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    Corona-Jahr gut gemeistert

    Jahrespressekonferenz der Öffentlichen Oldenburg

Die Öffentliche Oldenburg zeigt viel Kon­ti­nui­tät in Pan­de­mie-Zei­ten. Die Bei­trags­ein­nahmen waren 2020 mit 259 Millionen Euro sta­bil. Das nie­dri­ge Zins­ni­veau ist wei­ter die größte Her­aus­for­de­rung.

10. Februar 2021

Co­ro­na macht es mög­lich, oder rich­ti­ger, not­wen­dig: Erst­mals fand die Jahres­pres­se­kon­fe­renz der Öffentlichen Oldenburg als Hybrid­ver­an­stal­tung statt, als Prä­senz­ver­an­stal­tung vor Jour­na­listen und als On­line­ver­an­stal­tung mit Video-Chat­mög­lich­keit. Die Kern­aus­sage: Die Öffentliche Oldenburg ist gut durch das Corona-Jahr 2020 ge­kom­men. „Wir kön­nen auf eine sta­bile Ent­wick­lung zu­rück­blicken – in Co­ro­na-Zei­ten ist dies sicher eine gu­te Nach­richt“, sagte Jürgen Müllender, Vor­sitzen­der des Vor­stan­des, vor den Journalisten. Mit zahl­reichen Maß­nahmen habe man den Ge­schäfts­be­trieb ge­sichert. So sei etwa die Di­gi­ta­li­sierung ver­stärkt vor­an­ge­trieben wor­den. Dies be­treffe so­wohl Ge­schäfts­pro­zesse als etwa auch die Mög­lich­keit zu Home-Office für die Mit­ar­beite­rinnen und Mit­ar­bei­ter so­wie die On­line-Be­ratungs­mög­lich­keit für die Kun­den. „Da­mit ist es uns ge­lungen, auch im ver­gangenen Jahr die re­gio­na­le Markt­führer­schaft zu sichern. An­ge­sichts der her­aus­for­dern­den Markt­be­dingungen und der Rahmen­be­dingungen der Pan­de­mie-Be­kämpfung kön­nen wir wirk­lich sehr zu­frie­den sein“, so Müllender.

Bild: Vorstandsvorsitzender Jürgen Müllender präsentiert die Ergebnisse der Öffentlichen für 2020, Foto: Uwe Schucht
Beim Um­satz – den ge­buch­ten Brutto­bei­trags­ein­nah­men – er­reichte die Öffentliche Oldenburg mit ihren bei­den Un­ter­nehmens­teilen Oldenburgischen Landesbrandkasse (OLBK) und Öffentliche Lebens­ver­sicherungs­an­stalt Oldenburg 2020 mit 259,4 Millionen Euro nahe­zu exakt das Vor­jahres­niveau (259,6 Millionen Euro). Die Ka­pi­tal­an­la­gen wuchsen gegen­über 2019 wei­ter um vier Pro­zent auf einen Be­stand von 1,642 Milliarden Euro. Zum er­freu­lichen Ge­samt­er­geb­nis hätten ne­ben den eigenen Ge­schäfts­stellen maß­geb­lich auch die Lan­des­spar­kas­se zu Olden­burg und die Spar­kasse Wilhelms­haven bei­ge­tragen, „die uns wie­der ein sehr ver­läss­licher Par­tner waren“, be­tonte Müllender. Ins­ge­samt be­treu­te die Öffentliche Oldenburg am Jahres­ende 2020 mit etwa 700 Mit­ar­be­itern in der Olden­burger Direktion und den Geschäfts­stellen rund 982.000 Ver­sicherungs­ver­träge, ein leich­ter Rück­gang um 0,7 Pro­zent, was vor allem auf Be­reini­gungen im Kfz-Ge­schäft der OLBK zu­rück­zu­führen war.

