-
"Gefaltete Kunst"
Unter diesem Titel lädt der Kunstverein Bahner das Publikum zur 39. Neuenburger Kunstwoche ein
„Gefaltete Kunst“ – unter diesem Titel lädt der Kunstverein „Bahner“ das Publikum zur 39. Neuenburger Kunstwoche ein. Das Thema gibt weit mehr her als Origami oder Künstlerbücher, wie die Arbeiten der ausgewählten Stipendiaten zeigen. Das Spektrum reicht von dreidimensionalen Objekten bis zur Performance im Papierkostüm.
15. Juni 2022
Die Teilnahme an der Kunstwoche wird jährlich bundesweit ausgeschrieben. }Aus über 100 Einreichungen haben die Mitglieder des Kunstvereins Bahner e.V. und der Kulturkoordinator der Gemeinde Zetel, Iko Chmielewski, fünf Künstlerinnen und Künstler ausgewählt, die das Thema „gefaltete Kunst“ vollkommen unterschiedlich interpretieren und mit verschiedenen Materialien oder Techniken umsetzten.
Spielerische Vielfalt
Dass wir den Begriff der „gefalteten Kunst“ zunächst mit Papier assoziieren, wird uns angesichts der „Zwei Sonnenschirme“ von Georg Janthur humorvoll vor Augen geführt. Der Bildhauer aus Wuppertal geht spielerisch mit dem Thema um. Die gefalteten Schirme sind mit Kettensäge und Farbe aus mehreren Baumstämmen geschaffen. Seine Arbeiten finden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen, unter anderem im Von der Heydt-Museum oder im Skulpturenpark in Hamburg.
Catherine Sanke, 1990 in Berlin geboren, absolvierte nach ihrer Ausbildung zur Holzbildhauerin ein Kunststudium im Fachgebiet Keramik an der Burg Giebichenstein in Halle. Sie experimentiert mit in Gießporzellan getauchten Papieren und lässt die keramischen Faltungen durch den Brand zu fragilen Porzellanobjekten erstarren.
„Der Klang kalter Papiere“ – nochmal anders setzt Stephanie Müller aus München das Thema um. Sie schafft Objekte aus organischen Material, Textilen oder Papier, die im Zuge von Performances zu Klangapparaten werden. Steuerunterlagen, eigentlich Dokumente mit sensiblen Daten, zerlegt sie in kleine Fetzen, um daraus neue, unbeschriebene Blätter zu schöpfen. Per Falttechnik entsteht ein hörbares Papierkostüm. Marianne Goldbach aus Mühlheim a. d. Ruhr arbeitet malerisch und plastisch zugleich. Nachdem sie Kartonbögen mit Acrylfarbe bemalt hat, schneidet sie diese in kleine Flächen, die sie dann zu großformatigen Reliefs arrangiert. Diese lassen an bunte Blumenfelder denken.
Die Arbeiten von Nadine Wehrli aus Weimar entsprechen unserer Assoziation zu Origami oder Buchkunst noch am ehesten.Die 1989 in der Schweiz geborene Künstlerin und gelernte Theatermalerin befasst sich mit Kalligrafie und lässt in ihren „Buchobjekten“ durch Faltungen unterschiedlicher Papiere und Durchbrüche ein sinnliches Spiel von Licht und Farben entstehen.
Catherine Sanke, 1990 in Berlin geboren, absolvierte nach ihrer Ausbildung zur Holzbildhauerin ein Kunststudium im Fachgebiet Keramik an der Burg Giebichenstein in Halle. Sie experimentiert mit in Gießporzellan getauchten Papieren und lässt die keramischen Faltungen durch den Brand zu fragilen Porzellanobjekten erstarren.
„Der Klang kalter Papiere“ – nochmal anders setzt Stephanie Müller aus München das Thema um. Sie schafft Objekte aus organischen Material, Textilen oder Papier, die im Zuge von Performances zu Klangapparaten werden. Steuerunterlagen, eigentlich Dokumente mit sensiblen Daten, zerlegt sie in kleine Fetzen, um daraus neue, unbeschriebene Blätter zu schöpfen. Per Falttechnik entsteht ein hörbares Papierkostüm. Marianne Goldbach aus Mühlheim a. d. Ruhr arbeitet malerisch und plastisch zugleich. Nachdem sie Kartonbögen mit Acrylfarbe bemalt hat, schneidet sie diese in kleine Flächen, die sie dann zu großformatigen Reliefs arrangiert. Diese lassen an bunte Blumenfelder denken.
Die Arbeiten von Nadine Wehrli aus Weimar entsprechen unserer Assoziation zu Origami oder Buchkunst noch am ehesten.Die 1989 in der Schweiz geborene Künstlerin und gelernte Theatermalerin befasst sich mit Kalligrafie und lässt in ihren „Buchobjekten“ durch Faltungen unterschiedlicher Papiere und Durchbrüche ein sinnliches Spiel von Licht und Farben entstehen.
Stipendiaten vor Ort
Vom 20. bis 26. Juni werden die fünf Stipendiaten in Neuenburg arbeiten. Während ihres Aufenthalts erhalten sie eine Aufwandsentschädigung sowie kostenlose Unterkunft und Verpflegung. Am Wochenende werden die Arbeitsergebnisse öffentlich präsentiert. Begleitend dazu erscheint ein kleines Programmheft, in dem die teilnehmenden Künstler und Künstlerinnen sowie deren Arbeiten vorgestellt werden.
Rahmenangebot
Die Lust am Falten und Gestalten spricht sowohl Kinder als auch Erwachsene an. „Die Mitmachaktionen für die Schulklassen waren schon im April vergriffen“, freut sich Iko Chmielewski. Überdies wird eine begleitende Ausstellung von kunstvollen Origami-Objekten und dekorativ gefalteten Büchern stattfinden – ohne, dass diese Objekte selbst den „Anspruch auf Kunst“ erheben.