldenburger Autoren Klaus Modick und Bernd Eilert, die das vor­weih­nacht­liche Lite­ra­tur­format gemein­sam mit dem Lite­ra­tur­haus präsen­tieren, sprechen an diesem be­son­de­ren Ver­an­stal­tungs­abend aber nicht über ihre eigenen Ver­öffent­lichungen. Sie äußern sich auch nicht zu aktu­ellen lite­ra­rischen Neu­er­schei­nungen anderer Autoren. 

18. Januar 2024

Im Mit­tel­punkt steht viel­mehr jedes Mal das vor längerer Zeit publi­zier­te Werk eines Schrift­stel­lers, das in Ver­gessen­heit zu gera­ten droht oder nie die ihm ge­bühren­de Auf­merk­sam­keit er­fuhr. Beim Lite­ra­rischen Ad­vent be­tonen Eilert, Modick und Litera­tur­haus die be­stän­dige Qua­li­tät von Büchern und Wer­ken. Damit setzen sie ein Sig­nal gegen die Kurz­lebig­keit des Buch­mark­tes, der Neuer­schei­nun­gen in aller Regel nur ein halbes Jahr Auf­merk­sam­keit ge­währt. Nach sechs Monaten ver­schwin­den sie aus den Re­ga­len der Buch­hand­lun­gen, um den Ver­öffent­lichungen der nächsten Saison Platz zu machen.
Der Lite­ra­rische Advent ver­weist also durch die Aus­wahl der vor­ge­stell­ten Schrift­steller in die Ver­gan­gen­heit. Der Blick der Ak­teure des Ver­an­stal­tungs­formats richtet sich aber auch auf das be­vor­stehen­de Weih­nachts­fest: Die in lau­ni­ger Ge­sprächs­runde vor­ge­stell­ten lite­ra­rischen Titel sollen als Lese- und Geschenk­empfeh­lungen ver­stan­den wer­den. Damit aus dem Team Eilert und Modick eine Ge­sprächs­runde wer­den kann, kommt zu jeder Ver­an­stal­tung ein pro­mi­nen­ter Gast aus dem Kultur­be­reich hin­zu. Am 6. Dezember 2023 war es die Litera­tur­kriti­kerin und Jour­na­listin Sandra Kegel, die Ressort­lei­te­rin des Feuilletons der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist.
Alle drei hatten sich im Vor­feld mit der Schrift­stel­lerin Elizabeth von Arnim beschäftigt, welcher der Litera­rische Advent 2023 ge­wid­met war. Sie galt als eine der amü­santesten und geist­reichsten Frauen ihrer Generation. Mit über zwanzig ver­öffent­lichten Romanen ge­hörte sie zudem zu den meist­ge­lesenen Autorinnen ihrer Zeit. Die als Mary Anette Beauchamp am 30. August 1866 bei Sydney geborene Elizabeth wuchs in England auf. Sie war eine Cousine von Katherine Mansfield, mit der sie in späteren Jahren auch eine enge Freundschaft verband. Mit 24 Jahren heira­tete Elizabeth den preußischen Grafen Henning August von Arnim-Schlagenthin. Auf dem Familien­gut Nassenheide in Pommern entstand ihr erster Roman Elizabeth und ihr Garten (1898). 1908 trennte sich das Ehepaar, und Elizabeth von Arnim kehrte mit den Kindern nach England zurück. Die darauf­folgen­den Jahre bis 1913 ver­brachte sie meist in der Schweiz und in Groß­britannien an der Seite von Herbert George Wells. Eine 1916 mit Frank Russell geschlossene Ehe dauerte bis 1919. Die Schrift­stellerin lebte fortan in Groß­britannien, Italien und schließ­lich in Süd­frankreich; 1939 emigrierte sie in die USA. Sie starb am 9. Februar 1941 in Charleston / South Carolina.
Drei der vielen Romane Elizabeth von Arnims wurden beim Lite­ra­rischen Advent genauer vor­ge­stellt: In Vera geht die Schrift­stellerin hart mit der Insti­tu­tion der Ehe ins Gericht und zieht respekt­los und humor­voll über Ehe­männer her. In ihrem be­kann­testen und erfolg­reich­sten Buch Verzauberter April lässt sie vier eng­lische Damen dem trüben Londoner All­tag ent­flie­hen und g­emein­sam nach Italien reisen. Mit ihrem Roman Die Reise­ge­sell­schaft er­schuf sie das Pracht­exem­plar eines männ­lichen Chau­vinisten der Jahr­hundert­wende. Kegel, Modick und Eilert waren sich einig, dass von Arnim wegen ihres zeit­losen Humors und ihrer schonungs­losen Ironie auch heute noch als Garan­tin für beste Unter­hal­tung gel­ten darf.
Am Ende des lockeren und bewusst nicht streng lite­ra­tur­wissen­schaft­lich aus­ge­richte­ten Gesprächs über Werk, Leben und Wir­kung Elizabeth von Arnims sprachen Klaus Modick, Bernd Eilert und Sandra Kegel noch drei individuelle Litera­tur­tipps aus: Sandra Kegel empfahl Katherine Mansfields unter dem Titel Die Gartenparty ver­öffent­lichte Erzäh­lun­gen, mit denen sich die Schrift­stellerin als Meisterin der moder­nen Short Story erweist. Bernd Eilert legte den Besuchern der Veran­stal­tung Daphne du Mauriers Roman Rebecca zur Lektüre nahe. Er gilt als ihr berühm­tester Roman, war bereits bei seinem Er­scheinen 1938 ein Bestseller und wurde mehr­fach ver­filmt. Klaus Modick schließlich sprach sich für Heinrich Manns Roman Der Untertan aus. „Heinrich Mann schuf mit seinem Roman das epochale Porträt des deutschen Oppor­tunisten und zu­gleich das unüber­trof­fene Sitten­ge­mäl­de der spät­wilhelmi­nischen Gesell­schaft, die erst den Weltkrieg herbeijubelte und dann im Schützengraben unterging“, heißt es zu einer 2021 im Insel Verlag erschienenen Ausgabe des Buches.
Der zur Veranstal­tung von der Buch­handlung Brader bereit­ge­stellte Bücher­tisch bot nicht nur diese drei Lese­empfeh­lungen, sondern auch die Bücher Elizabeth von Arnims zum Kauf an, die im ersten Teil des Litera­tur­abends vor­ge­stellt wur­den. Das Litera­tur­haus ver­ab­schiede­te sich mit dem von der Kultur­stif­tung der Öffentlichen Oldenburg geför­derten Gesprächs­abend in die Weih­nachts­pause. Passende Buch­tipps für lange Lese­abende und Geschenk­empfeh­lungen soll­ten bei der Viel­zahl der vor­ge­stell­ten Titel für alle Besucher dabei gewesen sein.
Oberes Bild: v.l. Autor Klaus Modick, Literaturkritikerin und Journalistin Sandra Kegel und Autor Bernd Eilert Foto: Literaturhaus Oldenbur

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