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    "Generation Mitte"

    Jeder Zweite hält eigene Altersvorsorge für ungenügend

Die „Ge­ne­ra­tion Mit­te“ sieht sich fi­nan­zi­ell schlecht fürs Ren­ten­al­ter ge­rüs­tet. „Nur noch 30 Pro­zent der 30- bis 59-Jäh­ri­gen be­zeich­nen die ei­ge­ne Ab­si­che­rung fürs Al­ter als aus­rei­chend. Vor fünf Jah­ren wa­ren es noch 38 Pro­zent“, sagt GDV-Haupt­ge­schäfts­füh­rer Jörg As­mus­sen.

01. März 2023

Gleich­zei­tig ist die Über­zeu­gung der „Ge­ne­ra­tion Mit­te“ von 41 auf 48 Pro­zent an­ge­stie­gen, dass die bis­he­ri­gen Vor­sor­ge­an­stren­gun­gen für die Zeit nach dem ak­ti­ven Er­werbs­le­ben nicht aus­rei­chen. Das geht aus der jähr­li­chen Um­fra­ge des Ins­ti­tuts für De­mos­ko­pie Allens­bach für den GDV her­vor.
 
„Grund­sätz­lich ist sich die mitt­le­re Ge­ne­ra­tion dar­über im Kla­ren, was der de­mo­gra­fi­sche Wan­del für die so­zia­len Si­che­rungs­sys­te­me be­deu­tet“, so As­mussen. „Gleich­zeit­ig ist der gro­ßen Mehr­heit be­wusst, dass die ge­setz­li­che Ren­te in der Re­gel nicht aus­reicht, um im Al­ter den ei­ge­nen Le­bens­stan­dard zu hal­ten.“

60 Pro­zent rech­nen mit deut­li­chen Ab­stri­chen im Al­ter

Fast 60 Pro­zent der Be­frag­ten ge­hen dem­nach da­von aus, dass sie deut­li­che Ab­stri­che an ih­rem bis­he­ri­gen Le­bens­stan­dard ma­chen müss­ten, wenn sie all­ein auf die Ren­te an­ge­wie­sen wä­ren, be­zie­hungs­wei­se dass die staat­li­che Ren­te für sie allen­falls ei­ne mi­ni­ma­le Ex­is­tenz­ab­si­che­rung be­deu­ten wür­de. Le­dig­lich 24 Pro­zent rech­nen da­mit, dass sie nur sehr be­grenzt Ab­stri­che ma­chen müss­ten. Die­se Ein­schät­zung hat sich über die ver­gan­ge­nen fünf Jah­re nur mar­gi­nal ver­ändert.
 
„Vor die­sem Hin­ter­­grund hält es die Mehr­heit der ‚Ge­ne­ra­tion Mit­te‘ für wich­tig, die staat­li­che Ren­te oder Pen­sion durch pri­va­te Vor­sor­ge zu er­gän­zen“, sagt As­mus­sen. Nach wie vor ist dem­nach die staat­li­che Ren­te oder Pen­sion für die 30- bis 59-Jäh­ri­gen der Grund­bau­stein ei­ner so­li­den Al­ters­si­che­rung.
 
73 Pro­zent der Be­frag­ten rech­nen der Allens­bach-Um­fra­ge zu­fol­ge die staat­li­che Ren­te oder Pen­sion zu ei­ner ide­alen Al­ters­si­che­rung. Da­nach fol­gen Im­mo­­bi­lien­be­sitz (67 Pro­zent), ei­ne be­trieb­li­che Al­ters­ver­sor­gung (43 Pro­zent), ei­ne pri­va­te Ren­ten­ver­si­che­rung (36 Pro­zent) und Ein­nah­men aus Haus- und Grund­be­sitz.

Bür­ger­ren­te steht für un­bü­ro­kra­ti­sche För­de­rung

Zu den pri­­va­­ten Ren­­ten­­ver­­si­­che­­run­­gen zählt auch die staat­­lich ge­­för­­der­­te Ries­­ter-Ren­te, die mit 10,5 Mil­lio­nen Ver­trä­gen ein wich­ti­ger Bau­stein der Al­ters­vor­sor­ge bleibt, aber aus Sicht der Ver­si­che­rer re­form­be­dürf­tig ist. Der Ver­band hat des­halb mit der Bür­ger­ren­te ein Kon­zept für ein stan­dar­di­sier­tes Al­ters­vor­sor­ge­pro­dukt für brei­te Be­völ­ke­rungs­grup­pen mit un­bü­ro­kra­ti­scher För­de­rung von 50 Cent je ein­ge­zahl­tem Eu­ro in die Dis­kus­sion ein­ge­bracht.
 
Denn Vor­sor­ge fürs Al­ter tut not, wie die Er­geb­nis­se der Al­lens­bach-Um­fra­ge nach­drück­lich zei­gen. „Aus un­se­rer Sicht be­son­ders alar­mie­rend: Nur ei­ne Min­der­heit der mitt­le­ren Ge­ne­ra­tion geht da­von aus, dass sie im Al­ter kei­ne fi­nan­zi­el­len Sor­gen ha­ben wird“, so As­mus­sen. 41 Pro­zent er­war­ten, dass sie zwar mit ih­ren fi­nan­zi­el­len Res­sour­cen aus­kom­men wer­den, aber nur un­ter der Be­din­gung ei­ner spar­sa­men Le­bens­füh­rung.
 