Die Kon­ti­nui­tät, auf die die Öffentliche Oldenburg in ihrem Ge­schäft setzt, zeigt sich auch in der Führungs­spitze. Der zum 1. Juli 2020 er­nannte neue Vor­stands­vor­sitzen­de Jürgen Müllender ist be­reits seit 15 Jahren im Un­ter­nehmen und seit 2013 Vor­stands­mitglied. Angelika Müller ge­hört dem Vor­stand in­zwischen seit mehr als fünf Jahren an, und kom­plet­tiert wurde der Vor­stand zum 1. August 2020 durch Ralf Kunze, der von der ALTE LEIPZIGER Ver­siche­rung AG in Oberursel zur Öffentlichen nach Oldenburg stieß. Die Kon­ti­nui­tät zeigt sich aber auch beim Blick auf die Be­leg­schaft. „Wir ha­ben eine nied­rige Fluk­tu­ation, nie­drige Kran­ken­quo­ten und viele zu­frie­dene Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter“, so Müllender. „Alle haben die außer­ordent­lichen Her­aus­for­de­rungen des Jahres 2020 an­ge­nom­men und sehr gut be­wäl­tigt.“

Kon­ti­nu­ier­lich hoch sind auch die Lei­stungen, die die Öffentliche Oldenburg Jahr für Jahr für das Olden­burger Land er­bringt. So flossen 2020 rund 114,5 Millionen Euro aus der Scha­den­re­gu­lierung an die Kun­den der OLBK. 74,1 Millionen Euro zahl­te der Re­gional­ver­sicherer für Ab­lauf­leistungen, Ver­siche­rungs­fälle und Rück­käufe an seine Lebens­ver­sicherungs­kun­den aus. Die Kul­tur­stif­tung der Öffentlichen Oldenburg hat 2020 wieder – trotz Corona-Ein­schränkungen – das kul­tu­relle Le­ben der Region finan­ziell un­ter­stützt. „Und nicht zu­letzt haben wir auch be­wusst unsere Spon­soren­ver­träge im Sport­be­reich nicht ge­kürzt“, be­ton­te Müllender.

OLBK wächst im Corona-Jahr weiter

Der Scha­den- und Un­fall­ver­sicherer Oldenburgische Landesbrandkasse ist 2020 trotz Co­ro­na und Be­rei­ni­gungen in der Kfz-Ver­siche­rung ins­ge­samt wei­ter ge­wachsen. Die Bei­trags­ein­nahmen wuch­sen gegen­über dem Vor­jahr um 1,1 Prozent auf 169,6 Millionen Euro, „und das, ob­wohl unsere Ge­schäfts­stellen im Lock­down im Früh­jahr sechs Wochen ge­schlos­sen blei­ben mussten“, be­rich­tete der Vor­stands­vor­sitzen­de. Das Plus war vor allem auf das Bei­trags­wachs­tum von fünf Pro­zent bei den Sach­ver­siche­rungen wie Ge­bäu­de und Haus­rat zu­rück­zu­führen. Allein die ge­bun­dene Wohn­ge­bäu­de­ver­siche­rung leg­te um sie­ben Pro­zent zu. Bei den HUK-Ver­siche­rungen (Haftpflicht, Unfall, Kraftfahrt) waren die Aus­wir­kungen der Pan­de­mie zu spüren. Um­satz­rück­gän­ge bei Fir­men­kun­den und un­ter­durch­schnitt­liche Kfz-Zu­lassungs­zahlen wirk­ten sich ne­ga­tiv aus. Zu­dem wur­den in der Kraft­fahrt­ver­siche­rung die be­reini­gen­den Sanierungs­maß­nahmen im Groß­kun­den­seg­ment wei­ter­ge­führt.

