Die Plakatkunst des Jugendstils im Oldenburger Schloss
Das Oldenburger Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte lockt mit rund 100 großformatigen und ausdrucksstarken Plakaten des Jugendstils Besucherinnen und Besucher in das Oldenburger Schloss.
3. November 2022
Die Sonderschau „Grands Boulevards – Plakatkunst des Jugendstils“ versammelt in verschiedenen Themenräumen Plakate für Theater- und Ausstellungsankündigungen sowie für Werbung von Produkten und zeigt, wie ästhetisch die Plakatkunst um die Jahrhundertwende war, die die großen Boulevards der Welt in Kunstausstellungen unter freiem Himmel verwandelten.
Inspiriert von der Natur, rückten florale und organische Formen in den Mittelpunkt der Kunst des Jugendstils. Zarte Ranken, sinnlich anmutende Körper – das sind die Motive, an die wohl jeder denkt, wenn er den Begriff „Jugendstil“ hört. Tatsächlich stehen diese sinnbildlich für den Wunsch nach Freiheit und Abkehr von den Formen des Historismus im 19. Jahrhundert. Etwa von den frühen 1890er Jahren bis zum Ersten Weltkrieg entwickelte sich der Jugendstil zu einem dynamischen Stil in der bildenden und angewandten Kunst. In jedem Land hat er jedoch einen anderen Namen: Während er in Deutschland nach der Münchener Zeitschrift „Jugend“ benannt ist, heißt er im Französischen Art nouveau, im Englischen Modern Style, im Italienischen Stile liberty und in Österreich Reformstil oder Secessionsstil. Unabhängig von der Bezeichnung ist es ein Stil, der bis heute begeistert. Schmuckstücke, Skulpturen und Gebäude dieser Zeit üben eine große Faszination aus und erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit.
Inspiriert von der Natur, rückten florale und organische Formen in den Mittelpunkt der Kunst des Jugendstils. Zarte Ranken, sinnlich anmutende Körper – das sind die Motive, an die wohl jeder denkt, wenn er den Begriff „Jugendstil“ hört. Tatsächlich stehen diese sinnbildlich für den Wunsch nach Freiheit und Abkehr von den Formen des Historismus im 19. Jahrhundert. Etwa von den frühen 1890er Jahren bis zum Ersten Weltkrieg entwickelte sich der Jugendstil zu einem dynamischen Stil in der bildenden und angewandten Kunst. In jedem Land hat er jedoch einen anderen Namen: Während er in Deutschland nach der Münchener Zeitschrift „Jugend“ benannt ist, heißt er im Französischen Art nouveau, im Englischen Modern Style, im Italienischen Stile liberty und in Österreich Reformstil oder Secessionsstil. Unabhängig von der Bezeichnung ist es ein Stil, der bis heute begeistert. Schmuckstücke, Skulpturen und Gebäude dieser Zeit üben eine große Faszination aus und erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit.
So wundert es nicht, dass das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg dieser Epoche eine Ausstellung widmet, besitzt es doch eine eigene Sammlung an Jugendstilplakaten, die rund 120 Werke umfasst. Viele wurden bereits 1924 von dem Oldenburger Architekten Adolf Rauchheld geschenkt. Wie er als Privatperson an eine so umfangreiche Sammlung gelangte, ist leider nicht bekannt. Nachdem die kostbare Sammlung fast 100 Jahre im Archiv schlummerte, sind bis zum 22. Januar 2023 knapp 100 Plakate in einer Schau zu sehen, die wahrlich zum Flanieren einlädt. Gleich im ersten Raum trifft man auf eine Litfaßsäule, die einem das Gefühl gibt, über eine der großen Prachtstraßen der Jahrhundertwende zu schlendern. Die Besucherinnen und Besucher können kostbare und bedeutende Werke aus Deutschland, Frankreich, England, Italien, den Niederlanden, der Schweiz, Österreich und den USA bestaunen. Neben deutschen Künstlern wie Thomas Theodor Heine, Lucian Bernhardt oder Julius Diez, gibt es ebenso französische Vertreter wie Eugène Grasset und Alfons Mucha zu sehen. Letzterer wurde zum Star des „Art Nouveau“. Muchas Plakatserie für die gefeierte Schauspielerin Sarah Bernhardt wurde weltberühmt und bestimmte die Ästhetik der Belle Époque.
Der Jugendstil und die Plakatkunst waren von Beginn an eng miteinander verwoben. Ende des 19. Jahrhunderts ermöglichten neue und vereinfachte Drucktechniken erstmals die Anfertigung von großen farbenfrohen Plakaten. Diese bewarben kulturelle Veranstaltungen oder bestimmte Produkte. Bereits nach kurzer Zeit fand die Plakatkunst in fast allen gesellschaftlichen Bereichen Einzug und bestimmte mit ihren bunten und ausdrucksstarken Motiven das Stadtbild von Metropolen wie Paris, München und New York.