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Verleihung Förderpreis
20. Förderpreis der Kulturstiftung Öffentliche Oldenburg 2022 geht an Johanna Raabe
Sie ist die bislang jüngste Empfängerin des Förderpreises: Die 21-jährige Johanna Raabe wurde in Oldenburg geboren, womit sie eine Voraussetzung der Bewerbung für den Förderpreis bereits erfüllt hat. Dass sie den begehrten Preis schließlich erhalten hat, liegt an ihrem beachtlichen künstlerischen Portfolio.
27. Juni 2022
Erkennbar bevorzugt Johanna Raabe das Medium der Zeichnung, motivisch gilt ihr Interesse der Figur und der Landschaft. In der Förderpreisausstellung präsentiert sie über 50 Werke. Eine Vielzahl ihrer Arbeiten sind Kohlezeichnungen. Mit sicherem Strich erfasst sie Gesichter, Gesten, Mimik und auch Alltagssituationen. Das archaische Zeichenmaterial ist eine Herausforderung: „Bei der Kohle kann man nichts wieder wegnehmen. Ist eine Linie erst gesetzt, muss man mit ihr weiterarbeiten“, erläutert die Preisträgerin ihre Arbeit. Seit Oktober 2021 studiert Johanna Raabe an der Hochschule für bildende Künste in Dresden.
Ihr jüngstes Werk trägt den Titel „Ein Monat“. Mit schwarzer Tusche gemalt, handelt es sich um eine 15-teilige Serie, die einzelne Ereignisse in Form von reinen Konturen wiedergibt. Neben den figürlichen Motiven existieren jedoch auch abstrakt anmutende, flächenbetonende Arbeiten, in denen die Künstlerin weitere Malmittel einsetzt. Das Spektrum reicht von Acryl über Pastellkreide bis zur Ölfarbe. Ein Beispiel ist „Industriegebiet“. Die dargestellte Szenerie ist das Ergebnis ihrer Beobachtungen im Oldenburger Hafen. Kräne, Brücken und Fließbänder wurden in ein verschachteltes Konglomerat von Einzeleindrücken übersetzt, das bei aller Formreduktion treffsicher das Wesentliche dieses Ortes abbildet.
Der Kunsthistoriker Dr. Alexander Linke, Leiter der Abteilung Kunstgeschichte der Katholischen Akademie Stapelfeld und Jurymitglied, stellte das junge Œuvre Johanna Raabes in die Tradition klassischer Positionen, die sich auf dem durch praktische Übung geschulten Augenmaß gründen. Er verweist auf den Renaissancekünstler Leon Battista Alberti nach dessen Grundauffassung das Bild seinen ideellen Mittelpunkt in der menschlichen Figur hat.
Der Kunsthistoriker Dr. Alexander Linke, Leiter der Abteilung Kunstgeschichte der Katholischen Akademie Stapelfeld und Jurymitglied, stellte das junge Œuvre Johanna Raabes in die Tradition klassischer Positionen, die sich auf dem durch praktische Übung geschulten Augenmaß gründen. Er verweist auf den Renaissancekünstler Leon Battista Alberti nach dessen Grundauffassung das Bild seinen ideellen Mittelpunkt in der menschlichen Figur hat.
Mit der Preisverleihung an Johanna Raabe feiert die Kulturstiftung zugleich das 20-jährige Jubiläum des Förderpreises. „Seit zwei Jahrzehnten zeigen wir damit die ungebrochene Relevanz des Oldenburger Landes als Kunstregion, die eine große Bandbreite von Künstlerinnen und Künstlern hervorgebracht hat und weiterhin hervorbringt“, betonte Jürgen Müllender, Vorsitzender des Vorstands Öffentliche Oldenburg. „Die Förderung junger Talente ist wichtigstes Anliegen des Förderpreises, der die Künstlerinnen und Künstler ermutigen soll, ihren Weg weiterzugehen“, so Müllender weiter. In diesem Sinne sprach er der Preisträgerin seinen herzlichen Glückwunsch aus, „dass dieser Preis am Beginn einer von Erfolg und Anerkennung geprägten künstlerischen Laufbahn stehen möge.“ Johanna Raabe freut sich sehr über diese Auszeichnung.
Neben dem Preisgeld und der Ausstellung wurde als dritter Bestandteil des Förderpreises eine Begleitdokumentation herausgebracht, die Beiträge enthält von Dr. Alexander Linke, Fachbereichsleiter Bildende Kunst an der Katholischen Akademie Stapelfeld und Maren Janka Hopp M.A., wissenschaftliche Mitarbeiterin am Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg.
Neben dem Preisgeld und der Ausstellung wurde als dritter Bestandteil des Förderpreises eine Begleitdokumentation herausgebracht, die Beiträge enthält von Dr. Alexander Linke, Fachbereichsleiter Bildende Kunst an der Katholischen Akademie Stapelfeld und Maren Janka Hopp M.A., wissenschaftliche Mitarbeiterin am Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg.
Das Landesmuseum hat die Förderpreisausstellung nunmehr zum dritten Mal ausgerichtet. Seine stellvertretende Direktorin Dr. Anna Heinze, ebenfalls Jurymitglied, freute sich über den Mut der Jury, eine so junge Künstlerin auszuwählen. Nur so wird jungen Kunstschaffenden möglich gemacht, praktische Erfahrungen im institutionellen Ausstellungsbetrieb zu sammeln.
Oberes Bild: v.l. Ralf Kunze (Vorstandsmitglied Öffentliche Oldenburg), Johanna Raabe (Preisträgerin), Jürgen Müllender (Vorstandsvorsitzender Öffentliche Oldenburg)