„wir für alle“
Vom Wohnzimmer in die Ausstellung
Im Palais Rastede wird ab dem 2. Juni eine Ausstellung gezeigt, die in Gänze von den Rasteder Bürgerinnen und Bürgern selbst bestückt wird.
12. Mai 2023
Über die regionale Presse wurden die Bewohner der Gemeinde im Vorfeld aufgerufen, ihre persönlichen Schätze in die geschichtsträchtigen Räumlichkeiten der Oldenburger Herzöge einzubringen. Nach dem Motto „vom Wohnzimmer in die Vitrine“ konnte das ein Werk der bildenden Kunst, aber auch ein Möbelstück oder Artefakt einer ganz anderen Gattung sein. So vielfältig wie die Interessen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, so breit ist auch das Spektrum der eingereichten Gegenstände. Die einen sammeln Bierkrüge, die anderen bauen Leuchttürme, wieder andere haben ein Faible für historische Bücher.
Für musikbegeisterte Besucher wird es an Prunk und Pracht nicht fehlen, wenn die glänzenden Pokale der Rasteder Showband für internationale Erfolge sprechen. Ein wortwörtliches Meisterstück eines Rasteder Drechslers ist ein aus verschiedenen Edelhölzern geschaffenes Grammophon, das – wie die Presse am 6. August 1929 berichtete – mit dem Prädikat „ausgezeichnet“ bewertet wurde. Noch heute lassen sich darauf Platten abspielen. Rund zehn Jahre jünger ist ein Kinderstuhl mit geschnitztem Pferdekopf, der von 1940 bis 1999 im Friseursalon an der Oldenburger Straße die junge Kundschaft begeisterte. Wohl hunderte Rasteder Kinder werden darauf gesessen haben, während ihnen der Friseurmeister einen Haarschnitt verpasste.
Eine große Gruppe der Exponate bilden Kunstwerke, die von Sammlern ebenso eingebracht wurden wie von zeitgenössischen Kunstschaffenden vor Ort. Dazu gehören Zeichnungen von Künstlern wie Wilhelm Morisse oder Paul Müller-Kaempff. Es ist sogar ein Landschaftsgemälde aus dem einstigen großherzoglichen Bestand unter den Leihgaben. Der Rasteder Bildhauer Erwin Rodenberg zeigt ein Porträt von Almuth Kögel-Willms, einer Erbin großer Rasteder Ländereien, die in den 1950er Jahren all ihr Vermögen für gemeinnützige Zwecke einsetzte und der im Ort ein zentraler Platz gewidmet wurde. Der Maler Dieter Hagen wird sein Gemälde mit dem Rasteder Wappen präsentieren, welches als Etikett vom „Löwenblut“ bekannt geworden ist. Ortsansässige wissen, dass es sich hierbei um eine Rotweinedition zu Rastedes 950-Jahrfeier handelt.
Indem Begriffe wie „collaborative turn“ oder „participation paradigm“ im Kulturbetrieb immer mehr an Relevanz gewinnen, etablieren sich partizipative Verfahrensweisen auch im Ausstellungswesen zunehmend. Mit dem Konzept soll ein Schritt unternommen werden, mit dem Publikum stärker in Resonanz zu treten und die Bevölkerung als Wissensträger aktiv in das Kulturprogramm einzubeziehen. Die Leihgeberinnen und Leihgeber beteiligen sich auch am Begleitprogramm: Im Rahmen der „Sonntagsspaziergänge“ durch die Ausstellung erfahren die Besucherinnen und Besucher von den persönlichen Ereignissen oder Geschichten, die mit den einzelnen Gegenständen verknüpft sind. Dabei wird auch das bald hundertjährige Grammophon zum Klingen gebracht. Als sommerliches Highlight ist überdies ein Bürgerfrühstück im Palaisgarten geplant.
Veranstalterin ist die Residenzort Rastede GmbH, die mit der Förderung der Attraktivität der Gemeinde Rastede und mit der konzeptionellen Entwicklung des örtlichen Kulturangebots betraut ist. In diesem Rahmen widmet sich die Einrichtung auch der Planung, Organisation und Umsetzung von Ausstellungen und Veranstaltungen im historischen Prinzenpalais, das 2018 von der Gemeinde Rastede erworben wurde und fortan den örtlichen Kulturakteuren für Ausstellungen, Inszenierungen, Soirées sowie Lesungen zur Verfügung gestellt wird.
Veranstalterin ist die Residenzort Rastede GmbH, die mit der Förderung der Attraktivität der Gemeinde Rastede und mit der konzeptionellen Entwicklung des örtlichen Kulturangebots betraut ist. In diesem Rahmen widmet sich die Einrichtung auch der Planung, Organisation und Umsetzung von Ausstellungen und Veranstaltungen im historischen Prinzenpalais, das 2018 von der Gemeinde Rastede erworben wurde und fortan den örtlichen Kulturakteuren für Ausstellungen, Inszenierungen, Soirées sowie Lesungen zur Verfügung gestellt wird.
