-
Brandrisiko kann mehrere Tage bestehen
Warung vor Bränden durch Grillkohle und heiße Asche
In Gärten, auf Balkonen und selbst im Park brutzelt es. Fast alle Deutschen grillen gern, vier von zehn sogar im Winter, wie eine Statista-Umfrage im vergangenen Jahr ergab.
30. Juli 2019
Der August ist Hochsaison für Grillfreunde, und obwohl der Gasgrill aufholt, setzt ein Großteil überzeugt auf die Klassiker Holzkohle und Briketts.
„Leider werden die Temperaturen und Glühzeiten von vielen weit unterschätzt“, sagt Dr. Hans-Hermann Drews, Geschäftsführer des Institutes für Schadenverhütung und Schaden-forschung (IFS). Und so endet manch kulinarischer Freizeitspaß mit einem Feuerwehreinsatz.
„Leider werden die Temperaturen und Glühzeiten von vielen weit unterschätzt“, sagt Dr. Hans-Hermann Drews, Geschäftsführer des Institutes für Schadenverhütung und Schaden-forschung (IFS). Und so endet manch kulinarischer Freizeitspaß mit einem Feuerwehreinsatz.
Ein häufiger Fehler ist die falsche Entsorgung der Kohlereste und Asche. In Versuchen hat das IFS bemerkenswert lange Glühzeiten ermittelt. Wie lange die Temperatur gefährlich hoch bleibt, hängt stark von den Gegebenheiten ab, etwa dem verwendeten Grill und der Menge der Grillkohle. „Wir empfehlen, von einer Brandgefahr von bis zu drei Tagen nach dem Entzünden der Grillkohle auszugehen“, sagt Drews.
Konkret bedeutet das, Kohlereste und Asche dürfen während dieser Zeit nicht in der Müll-tonne oder einem anderen brennbaren Behälter entsorgt werden. Nach dem Grillen sollten die Überreste des Brennstoffs zum Abkühlen in einen feuerfesten Behälter mit Deckel ge-füllt werden. Sie einfach im Grill zu lassen, hat bereits zu zahlreichen Bränden geführt. Wenn der Grill durch einen Windstoß umfällt oder glühende Partikel herausgetragen werden, sind hölzerne Terrassenböden, Gartenmöbel und gedämmte Fassaden in Gefahr.
In Parks und Wäldern ist das Grillen in der Regel nicht erlaubt. Die Großbrände der zurück-liegenden Monate sollten jedem Grund genug sein, diese Verbote zu beachten. Ausnahme sind eigens dafür geschaffene Grillplätze. Auch hier gelten die oben genannten Vorsichts-maßnahmen für die Entsorgung der Asche.
Eine nordische Variante wird hierzulande immer beliebter: Das sogenannte Schwedenfeuer, bei dem ein aufrecht stehendes und an der Oberseite eingesägtes Stück Baumstamm angezündet wird, ist meist nur für eine gemütliche Atmosphäre gedacht, wird aber auch zum Grillen benutzt. „Die Glut in einem solchen Stamm wird über 1000 °C heiß“, sagt Drews.
Das Schwedenfeuer darf darum nicht unbeaufsichtigt im Garten oder auf Grillplätzen stehenge-lassen werden. Die Überreste sollten großzügig abgelöscht werden oder wie Grillkohle in einem feuerfesten Behälter mehrere Tage abkühlen.