Bild: Die Journalisten konnten an der Jahrespressekonferenz direkt im Hause der Öffentlichen oder online per Video teilnehmen, Foto: Uwe Schucht
Der Auf­­wand der OLBK für Schä­­den fiel 2020 et­was ge­­rin­ger aus als 2019. Über alle Ver­siche­rungs­spar­ten lag der Brutto­scha­den­auf­wand bei 114,5 (2019: 128) Millionen Euro. „Vor allem die Be­lastung durch Feuer-Groß­schä­den hat sich nach dem Re­kord 2019 auf 12,1 Millionen Euro mehr als hal­biert und da­mit wie­der nor­ma­li­siert“, zei­gte sich Müllender er­leich­tert. Durch die Aus­gangs­be­schrän­kungen im Zu­sam­men­hang mit Co­ro­na hat sich die An­zahl der Ver­kehrs­un­fälle deutsch­land­weit spür­bar re­du­ziert. Dies machte sich bei der OLBK durch unter­durch­schnitt­liche Scha­den­auf­wen­dungen in der Kraft­fahrt­ver­siche­rung be­merk­bar. Die Auf­wen­dungen für Sturm- und Ele­men­tar­schä­den waren mit rund 7,6 Millionen Euro leicht über­durch­schnitt­lich. „2020 war mit ,Sabine‘ und ,Victoria‘ im Februar das dritt­stärk­ste Sturm­jahr. Das haben viele gar nicht rich­tig wahr­ge­nom­men“, er­klär­te der Vor­stands­vor­sitzen­de. Ins­ge­samt führte das ent­spann­te Schaden­jahr 2020 zu einer Brutto­scha­den­quo­te von rund 68 (2019: 77) Pro­zent. „Dies ist der beste Wert seit der Ent­mo­no­po­li­sierung 1994“, freu­te sich Müllender. Die kom­bi­nierte Scha­den- und Kosten­quote von rund 85 (2019: 87) Pro­zent führte zu einem po­si­tiven ver­siche­rungs­tech­nischem Er­geb­nis. „2020 war ein sehr er­folg­reiches Jahr für die OLBK, und wir konn­ten so­mit weiter Sub­stanz auf­bauen und die Er­trags­kraft stär­ken.“

Lebensversicherung erhöht den Ver­siche­rungs­be­stand

Mit dem ver­trieb­lichen Er­geb­nis bei der Öffentlichen Lebens­ver­siche­rungs­an­stalt Olden­burg zeig­te sich Müllender zu­frie­den. Die Bei­trags­ein­nahmen aus den lau­fen­den Ver­trä­gen waren mit 69,1 Millionen Euro (minus 0,7 Pro­zent) nahe­zu sta­bil. Die Ein­mal­bei­trä­ge ver­zeich­neten zwar einen Rück­gang um sie­ben Pro­zent auf 20,7 Millionen Euro, la­gen aber wei­ter ober­halb des Durch­schnitts der letzten Jahre. Ins­ge­samt ver­zeich­nete die Öffentliche Leben 2020 damit Bei­trags­ein­nahmen von 89,9 Millionen Euro, 2,2 Pro­zent weniger als 2019.

Das Neu­ge­schäft in der Lebens­ver­siche­rung b­etrug 2020 rund 136,4 Millionen Euro. An diesem Er­folg hatten die bei­den Spar­kas­sen der Re­gion mit rund 50 Prozent er­neut einen großen An­teil. Knapp 40 Prozent des Neu­ge­schäfts ent­fiel auf be­trieb­liche Alters­vor­sorge, gut 20 Prozent auf bio­me­trische Pro­duk­te zur Ab­siche­rung von Lebens­ri­si­ken. Der Be­stand an Lebens­ver­siche­rungs­ver­trä­gen der Öffentlichen Leben stieg im ver­gan­genen Jahr – gegen den Branchen­trend – wei­ter: um 1,1 Prozent auf 122.234. Die hinter diesen Ver­trä­gen stehen­de Ver­siche­rungs­sum­me er­höh­te sich um 3,2 Prozent auf 4,257 Milli­ar­den Euro. Sehr er­freut zeig­te sich Müllender über die nie­dri­ge Stor­no­quo­te von 2,4 Prozent. „Sie spie­gelt die hohe Kun­den­bin­dung wider und zeigt, dass die Kun­den uns – auch in dieser kri­ti­schen Zeit – ver­trauen.“ Die Öffentliche Leben ver­wal­tet ins­ge­samt 1,238 Milliarden Euro an Kun­den­gel­dern, ein Zu­wachs von 3,7 Prozent gegen­über 2019.

