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„Oldenburg hilft“
Eine Idee, eine Initiative, ein Verein
Seit einem halben Jahr tobt ein russischer Aggressionskrieg in der Ukraine. Der Verein „Oldenburg hilft“ kümmert sich um Geflüchtete und die Menschen in den Kriegsgebieten. Zusätzlich läuft derzeit eine „Aktion Verbundenheit“. Auch für die Zeit nach dem Krieg haben die Initiatoren Pläne.
25. August 2022
Ein halbes Jahr dauert der Krieg in der Ukraine nun schon. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Die Hilfsbereitschaft für geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer sowie die Menschen im von Russland angegriffenen Land ist groß – auch in Oldenburg. Viele Hilfsinitiativen sind entstanden. Eine davon hat sich inzwischen zu einem schnell wachsenden gemeinnützigen Verein entwickelt: „Oldenburg hilft e.V.“
Ziel der Initiative war es zunächst, Geld und vor allem Sachspenden zu sammeln, um die Menschen in den Krisenregionen der Ukraine mit lebensnotwendigen Hilfsgütern zu versorgen, wie Lebensmittel und medizinisches Material. „Das Ganze hat schnell gewaltige Ausmaße angenommen“, erinnert sich Sebastian Seger, der mit Tochter und Partnerin selbst eine ukrainische Familie bei sich aufgenommen hatte und seit April zum Lenkungskreis des Vereins gehört. „Das hatte schon die Dynamik eines Start-ups.“ Teilweise engagierten sich ab Ende Februar mehr als hundert Menschen ehrenamtlich in der Initiative, aus der einen Monat später der Verein gegründet wurde. Der Strom der Geld- und Sachspenden schwoll an. Schnell wurde klar: Das Projekt braucht eine professionelle Organisation. Da war Seger genau der Richtige.
Ziel der Initiative war es zunächst, Geld und vor allem Sachspenden zu sammeln, um die Menschen in den Krisenregionen der Ukraine mit lebensnotwendigen Hilfsgütern zu versorgen, wie Lebensmittel und medizinisches Material. „Das Ganze hat schnell gewaltige Ausmaße angenommen“, erinnert sich Sebastian Seger, der mit Tochter und Partnerin selbst eine ukrainische Familie bei sich aufgenommen hatte und seit April zum Lenkungskreis des Vereins gehört. „Das hatte schon die Dynamik eines Start-ups.“ Teilweise engagierten sich ab Ende Februar mehr als hundert Menschen ehrenamtlich in der Initiative, aus der einen Monat später der Verein gegründet wurde. Der Strom der Geld- und Sachspenden schwoll an. Schnell wurde klar: Das Projekt braucht eine professionelle Organisation. Da war Seger genau der Richtige.
Organisation aufgebaut
Der studierte Maschinenbauer arbeitet seit einigen Jahren als Organisationsberater bei einem Oldenburger Unternehmen. „Für das, was der Verein leisten wollte, mussten Strukturen aufgebaut und Strategien entwickelt werden“, berichtet der 38-Jährige. Ein Lager für die Sachspenden musste geschaffen und organisiert werden. Die Arbeit der Hilfskräfte musste koordiniert werden. Die Hilfstransporte in die Krisenregionen und der Transport von Menschen aus der Ukraine nach Oldenburg mussten organisiert werden. „Dank der Spenden von sehr vielen Bürgerinnen und Bürgern haben wir lebensnotwendige Hilfsmittel und Geld im Wert von mehreren Millionen Euro in die Ukraine bringen können. Unsere Konvois fahren bis kurz vor die Frontlinien. Gleichzeitig haben wir inzwischen mehr als 700 Menschen von der rumänischen und polnischen Grenze nach Oldenburg gebracht“, bilanziert Seger.
Schnell hat der Verein eine zweite Aufgabe übernommen: In Zusammenarbeit mit der Stadt Oldenburg kümmert er sich darum, die Geflüchteten in den ersten Wochen zu betreuen. Das reicht von der Unterstützung bei der Vorort-Registrierung über die Beschaffung von lebensnotwendigen Dingen, wie etwa Kleidung bis hin zur Wohnungssuche. So hat der Verein inzwischen mehrere Immobilien in Oldenburg angemietet. „Dort schaffen wir neuen Wohnraum“, berichtet Seger.
Schnell hat der Verein eine zweite Aufgabe übernommen: In Zusammenarbeit mit der Stadt Oldenburg kümmert er sich darum, die Geflüchteten in den ersten Wochen zu betreuen. Das reicht von der Unterstützung bei der Vorort-Registrierung über die Beschaffung von lebensnotwendigen Dingen, wie etwa Kleidung bis hin zur Wohnungssuche. So hat der Verein inzwischen mehrere Immobilien in Oldenburg angemietet. „Dort schaffen wir neuen Wohnraum“, berichtet Seger.
