• Nadine Wehrli Blutrot Foto N Wehrli_1680

    "Gefaltete Kunst"

    Unter diesem Titel lädt der Kunstverein Bahner das Publikum zur 39. Neuenburger Kunstwoche ein

„Ge­fal­te­te Kunst“ – un­ter die­sem Ti­tel lädt der Kunst­ver­ein „Bah­ner“ das Pub­li­kum zur 39. Neu­en­bur­ger Kunst­wo­che ein. Das The­ma gibt weit mehr her als Ori­ga­mi oder Künst­ler­bü­cher, wie die Ar­bei­ten der aus­ge­wähl­ten Sti­pen­di­aten zei­gen. Das Spek­trum reicht von drei­di­men­sio­na­len Ob­jek­ten bis zur Per­for­man­ce im Pa­pier­kos­tüm.

15. Juni 2022

Bild: Georg Janthur Zwei Sonnenschirme; Foto: G. Janthur
Die Teil­nah­me an der Kunst­wo­che wird jähr­lich bun­des­weit aus­ge­schrie­ben. }Aus über 100 Ein­rei­chun­gen ha­ben die Mit­glie­der­ des Kunst­ver­eins Bah­ner e.V. und der Kul­tur­ko­or­di­na­tor der Ge­mein­de Ze­tel, Iko Chmielewski, fünf Künst­le­rin­nen und Künst­ler aus­ge­wählt, die das The­ma „ge­fal­te­te Kunst“ voll­kom­men un­ter­schied­lich in­ter­pre­tie­ren und mit ver­schie­de­nen Ma­te­ria­lien oder Tech­ni­ken um­setz­ten.

Spie­le­ri­sche Viel­falt

Dass wir den Be­griff der „ge­fal­te­ten Kunst“ zu­nächst mit Pa­pier as­so­zi­ieren, wird uns an­ge­sichts der „Zwei Son­nen­schir­me“ von Georg Janthur hu­mor­voll vor Au­gen ge­führt. Der Bild­hau­er aus Wup­per­tal geht spie­le­risch mit dem The­ma um. Die ge­fal­te­ten Schir­me sind mit Ket­ten­sä­ge und Far­be aus meh­re­ren Baum­stäm­men ge­schaf­fen. Sei­ne Ar­bei­ten fin­den sich in pri­va­ten und öf­fent­li­chen Samm­lun­gen, un­ter an­de­rem im Von der Heydt-Museum oder im Skulp­tu­ren­park in Ham­burg.

Bild: Catherine Sanke Schachtel und Faltung, Foto: C. Sanke
Catherine Sanke, 1990 in Berlin ge­bo­ren, ab­sol­vier­te nach ihrer Aus­bil­dung zur Holz­bild­hau­erin ein Kunst­stu­dium im Fach­ge­biet Ke­ra­mik an der Burg Gie­bichen­stein in Halle. Sie ex­perimen­tiert mit in Gieß­por­zel­lan ge­tauch­ten Pa­pie­ren und lässt die ke­ra­mi­schen Fal­tun­gen durch den Brand zu fra­gi­len Por­zel­lan­ob­jek­ten er­star­ren.

„Der Klang kal­ter Pa­pie­re“ – noch­mal anders setzt Stephanie Müller aus Mün­chen das The­ma um. Sie schafft Ob­jek­te aus or­ga­ni­schen Ma­te­rial, Tex­ti­len oder Pa­pier, die im Zu­ge von Per­for­man­ces zu Klang­ap­pa­ra­ten wer­den. Steu­er­un­ter­la­gen, ei­gent­lich Do­ku­men­te mit sen­sib­len Da­ten, zer­legt sie in klei­ne Fet­zen, um dar­aus neue, un­be­schrie­be­ne Blät­ter zu schöp­fen.
Bild: Stephanie Müller Der Klang kalter Papiere, Foto: K. E. Dietl
Per Falt­tech­nik ent­steht ein hör­ba­res Pa­pier­kos­tüm. Marianne Goldbach aus Mühl­heim a. d. Ruhr ar­bei­tet ma­le­risch und plas­tisch zu­gleich. Nach­dem sie Kar­ton­bö­gen mit Acryl­far­be be­malt hat, schnei­det sie die­se in klei­ne Flä­chen, die sie dann zu groß­for­ma­ti­gen Re­liefs ar­ran­giert. Die­se las­sen an bun­te Blu­men­fel­der den­ken.