Mit Mischung aus Kon­ti­nui­tät und Mo­der­ne in die Zu­kunft

„Auch das an­ge­lau­fene Ge­schäfts­jahr 2021 wird noch einmal maß­geb­lich von der Co­ro­na-Pan­de­mie be­ein­flusst wer­den“, ist sich der Vor­stands­vor­sitzen­de sicher. Größ­te Her­aus­for­de­rung wer­de das „durch Co­ro­na ze­men­tierte dauer­haft nie­dri­ge Zins­ni­veau“ dar­stellen. Er­trä­ge aus den Ka­pi­tal­an­la­gen zu er­zielen, wer­de da­durch immer schwieriger. „Um­so wich­tiger ist es, die Er­trags­kraft über so­lide Über­schüsse aus der Ver­sicherungs­tech­nik zu stärken“.

Bei der OLBK könne sich der ak­tu­elle Lock­down noch­mals auf die Scha­den­ent­wick­lung aus­wir­ken, er­wa­rtet der Vor­stands­vor­sitzende. We­gen ver­mehrter In­sol­ven­zen und höherer Ar­beits­losig­keit rech­net er aller­dings mit einem stärke­ren Druck auf die Bei­trags­ein­nahmen. Ein neues Risiko­po­ten­zial nann­te Vor­stands­mit­glied Kunze: Brän­de und Ex­plo­sionen von de­fek­ten, be­schä­dig­ten Lithium-Ionen-Akkus. „Die find­en wir heu­te in vie­len Kon­sum­gü­tern: vom Handy über das E-Bike bis zum Elektro­au­to“, so Kunze. „Einer unserer Kun­den hat durch solch einen Brand sein ge­samtes Hab und Gut im Wert von mehre­ren hun­dert­tau­send Euro ver­loren.“

In der Lebens­ver­siche­rung stelle vor allem das nie­drige Zins­ni­veau die größte Her­aus­for­de­rung dar. „Es geht da­rum, in der Neu­an­lage ge­eig­ne­te und siche­re Ka­pi­tal­an­la­gen zu fin­den.“ Die Öffentliche Leben setzt hier auf ihre fonds­ge­bun­denen, ka­pi­tal­markt­nahen Pro­dukte, die schon 2020 positiv zur Bei­trags­ent­wick­lung bei­ge­tra­gen ha­ben. „In diesem Jahr kom­men wir mit einer noch­mals aktualisierten Pro­dukt­pa­lette. Da­bei ver­ab­schie­den wir uns von der hun­dert­pro­zen­tigen Ga­ran­tie. An­ge­bo­ten wer­den drei Ga­ran­tie-Klassen“, so Vor­stands­mit­glied Müller – „ins­ge­samt ein attrak­tives An­ge­bot“, er­gänz­te Müllender. Aus­druck der Attrak­ti­vi­tät war 2020 auch eine Aus­zeich­nung von „Handelsblatt“ und Ratingagentur Assekurata: Bei einem bun­des­wei­ten Ver­gleich er­reich­te der Alters­vor­sorge­fonds der Öffentlichen Leben den dritten Platz mit der Note „sehr gut“.

Ins­ge­samt sieht der Vor­stands­vor­sitzen­de der Öffentlichen Oldenburg den 256 Jahre alten Re­gional­ver­sicherer auch für die Zu­kunft „gut auf­ge­stellt“. Der Er­folgs­fak­tor sei eine „aus­ge­wo­gene Mischung aus Kon­ti­nui­tät und Mo­derne“.
 
Oberes Bild: Der Vorstand der Öffentlichen Oldenburg auf der Jahrespressekonferenz, für den Fotografen ohne Maske, aber mit Abstand (von links): Ralf Kunze, Angelika Müller, Jürgen Müllender (Vorstandsvorsitzender), Foto: Uwe Schucht
 

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