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    Wenn es kracht

    Elektrogeräte vor Blitzeinschlag schützen

Bei einem ordent­lichen Ge­wit­ter kracht und blitzt es ge­wal­tig. Ein Blitz­ein­schlag kann leicht Über­span­nun­gen aus­lö­sen und elek­tro­ni­sche Ge­rä­te be­schä­di­gen. Gibt es da­ge­gen Schutz?

26. November 2020

Ein schwe­res Ge­wit­ter kann teuer wer­den: Allein im Jahr 2019 sind rund 200 Mil­lio­nen Euro Ver­siche­rungs­scha­den auf­grund von Blitz­ein­schlä­gen ent­stan­den. Die durch­schnitt­liche Scha­dens­summe lag mit 970 Euro auf dem höchsten Stand seit 1998.
Der Grund: Häu­fig müs­sen teu­re Hei­zungs- oder Ja­lou­sien-Steue­run­gen re­pa­riert oder er­setzt wer­den. Schlägt ein Blitz in der Um­ge­bung ein, kön­nen Se­kun­där­strö­me durch die Strom­lei­tun­gen ins Haus und damit auch in die Elek­tro­nik ge­lan­gen.

Alte Geräte sind be­son­ders an­fäl­lig

Eigentlich mü­ssen Haus­halts­ge­rä­te be­stimm­te Über­span­nun­gen bis zu 1.000 Volt kurz­zei­tig aus­hal­ten kön­nen. „Das heißt nicht, dass sie un­be­scha­det wei­ter­lau­fen, aber dass man sie nach dem Aus­fall wie­der an­schal­ten kann“, er­klärt Christof Windeck vom „c't“-Ma­ga­zin. Hat je­doch ein äl­te­res Ge­rät schon ei­ni­ge die­ser Über­span­nun­gen er­lebt, steigt die Wahr­schein­lich­keit für einen Kurz­schluss.
Dazu kommt: Schlägt ein Blitz in den Bo­den ein, geht es um eine Span­nung von bis zu einer Mil­lion Volt. „Es kommt durch­aus vor, dass die Ge­rä­te dann mit einer Span­nung von meh­re­ren Tau­send Volt kon­fron­tiert wer­den“, sagt Sébastien Bonset vom Di­gi­tal­ma­ga­zin „t3n“.

Drei Stufen schüt­zen

Wie sich also davor schüt­zen? Mo­der­ne Häu­ser bie­ten einen gro­ben, einen mitt­le­ren und einen fei­nen Schutz, wie Blasius Kawalkowski vom On­li­ne­ma­ga­zin „Inside-digital.de“ aus­führt. „Der grobe Schutz ist dort an­ge­sie­delt, wo das Kabel von der Stra­ße ins Haus mün­det.“ Hier wer­de die Span­nung be­reits re­du­ziert. Der mitt­le­re Schutz be­fin­de sich im Ver­tei­ler­kas­ten, der fei­ne an der Steck­dose.
Der grobe und mitt­le­re Schutz sind aller­dings nichts für Laien, war­nen die Ex­per­ten. Für den Fein­schutz sor­gen Steck­do­sen und Stecker­leis­ten mit Über­span­nungs­schutz, auch für Tele­fon­an­schluss und Netz­werk­dosen.
Vorher sollte man sicher­stellen, dass die Elek­tro­ins­tal­la­tio­nen dem ak­tuel­len Stand der Tech­nik ent­spre­chen. Die Steck­do­sen im Haus müs­sen dafür ge­er­det sein. Auch für den Ethernet-An­schluss eines Mo­dems oder An­ten­nen­an­schlüs­se gibt es laut Bernd Theiss vom Fach­ma­ga­zin „Connect“ spe­ziel­le Zwi­schen­stecker.

Zwischen­stecker di­rekt in die Wand

„Eine Zwischen­steck­dose kann nur wir­ken, wenn sie einen guten Kon­takt zum Schutz­lei­ter der Außen­ins­tal­la­tion hat“, sagt Windeck. Es soll­te somit kei­ne Mehr­fach­steck­dose oder ein Ver­län­ge­rungs­ka­bel ge­nutzt wer­den, der Schutz ge­hört di­rekt in die Wand­steck­dose.
Die Ex­per­ten raten, beim Kauf auf Mar­ken­na­men und ein Prüf­zei­chen zu ach­ten. „Im dümms­ten Fall kön­nen Zwi­schen­stecker für Über­span­nungs­schutz sogar Schä­den ver­ur­sachen, wenn sie al­tern“, warnt Windeck. „Der beste Schutz be­steht nach wie vor darin, den Stecker zu zie­hen“, sagt Theiss. Das gilt übri­gens nicht nur für den Netz­stecker, son­dern auch für An­ten­nen- und Netz­werk­kabel.
Blitzab­lei­ter vom Fach­mann hel­fen zwar ge­gen einen di­rek­ten Blitz­schlag in das ei­ge­ne Haus, ga­ran­tie­ren aber nicht, dass ein Haus­halts­ge­rät bei einem Ein­schlag nicht be­schä­digt oder zer­stört wird. Die Ener­gie des Blit­zes kann sich trotz­dem über die Kabel wei­ter­ver­tei­len.
 
Foto: Lino Mirgeler/dpa/dpa-mag

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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