Je­der Fünf­te geht laut Um­fra­ge da­von aus, dass die ei­ge­nen fi­nan­ziel­len Mit­tel ex­trem knapp wer­den be­zie­hungs­wei­se über­haupt nicht aus­rei­chen, um den ei­ge­nen Le­bens­un­ter­halt im Al­ter fi­nan­zie­ren zu kön­nen. In den schwä­che­ren so­zia­len Schich­ten be­trägt die­ser An­teil so­gar 50 Pro­zent.
 
„We­gen der mo­men­tan ins­ge­samt an­ge­spann­ten wirt­schaft­li­chen La­ge sinkt der An­teil der mitt­le­ren Ge­ne­ra­tion, der sich be­reits mit der ei­ge­nen fi­nan­zi­el­len Si­tua­tion im Al­ter aus­ein­an­der­ge­setzt hat“, sagt As­mus­sen. Vor zwei Jah­ren lag die­ser An­teil sta­bil bei 62 Pro­zent, ak­tu­ell nur bei 56 Pro­zent.

Kaum Spiel­raum für mehr Vor­sor­ge-Aus­ga­ben

Über­haupt sieht der­zeit nur je­der Fünf­te in der „Ge­ne­ra­tion Mit­te“ noch Spiel­raum, die Aus­ga­ben für die ei­ge­ne pri­va­te Al­ters­si­che­rung zu er­hö­hen. Aus die­sem Kreis se­hen die meis­ten höchs­tens ei­nen Spiel­raum bis maxi­mal 200 Euro, vie­le je­doch auch nur bis maxi­mal 100 Euro im Mo­nat.
 
Kon­kre­te Plä­ne, mehr in die ei­ge­ne pri­va­te Al­ters­si­che­rung zu in­ves­tie­ren, hat da­her im Mo­ment nur eine Min­der­heit: Elf Pro­zent wol­len die­ses Jahr mehr in ih­re pri­va­te Al­ters­si­che­rung in­ves­tie­ren, drei Pro­zent we­ni­ger; die gro­ße Mehr­heit hat kei­ne kon­kre­ten Plä­ne für die Ver­än­de­rung ih­rer Al­ters­vor­sor­ge.
 
„Bei der Al­ters­vor­sor­ge er­höht die ge­stie­ge­ne In­fla­tion ei­gent­lich den heu­ti­gen Vor­sor­ge­be­darf“, so As­mus­sen. „Aber aus un­se­rer Er­fah­rung wis­sen wir, dass lang­fris­ti­ge Vor­sor­ge und Ab­si­che­rung in Kri­sen­zei­ten ten­den­ziell in die Zu­kunft ver­tagt wer­den.“
 
Auf­fäl­lig au­ßer­dem: Je nä­her das Aus­sche­iden aus dem Be­ruf rückt, des­to mehr nimmt die Aus­ein­an­der­set­zung mit der ei­ge­nen Si­tua­tion im Al­ter zu. Wäh­rend sich von den be­frag­ten un­ter 40-Jäh­ri­gen nur ei­ne Min­der­heit mit der ei­ge­nen fi­nan­zi­el­len Si­tua­tion im Al­ter aus­ein­an­der­gesetzt hat, ist das bei 57 Pro­zent der 40- bis 49-Jäh­ri­gen der Fall und bei drei Vier­tel der 50- bis 59-Jäh­ri­gen.

Über die „Ge­ne­ra­tion Mit­te“

Die mehr als 35 Mil­lio­nen 30- bis 59-Jährigen in Deutsch­land ste­hen mit­ten im Be­rufs­le­ben, er­zie­hen Kin­der und fi­nan­zie­ren die so­zia­len Si­che­rungs­sys­te­me. Sie stel­len 70 Pro­zent der Er­werbs­tä­ti­gen dar und er­wirt­schaf­ten über 80 Pro­zent der steuer­pflich­ti­gen Ein­künf­te. Die „Ge­ne­ra­tion Mit­te“ ist da­mit im wahr­sten Sin­ne des Wor­tes der „Leis­tungs­trä­ger“ un­se­rer Ge­sell­schaft.
 
Der Ge­samt­ver­band der Deut­schen Ver­si­che­rungs­wirt­schaft be­auf­tragt das Ins­ti­tut für De­mos­ko­pie Allens­bach seit 2013, die­ser brei­ten Be­völ­ke­rungs­schicht ein­mal jähr­lich den Puls zu füh­len und ih­re Ein­stel­lun­gen, Er­war­tun­gen und Ängs­te zu er­for­schen. Für die re­prä­sen­ta­ti­ve Un­ter­su­chung Ge­ne­ra­tion Mit­te 2022 ha­ben die De­mos­ko­pen zwi­schen En­de Sep­tem­ber und An­fang Ok­to­ber 2022 ins­ge­samt 1.050 Män­ner und Frau­en im Al­ter zwi­schen 30 und 59 Jah­ren be­fragt.
 
Wei­te­re In­for­ma­tio­nen fin­den Sie auf gdv.de.
Quelle: GDV-Mediendienst

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