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Das Palais Rastede geht online
Ab Sonntag lässt sich das Palais Rastede vom heimischen Sofa aus erkunden. Eine neue Webapp, die am Sonntag feierlich vorgestellt und freigeschaltet wird, macht dies möglich.
11. November 2022
Mit einem 360°-Rundgang des Palais‘ und dessen Sonderausstellung, lädt die App dazu ein, mehr über den fürstlichen Landsitz und dessen einstige Bewohnerinnen und Bewohner zu erfahren. Mit Hörtexten, kurzweiligen Videos und interaktiven Spielen gelingt eine zeitgemäße Vermittlung der Inhalte und die Geschichte des großherzoglichen Residenzortes wird virtuell erlebbar gemacht.
Bei der Erarbeitung der digitalen Inhalte waren drei Kunstkurse, Jahrgang 13, der Kooperativen Gesamtschule Rastede beteiligt. Als Grundlage diente ihnen die Dauerausstellung „Rastede – eine Sommerresidenz“, die über die monarchische Vergangenheit Rastedes informiert. Die Schülerinnen und Schüler präsentieren ihre Vorarbeiten für die Webapp in den historischen Räumen des Palais‘. Die Vielfalt der Werke ist beeindruckend: Von Videos, Digitaldrucken, Collagen, Gipsmodellen und Holzschnitten, über selbst gestaltete T-Shirts, gibt es viel zu entdecken. Themenschwerpunkte der Schau bilden dabei die Architektur des Hauses, der Garten mit seiner Pflanzenwelt und das Personal der vergangenen Jahrhunderte.
Das Digitalisierungsprojekt wurde bereits im Frühjahr 2020 initiiert. Zu dieser Zeit mussten aufgrund der Corona-Pandemie alle Kulturinstitutionen unerwartet für Besucherinnen und Besucher schließen. Deutschlandweit reagierten Förderinstitutionen mit finanzieller Unterstützung auf die Schließungen. So konnte auch das Palais Rastede eine Förderung erhalten. Unter etwa 300 Bewerbern wurde der Kunst- und Kulturkreis Rastede e.V. für das Programm „Kultur.Gemeinschaft“ ausgewählt – ein Projekt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Kulturstiftung der Länder. Ko-Förderer ist das Ministerium für Wissenschaft und Kultur und Partnerin ist die Residenzort Rastede GmbH.
Während die Oldenburger Grafen und Herzöge ihre Regierungsgeschäfte in Oldenburg tätigten, genossen sie die Sommermonate nördlich der Huntestadt in Rastede. Bereits Graf Anton Günter (1583-1667) errichtete sein Jagd- und Lustschloss auf den Grundmauern des Rasteder Klosters. 1777 erwarb Peter Friedrich Ludwig das Anwesen. 1822 stand ein Landhaus gegenüber dem Schloss zum Verkauf. Peter Friedrich Ludwig erwarb es, um es zu für seinen Erbprinzen umzubauen. Im Gegensatz zu dem Rasteder Schloss, das sich noch heute im Besitz der großherzoglichen Familie befindet, wurde das Palais seit dem Ende der Monarchie 1918 von verschiedenen Bewohnerinnen und Bewohnern genutzt. 2018 konnte es zusammen mit den Nebengebäuden und dem Garten von der Gemeinde Rastede angekauft werden. Heute steht es allen Rasteder Kulturakteur*innen für Ausstellungen, Konzerte, Lesungen oder Theateraufführungen zur Verfügung.
Die Ausstellung „Palais online“ ist vom 13. bis zum 27. November 2022 im Palais Rastede zu sehen und wird am 13. November 2022 um 11.30 Uhr eröffnet.
Oberes Bild: Palais Vorderansicht, Foto: Residenzort Rastede GmbH