Begleitprogramm:
„Sonntagsspaziergang“
Sonntag, 18. Juni, 16. Juli, 6. August, jeweils 11 Uhr
Öffentliche Führung durch die Ausstellung mit Beteiligung der Leihgeberinnen und Leihgeber
„Alle an einen Tisch“
Frühstückstafel im Palaisgarten
Sonntag, 9. Juli, 10 Uhr
Für die Brötchen sorgt die Bäckerei Müller & Egerer. Alles andere – Teller, Tasse, Besteck, Butter, Käse, Wurst, Marmelade, Kaffee oder Tee – bringt jede und jeder selber mit.
Teilnahme 4 € pro Person inkl. Eintrittskarte für die Ausstellung (gültig bis 6.8.2023)
Teilnehmerzahl auf 200 Personen begrenzt
Anmeldung bis 30. Juni erbeten
„Was ist Kuratieren und was ist künstlerische Arbeit?“
Vortrag von Helene von Oldenburg
Donnerstag, 22. Juni, 19 Uhr, Einlass ab 18:30 Uhr
Eintritt 10 € pro Person, Anmeldung erforderlich
Helene von Oldenburg ist sowohl bildende Künstlerin als auch Kuratorin. Im Hinblick auf ihre kommende Ausstellung „Zehn Räume“ im Palais Rastede zeigt die Referentin eigene Arbeitsbeispiele vom Zusammenspiel zwischen künstlerischer Arbeit und deren Präsentation, aber auch von den Grenzen beider Disziplinen.
Von Rastede in die weite Welt
Offene Postkartenwerkstatt für jedes Alter
Samstag und Sonntag, 24./25. Juni jeweils 14–17 Uhr
Leitung: Patricia Borges, Künstlerin/Kunstpädagogin
kostenfrei
Mangas zeichnen
Workshop für Jugendliche ab 11 Jahren
Freitag, 9. Juni, 14–17 Uhr
Leitung: Yingshu Shi, freie Künstlerin
Teilnahme 10 € pro Person, Anmeldung erforderlich (max. 12 Pers.)
Nadel & Faden
Kreuzstich selber machen
Workshop für Erwachsene
Samstag, 8. Juli, 14–17 Uhr
Leitung: Karin Schramm
Teilnahme 10 € pro Person inkl. Material Anmeldung erforderlich
Sonntag, 18. Juni, 16. Juli, 6. August, jeweils 11 Uhr
Öffentliche Führung durch die Ausstellung mit Beteiligung der Leihgeberinnen und Leihgeber
„Alle an einen Tisch“
Frühstückstafel im Palaisgarten
Sonntag, 9. Juli, 10 Uhr
Für die Brötchen sorgt die Bäckerei Müller & Egerer. Alles andere – Teller, Tasse, Besteck, Butter, Käse, Wurst, Marmelade, Kaffee oder Tee – bringt jede und jeder selber mit.
Teilnahme 4 € pro Person inkl. Eintrittskarte für die Ausstellung (gültig bis 6.8.2023)
Teilnehmerzahl auf 200 Personen begrenzt
Anmeldung bis 30. Juni erbeten
„Was ist Kuratieren und was ist künstlerische Arbeit?“
Vortrag von Helene von Oldenburg
Donnerstag, 22. Juni, 19 Uhr, Einlass ab 18:30 Uhr
Eintritt 10 € pro Person, Anmeldung erforderlich
Helene von Oldenburg ist sowohl bildende Künstlerin als auch Kuratorin. Im Hinblick auf ihre kommende Ausstellung „Zehn Räume“ im Palais Rastede zeigt die Referentin eigene Arbeitsbeispiele vom Zusammenspiel zwischen künstlerischer Arbeit und deren Präsentation, aber auch von den Grenzen beider Disziplinen.
Von Rastede in die weite Welt
Offene Postkartenwerkstatt für jedes Alter
Samstag und Sonntag, 24./25. Juni jeweils 14–17 Uhr
Leitung: Patricia Borges, Künstlerin/Kunstpädagogin
kostenfrei
Mangas zeichnen
Workshop für Jugendliche ab 11 Jahren
Freitag, 9. Juni, 14–17 Uhr
Leitung: Yingshu Shi, freie Künstlerin
Teilnahme 10 € pro Person, Anmeldung erforderlich (max. 12 Pers.)
Nadel & Faden
Kreuzstich selber machen
Workshop für Erwachsene
Samstag, 8. Juli, 14–17 Uhr
Leitung: Karin Schramm
Teilnahme 10 € pro Person inkl. Material Anmeldung erforderlich