• Corona-Impfung bei Allergikern

    Corona-Impfung

    Was Allergiker bei der Corona-Impfung beachten müssen

Nicht erst seit dem vor­über­ge­hen­den Impf­stopp von Astra­ze­ne­ca sind mög­liche Ne­ben­wir­kun­gen der Vak­zi­ne ein gro­ßes The­ma. Be­son­ders bei Aller­gi­kern gibt es Ver­un­siche­rung – manch­mal zurecht.

8. April 2021

In äußerst sel­te­nen Fäl­len kann eine Corona-Im­pfung star­ke aller­gi­sche Reak­tio­nen her­vor­ru­fen. Das ver­un­sichert Be­trof­fe­ne. In den Aller­gie-Am­bu­lan­zen er­le­be man immer wie­der we­gen der Im­pfung wahn­sin­nig be­un­ruhig­te Pa­tien­ten, sagt Prof. Ludger Klimek, Prä­si­dent des Ärz­te­ver­ban­des Deut­scher Aller­go­lo­gen.
„Viele möch­ten sich imp­fen las­sen und freuen sich auf die Im­pfung und dann le­sen sie, dass wo­mög­lich schwe­re Reak­tio­nen fol­gen kön­nen – das hat gro­ße Ver­un­siche­rung her­vor­ge­ru­fen“, ver­deut­licht Klimek. Weil immer mehr Men­schen nun Impf­ter­mi­ne be­kom­men, wach­se das In­te­res­se an der Im­pfung, aber eben auch die Un­sicher­heit unter den Aller­gi­kern. Doch wie groß ist das Ri­si­ko wirklich?

Keine aus­rei­chen­de Daten­lage

Die Bun­des­zen­tra­le für ge­sund­heit­liche Auf­klä­rung (BZgA) schreibt auf ihrem On­li­ne-In­for­ma­tions­por­tal „In­fek­tions­schutz.de“: Seit Ein­füh­rung der Im­pfung in Eng­land und den USA sei über ei­ni­ge star­ke aller­gi­sche Reak­tio­nen bei Ge­impf­ten be­rich­tet wor­den, die kurz nach der Im­pfung auf­ge­tre­ten seien und be­han­delt wer­den muss­ten. Ge­naue Da­ten zur Häu­fig­keit sol­cher Reak­tio­nen nach der Corona-Schutz­im­pfung aber seien ak­tuell noch nicht ver­füg­bar.

Sehr seltene Fälle

Klimek sagt mit Blick auf die ers­ten vor­lie­gen­den Zah­len, dass wohl ge­ra­de die neuen mRNA-Im­pfun­vgen von Biontech/Pfizer und Moderna hier ein etwas hö­he­res Risiko im Ver­gleich zu sons­ti­gen Im­pfun­gen ge­zeigt haben – das sei ir­gend­wo zwi­schen 2,5 und 4-fach er­höht. Aller­dings, ord­net der Ex­per­te ein, seien das trotz­dem noch sehr sel­te­ne Fäl­le. „Auf 100.000 Im­pfun­gen ist es ein Fall.“
Es ist auch nicht so, dass dies ein Pro­blem allein der Corona-Impf­stof­fe ist. Aller­gi­sche Reak­tio­nen kön­nen in Zu­sam­men­hang mit Me­di­ka­men­ten immer auf­tre­ten. Nie­mand wer­de durch den Impf­stoff auf einen Stoff aller­gisch, son­dern sei schon vor­her sen­si­bi­li­siert wor­den, sagt Klimek. Ge­spritzt ist die Do­sis aber hö­her, wes­halb eben mit­un­ter die star­ken Reak­tio­nen auf­tre­ten.
Die Pro­ble­ma­tik be­trifft zu­dem nicht alle Aller­gi­ker glei­cher­ma­ßen, wie Klimek sagt: „Wer einen Heu­schnup­fen hat, hat ei­gent­lich kein hö­he­res Ne­ben­wir­kungs­ri­si­ko als Men­schen ohne Aller­gie.“

Wann Vor­sicht ge­bo­ten ist

Wer jedoch schon ein­mal aller­gi­sche Reak­tio­nen auf be­stimm­te Me­di­ka­men­te, Ab­führ­mit­tel oder etwa auf ein Rönt­gen-Kon­trast­mit­tel ge­zeigt hat, könn­te even­tuell auf Be­stand­tei­le in den Impf­stof­fen rea­gie­ren. Be­kann­te aller­gie­aus­lö­sen­de Stof­fe in Me­di­ka­men­ten seien etwa Polye­thy­len-Gly­kol, Poly­sor­bat oder Ethy­len­oxid, so Klimek. Die­ses Ri­si­ko ganz aus­zu­schlie­ßen, ist kaum möglich.
Betroffene, die schon ein­mal Über­reak­tio­nen auf Me­di­ka­men­te ge­zeigt haben, soll­ten sich aber ge­ge­be­nen­falls bei ihrer Aller­go­lo­gin oder ihrem Aller­go­lo­gen Rat ho­len. Sie lei­ten einen dann unter Um­stän­den an spe­zia­li­sier­te Aller­gie­zen­tren wei­ter, die an­hand der Aller­gie der Pa­tien­tin oder des Pa­tien­ten und den In­halts­stof­fen der ein­zel­nen Impf­stof­fe eine kon­kre­te Em­pfeh­lung ab­ge­ben kön­nen, wie Klimek sagt.
Zum Beispiel, ob statt Bion­tech nicht eher Astra­ze­ne­ca die bes­se­re Wahl dar­stellt oder um­ge­kehrt, wie der Me­di­zi­ner er­läu­tert: „Das ist sehr kom­plex und kann nicht jede Praxis leisten.“

Anamnese­bogen de­tail­liert aus­füllen

Unerlässlich ist es, den so­ge­nann­ten Anam­ne­se­bo­gen vor der Im­pfung kor­rekt und de­tail­liert aus­zu­fül­len, im Zwei­fel auch mit Hilfe der Aller­go­lo­gin oder des Aller­go­lo­gen – so­dass das Per­so­nal im Impf­zen­trum weiß, auf was es ach­ten muss und ge­ge­be­nen­falls wei­te­re Ab­klä­run­gen tref­fen kann.
Nach der Sprit­ze müs­sen alle Pa­tien­tin­nen und Pa­tien­ten im Impf­zen­trum ohne­hin noch eine Vier­tel­stun­de vor Ort blei­ben. Sind frü­her aller­gi­sche Reak­tio­nen nach der Ga­be von an­de­ren Impf­stof­fen auf­ge­tre­ten, soll­te die Nach­beo­bach­tungs­zeit laut In­fek­tions­schutz.de auf 30 Mi­nu­ten ver­län­gert werden.
Gut zu wissen: Laut BZgA müs­sen die Impf­zen­tren und die mo­bi­len Impf­teams mit einer Not­fall­aus­stat­tung aus­ge­rüs­tet sein, um im Ernst­fall Reak­tio­nen schnell be­han­deln zu können.
Foto: Peter Kneffel/dpa

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

Mail an "Wir sind Nähe"

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