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    Trockenheit

    Wie Sie sich bei Waldbrandgefahr richtig verhalten

Mehr als 30 Grad, we­nig Re­gen und lang­an­hal­ten­de Tro­cken­heit – da reicht schon ei­ne klei­ne Un­acht­sam­keit, um ei­nen Wald­brand aus­zu­lö­sen. Da­rauf soll­ten Sie bei Spa­zier­gän­gen und Aus­flü­gen ach­ten.

06. Juli 2022

Warn­stu­fe Oran­ge, Rot, Dun­kel­rot – in wei­ten Tei­len Deutsch­lands herrscht laut Waldbrandgefahrenindex des Deut­schen Wet­ter­diensts im Som­mer im­mer wie­der ho­he Wald­brand­ge­fahr. Zwei Ex­per­ten er­klä­ren, was man über Wald­brän­de wis­sen soll­te und wie man sich rich­tig ver­hält.

Was sorgt für die gro­ße Wald­brand­ge­fahr?

„Ei­ne sehr ge­rin­ge Luft­feuch­tig­keit bei ho­hen Tem­pe­ra­tu­ren so­wie eine Si­tua­tion bei der Ve­ge­ta­tion, wie sie jetzt be­ginnt“, er­klärt Rainer Städing, eh­ren­amt­li­cher Spre­cher vom Bund Deut­scher Forst­leu­te. Die fri­sche grü­ne und auch feuer­hem­men­de Ve­ge­ta­tion fan­ge durch die Som­mer­tem­pe­ra­tu­ren an zu ver­wel­ken und zu ver­trock­nen. Oft braucht es dann nur einen Fun­ken um ei­nen Brand aus­zu­lö­sen.

Was löst in Deutsch­land Wald­brän­de aus?

Laut Städing ent­ste­hen die meis­ten Wald­brän­de durch den Men­schen. „Das ab­sicht­li­che Zün­deln ist da­bei nicht die häu­fig­ste Ur­sa­che, ob­wohl es das na­tür­lich auch gibt“, so der ehe­ma­li­ge Förs­ter. Haupt­grund sei un­acht­sa­mes Ver­hal­ten, wie die acht­los weg­ge­wor­fe­ne Zi­ga­ret­ten­kip­pe – auch aus dem Auto her­aus. „Durch den Fahrt­wind glüht die Zi­ga­ret­te noch­mal rich­tig auf. Fällt sie dann in eine tro­cke­ne Bö­schung am Wald­rand, fängt es an zu bren­nen.“

Kön­nen Glas­scher­ben ei­nen Wald­brand aus­lö­sen?

Nein, sagt Ulrich Cimolino, Vor­sit­zen­der des Ar­beits­krei­ses Wald­brand beim Deut­schen Feuer­wehr­ver­band (DFV). Selbst un­ter idea­len Be­din­gun­gen konn­te das in Ver­su­chen nicht nach­ge­wie­sen wer­den. Ob mit Scher­ben oder Fla­schen­bö­den – es wur­de nie die nö­ti­ge Zünd­tem­pe­ra­tur er­reicht. Es ist al­so ein My­thos, dass Scher­ben über ei­nen an­geb­li­chen Brenn­glas­ef­fekt ei­nen Wald­brand aus­lö­sen kön­nen.

Kann mein Auto ei­nen Wald­brand ver­ur­sa­chen?

Kurz: Ja. Mit sei­ner hei­ßen Ab­gas­an­la­ge kann ein Au­to Bo­den­ge­wäch­se sehr ein­fach in Brand set­zen. Zum Bei­spiel der Ka­ta­lysa­tor kann sich nach An­ga­ben des TÜV Thü­rin­gen auf meh­re­re Hun­dert Grad Cel­sius er­hit­zen. Parkt man so ein hei­ßes Au­to auf tro­cke­nen Grä­sern oder tro­cke­nem Wald­bo­den, kann das ei­nen Ve­ge­ta­tions­brand aus­lö­sen.

Was ma­che ich, wenn ich ei­nen Wald­brand be­mer­ke?

„Lie­ber ein­mal öf­ter die Feuer­wehr ru­fen als ein­mal zu we­nig“, sagt Ulrich Cimolino. Je bes­ser die Stand­ort­an­ga­ben sind, um­so schnel­ler kann die Su­che nach dem Feuer und die Brand­be­kämp­fung be­gin­nen. Oft­mals kön­nen Wald­be­su­cher aber nicht ge­nau er­klä­ren, wo sie sich be­fin­den, sagt Förster Rainer Städing. „Es gibt aber Apps, die auf den Wald und die Orien­tie­rung in Not­fäl­len aus­ge­rich­tet sind“. Die App „Hil­fe im Wald“ (Android/iOS) bei­spiels­wei­se zei­ge ei­nem den nächst­ge­le­ge­nen Ret­tungs­punkt, der Re­fe­renz­co­de kann Ein­satz­kräf­ten bei der Orien­tie­rung hel­fen.

Soll ich klei­ne Brän­de selbst lö­schen?

„Erst die Feuer­wehr ru­fen, dann selbst lö­schen“, sagt Wald­brand­ex­per­te Cimolino. Ist die Feuer­wehr alar­miert, kann man auch selbst Lösch­ver­su­che un­ter­neh­men. „Das kann ich mit Was­ser ma­chen, wenn ich Was­ser ha­be.“ Oder man nimmt Äs­te mit Blät­tern und ver­sucht, das Feuer aus­zu­strei­chen, oder tram­pelt es mit fes­ten Schu­hen nie­der. Da­bei im­mer auf die ei­ge­ne Si­cher­heit ach­ten. Sind die Flam­men oder die bren­nen­de Flä­che zu groß, bringt man sich bes­ser in Si­cher­heit.

Wie ver­hal­te ich mich all­ge­mein bei Brand­ge­fahr?

Der Deut­sche Wet­ter­dienst be­wer­tet das Wald­brand­ri­si­ko in Stu­fen. Ist das Wald­brand­ri­si­ko stark er­höht, darf die Forst­be­hör­de so­gar ein Be­tre­tungs­ver­bot ver­hän­gen. Die Ver­bo­te sind oft durch ei­ne ent­sprechen­de Be­schil­de­rung ge­kenn­zeich­net und soll­ten be­folgt wer­den. Grund­le­gen­de Ver­bo­te wie ein Rauch­ver­bot im Wald oder für das Ent­fa­chen ei­nes Feuers et­wa zum Gril­len, kön­nen un­ab­hän­gig von der je­weils gel­ten­den Wald­brand­stu­fe be­ste­hen.

Ist Gril­len im Som­mer über­haupt mög­lich?

Wich­tig ist, bei Aus­flü­gen nicht di­rekt im Wald und auch nicht auf be­nach­bar­ten Wie­sen zu gril­len oder ein La­ger­feuer zu ent­zün­den. Da­bei spielt es kei­ne Rol­le, ob sich die Feuer­stel­le an ei­nem See be­fin­det. Denn ein Fun­ken­flug kann in der nä­he­ren Um­ge­bung Scha­den an­rich­ten. Da­her rät die Schutz­ge­mein­schaft Deut­scher Wald, auf an Wäl­der gren­zen­de Flä­chen ei­ne Min­dest­ent­fer­nung von 100 Me­tern zwi­schen der Feuer­stel­le und dem Wald­rand ein­zu­hal­ten.

Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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