• Frankys Pop-Up-Store

    Frankys Pop-Up-Store

Neue Begeg­nungs­stät­te für Fahrrad-En­thu­sias­ten in Olden­burg. Frank Glanert hat aus einer ehe­ma­li­gen Tank­stelle einen Kom­mu­ni­ka­tions- und Ak­ti­vi­täts­treff für Fahr­rad­be­geis­ter­te ge­macht. Min­des­tens ein Jahr lang bie­tet er ein viel­fäl­ti­ges Pro­gramm an.

7. März 2024

Frank Glanert ohne Fahr­rad – un­denk­bar. „Schon als klei­ner Junge – wir wohn­ten am Stadt­rand von Olden­burg – habe ich alles mit dem Fahr­rad ge­macht, zur Schule, in die Stadt, ein­fach alles.“ Seit­dem hat sich viel getan in Frank Glanerts Leben. „Aber das Fahr­rad hat mich nie los­ge­las­sen“, sagt der heute 51-Jährige.

Eine Adresse, die es eigent­lich nicht gibt

Bild: Im Herbst 2023 ging es mit den Umbau- und Re­no­vie­rungs­ar­bei­ten in der ehe­ma­li­gen Avia-Tank­stelle los. Foto: Glanert
Viele Olden­bur­ger wer­den sich erin­nern. Da war doch mal eine Tank­stel­le, da wo Kaiser­stra­ße und Blei­cher­straße in den Stau mün­den. Das in die Jahre ge­kom­me­ne Tank­stel­len­ge­bäu­de in­klu­sive Wasch­garage und mar­kan­tem, unter Denk­mal­schutz ste­hen­den Vor­dach steht da noch immer. Doch statt Avia-Logo springt einem dort jetzt seit ei­ni­gen Wochen oran­ge­far­ben der Name „Frankys“ ent­ge­gen, und: „. . . ir­gend­was mit Fahr­rä­dern“. Frank Glanert hat es ge­schafft. Seit Herbst ver­gan­ge­nen Jah­res ist er – zu­nächst für ein Jahr – Mie­ter der coo­len Lo­ca­tion. Mit viel Eigen­ar­beit und der Hilfe von vie­len Freun­den und Be­kann­ten hat er aus der ehe­ma­li­gen Tank­stelle einen Fahr­rad-Pop-Up-Store ge­macht und so ein klei­nes Traum­pro­jekt ver­wirk­licht. Das es – büro­kra­tisch ge­sehen – ei­gent­lich gar nicht gibt. Denn eine Adres­se hat die 350-Qua­drat­meter gro­ße Lie­gen­schaft nicht. „Es gibt keine Haus­num­mer“, muss­te der Neu­mie­ter fest­stel­len. Nicht ver­wun­der­lich, dass hier­für ir­gend­wann die Be­zeich­nung „Utopia“ kur­sier­te.

Beruflich hat Frank Glanert mit Fahr­rä­dern kaum zu tun: er ist Bau­in­ge­nieur und seit 2001 beim Ener­gie- und Tele­kom­mu­ni­ka­tions­dienst­leis­ter EWE an­ge­stellt. Zu­hau­se ist er jetzt in Varel, wo er mit Part­ne­rin und zwei Kin­dern lebt. In ver­schie­de­nen Pro­jek­ten der EWE, in denen er ge­ar­bei­tet hat, war häu­fig das Thema Kom­mu­ni­ka­tion ein wich­ti­ger Be­stand­teil. „Die Frage, wie bringe ich Men­schen zu­sam­men, hat mich an­ge­fixt“, er­zählt er. Und: Wie kö­nnen sich Men­schen in die Ent­wick­lung einer Stadt ein­brin­gen? Er selbst hat dazu in Rot­ter­dam und New York Er­fah­run­gen ge­sam­melt. Und natür­lich: Wel­che Rolle kann dabei das Fahr­rad spielen?

Alles begann in Varel

Bild: „Frankys“ heißt der Pop-Up-Store von Frank Glanert. Foto: Klaus-Peter Jordan
Das erste Pro­jekt hier­zu ist be­reits mehr als 20 Jahre alt. Frank Glanert or­ga­ni­sier­te 2003 mit gro­ßem Er­folg einen Fahr­rad­tag in Varel. Und da­nach immer wie­der, mehr als zehn Jahre lang. Doch schon bald be­schäf­tig­te ihn die Frage: Warum nur einen Tag im Jahr? Sein Traum: ein Rad-Café. Den An­stoß, end­lich zu han­deln, gab sein jüngs­ter Sohn: „Das musst du jetzt machen und nicht erst, wenn du tot bist.“ Im Früh­jahr 2023 „wurde die­ser Traum tat­säch­lich als Pop-Up-Lö­sung in der Vare­ler Innen­stadt Rea­li­tät und es gab kurz­fris­tig, für zwei Monate, einen Raum für Musik, Kultur, Filme und ver­schie­dens­te Ver­an­stal­tun­gen rund ums Rad“, er­zählt Glanert.