Integrative Maßnahmen
Im Rahmen der Betreuung organisiert „Oldenburg hilft“ auch integrative Maßnahmen. Als Beispiel nennt der 38-Jährige die Anmietung einer ehemaligen Fahrradwerkstatt, in der demnächst zehn ukrainische Frauen ihre selbstständigen handwerklichen Tätigkeiten aus der Heimat wieder aufnehmen können. „Dabei sind unter anderem eine Möbelrestauratorin, eine Kerzenzieherin und eine Schmuckdesignerin.“ Möglichst noch vor Weihnachten soll in der Oldenburger Innenstadt außerdem ein Geschäft eröffnet werden, eventuell mit Café, in dem die handwerklichen Waren verkauft werden. „Verbunden mit einer Gründungsförderung können diese Frauen so auch in Deutschland den Schritt in die Selbstständigkeit machen“, freut sich Seger schon jetzt auf das Projekt.
Naturgemäß lässt die Spendenbereitschaft der Bevölkerung nach einer gewissen Zeit nach. Mit einem weiteren Projekt unterstützen Initiatoren seit Ende Mai den Verein „Oldenburg hilft“ beim Spendensammeln – der „Aktion Verbundenheit“. Die Aktion richtet sich insbesondere an Unternehmen, Einzelhändler, Schulen, Veranstalter, Vereine etc., „die Verbundenheit in ihren Institutionen und dem alltäglichen Zusammenleben wertschätzen, diese fördern wollen und sich für das Thema stark machen“, beschreibt Seger das Projekt, bei dem er auch sehr aktiv ist. Als kleines Dankeschön für ihre Spenden erhalten die Spender Armbänder mit dem Motto der Aktion. Mit dem textilen Bändchen als Symbol „wollen wir Verbundenheit zwischen Menschen schaffen, sie stärken und ihnen helfen“.
Naturgemäß lässt die Spendenbereitschaft der Bevölkerung nach einer gewissen Zeit nach. Mit einem weiteren Projekt unterstützen Initiatoren seit Ende Mai den Verein „Oldenburg hilft“ beim Spendensammeln – der „Aktion Verbundenheit“. Die Aktion richtet sich insbesondere an Unternehmen, Einzelhändler, Schulen, Veranstalter, Vereine etc., „die Verbundenheit in ihren Institutionen und dem alltäglichen Zusammenleben wertschätzen, diese fördern wollen und sich für das Thema stark machen“, beschreibt Seger das Projekt, bei dem er auch sehr aktiv ist. Als kleines Dankeschön für ihre Spenden erhalten die Spender Armbänder mit dem Motto der Aktion. Mit dem textilen Bändchen als Symbol „wollen wir Verbundenheit zwischen Menschen schaffen, sie stärken und ihnen helfen“.
Namhafte Botschafterinnen und Botschafter unterstützen die Aktion und stehen für den verantwortungsvollen Umgang mit den Spenden – wie etwa Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann, CeWe-Color Vorstandsvorsitzender Dr. Christian Friege, DRK-Ehrenpräsident Dieter Holzapfel, Oldenburgs Generalintendant Christian Firmbach oder Hanna Naber, Generalsekretärin der Niedersachsen-SPD. Bisher wurden rund 8.500 Bändchen ausgegeben und fast 70.000 Euro eingenommen. Das Geld fließt in die Vereinsarbeit und wird dort zu 30 Prozent für integrative Maßnahmen verwendet und zu 70 Prozent für Hilfskonvois.
Verein und „Aktion Verbundenheit“ bleiben
Diese erste „Aktion Verbundenheit“ soll nur der Auftakt für eine langfristige, eigenständige Tätigkeit sein – nach einem hoffentlich baldigen Endes des Kriegs in der Ukraine. „Wir planen zwei Aktionen pro Jahr, einen größere jeweils im Sommer und eine kleinere im Winter“, kündigt Seger an. Zielgruppen sind Firmen und Privatleute, Schulen, die regionale Events veranstalten, wie etwa Spendenläufe und Kulturveranstalter. Mit den erzielten Erlösen könnte dann zum Beispiel kleineren Organisationen bei Hilfsprojekten geholfen werden, etwa bei den Themen Marketing und Werbung.
Für den Organisator Seger ist klar: Es soll etwas Langfristiges aufgebaut werden, gemeinnützig und ehrenamtlich. „,Oldenburg hilft‘ wird bleiben, die ,Aktion Verbundenheit‘ wird bleiben“, kündigt er an. „Wir wollen weiter Menschen in Not helfen.“
Oberes Bild: Mit der „Aktion Verbundenheit“ werden Spenden für Menschen in der Ukraine und ukrainische Geflüchtete in Oldenburg gesammelt. Foto: Ulf Duda