Die Ar­bei­ten von Nadine Wehrli aus Wei­mar ent­spre­chen un­se­rer As­so­zia­tion zu Ori­ga­mi oder Buch­kunst noch am ehe­sten.Die 1989 in der Schweiz ge­bo­re­ne Künst­le­rin und ge­lern­te Thea­ter­ma­le­rin be­fasst sich mit Kal­li­gra­fie und lässt in ih­ren „Buch­ob­jek­ten“ durch Fal­tun­gen un­ter­schied­li­cher Pa­pie­re und Durch­brü­che ein sinn­li­ches Spiel von Licht und Far­ben ent­ste­hen.

Sti­pen­dia­ten vor Ort

Vom 20. bis 26. Juni wer­den die fünf Sti­pen­dia­ten in Neu­en­burg ar­bei­ten. Wäh­rend ih­res Auf­ent­halts er­hal­ten sie ei­ne Auf­wands­ent­schä­di­gung so­wie kos­ten­lo­se Un­ter­kunft und Ver­pfle­gung. Am Wo­chen­en­de wer­den die Ar­beits­er­geb­nis­se öf­fent­lich prä­sen­tiert. Be­glei­tend da­zu er­scheint ein klei­nes Pro­gramm­heft, in dem die teil­neh­men­den Künst­ler und Künst­le­rin­nen so­wie de­ren Ar­bei­ten vor­ge­stellt wer­den.

Rah­men­an­ge­bot

Die Lust am Fal­ten und Ge­stal­ten spricht so­wohl Kin­der als auch Er­wach­se­ne an. „Die Mit­mach­ak­tio­nen für die Schul­klas­sen wa­ren schon im April ver­grif­fen“, freut sich Iko Chmielewski. Über­dies wird ei­ne be­glei­ten­de Aus­stel­lung von kunst­vol­len Ori­ga­mi-Ob­jek­ten und de­ko­ra­tiv ge­fal­te­ten Bü­chern statt­fin­den – oh­ne, dass diese Ob­jek­te selbst den „An­spruch auf Kunst“ er­he­ben.

Autorin

Birgit Denizel

Birgit Denizel

Birgit Denizel ist als freie Kultur- und Kunst­wis­sen­schaft­le­rin tätig.

Mail an "Wir sind Nähe"

Infothek

39.Neuen­bur­ger Kunst­wo­che "Ge­fal­te­te Kunst"

Of­fe­ne Atelier­werk­stät­ten Dienstag 21. Juni – Freitag, 25. Juni 2022

Öf­fent­li­che Ab­schluss­prä­sen­ta­tion

Sams­tag, 25. Juni ab 17:30 Uhr mit mu­si­ka­li­scher Be­glei­tung – Trio Vladimir Bolschakow

Sonn­tag, 26. Juni ab 14:30 Uhr mit mu­si­ka­li­scher Be­glei­tung – Katteker Jazzband

Ver­an­stal­tungs­ort: Vereenshuus Neuen­burg
Ur­wald­stra­ße 37
26340 Ze­tel

Ver­an­stal­ter:
Kunstverein Bahner e.V.
Raiffeisenstraße 2
26340 Zetel

http://www.bahner-neuenburg.de/

Autorin

Birgit Denizel

Birgit Denizel

Birgit Denizel ist als freie Kultur- und Kunst­wis­sen­schaft­le­rin tätig.

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