Seinen Traum woll­te der 51-Jäh­ri­ge aber wei­ter träu­men. Die ehe­ma­li­ge Avia-Tank­stel­le in Olden­burg hatte Glanert be­reits seit 2018 als Ort einer Fahr­rad-Be­geg­nungs­stät­te im Visier. Lange hat er den Eigen­tümer be­ar­bei­tet, eine In­ves­to­ren­gruppe, die auf dem Ge­län­de ir­gend­wann ein­mal Miet­woh­nun­gen um das denk­mal­ge­schütz­te Avia-Vor­dach bauen will. Im Herbst 2023 hatte er end­lich den er­sehn­ten Miet­ver­trag in der Tasche, zu­nächst für ein Jahr, aber mit Ver­län­ge­rungs­op­tion. Offi­ziel­le Er­öff­nung des „Frankys“ war am 16. Februar. Ziel sei ein offe­nes Kon­zept, „das zum Mit­machen ein­lädt: Ver­an­stal­tun­gen, Tou­ren, Floh­märk­te, Essen und Trin­ken sol­len neben den be­reits er­prob­ten For­ma­ten und An­ge­bo­ten wie Kino, Kon­zer­ten und Au­sstel­lun­gen statt­fin­den“, be­schreibt es Glanert.

Mitstrei­ter unter­stüt­zen das Pro­jekt

Bild: Das Pro­gramm für die nächs­ten Wochen ist schon gut ge­füllt. Foto: Klaus-Peter Jordan
Hierfür hat er sich Mit­strei­ter ins Boot ge­holt. Frei­tag­abends ab 18 Uhr wan­deln sich die Räum­lich­kei­ten zu einer Selbst­hilfe-Fahr­rad­werk­statt, be­trie­ben von Michael Olsen, dem Ent­wick­ler des Hoch­zeits- und Be­stat­tungs­fahr­rads. Mit dabei sind auch die Ham­bur­ger Me­dien­de­sig­ner Jonna und Jay, die immer sams­tags ihren Cyklepunks-Shop in der alten Tank­stelle öff­nen. Dann gibt es dort Be­klei­dung und Acces­soi­res rund ums Fahr­rad.

Das Fahrrad und Fahr­rad­fah­ren ist für Frank Glanert ideal für Kom­mu­ni­ka­tion und Aus­tausch zwi­schen unter­schied­lichen Schich­ten, Alters­grup­pen und Ge­schlech­tern. „Alle fah­ren gerne Fahr­rad“, ist er sich sicher. Und alle seien im „Frankys“ will­kom­men. Das Pro­gramm für die nächs­ten Wochen und Monate hat sich quasi von allein ge­füllt. Neben der Selbst­hilfe-Fahr­rad­werk­statt und dem Cyklepunks-Shop gibt es regel­mäßig klei­ne Kon­zer­te, Vor­trä­ge, Filme, Work­shops oder Aus­stel­lun­gen, etwa Mitte März zum Thema Lie­gend­fahr­rad. Ein erster Fahr­rad-Floh­markt hat statt­ge­fun­den, der zweite ist für den 23. März geplant.

Nach dem Projekt ist vor dem nächs­ten Projekt

Bild: Auch Musik wird im „Frankys“ ge­macht. Foto: Glanert
Ein Langfrist­pro­jekt wird der Pop-Up-Store an der Olden­bur­ger Adres­se ohne Haus­num­mer wohl nicht – schon wegen des Bau­vor­ha­bens des Eigen­tü­mers. „Aber ich will das so­wie­so nicht ewig machen“, sagt Glanert. „Ich will nur zeigen, dass so etwas geht und dann die Er­fah­run­gen mit ins nächs­te Pro­jekt neh­men.“ Dass dies dann wie­der etwas mit Fahr­rä­dern zu tun hat, braucht man kaum er­wäh­nen. Denn: Frank Glanert ohne Fahr­rad – un­denk­bar.
Oberes Bild: Frank Glanert vor seinem Fahrrad-Pop-Up-Store.  Foto: Klaus-Peter Jordan

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