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    Nach der Zeitumstellung

    Gefahr für Wild­un­fälle steigt wieder

Vor, zurück, vor – zurück. Zwei Mal im Jahr wird die Uhr an die Som­mer- und oder wie nun an die Win­ter­zeit an­ge­passt. Die ers­ten Wochen da­nach sind spe­ziell für Auto­fah­rer und Wild­tie­re ge­fähr­lich.

7. November 2023

Nach der Um­stel­lung auf Win­ter­zeit steigt das Risiko für Wild­un­fälle in den Wochen da­nach an. „Wild­tie­re ken­nen kei­ne Win­ter­zeit“, äu­ßert sich Torsten Reinwald vom Deut­schen Jagd­ver­band (DJV). „Sie sind immer in der Däm­me­rung auf Nah­rungs­suche und que­ren dabei Straßen.“
Durch die Zeit­um­stel­lung fällt der Berufs­ver­kehr von einem Tag auf den an­de­ren wie­der in die Dun­kel­heit oder die Däm­me­rung – also genau in die Rush­hour von Wild­tie­ren. Rehe, Füchse, Feld­ha­sen und Co. sind in der Mor­gen­däm­me­rung auf Futter­suche und kreu­zen dabei auch die Ver­kehrs­wege der Men­schen. Auch in der Abend­däm­me­rung ist mit Wild­wech­sel zu rech­nen. So sind etwa die Schwer­punkt­zei­ten für Un­fälle mit Dam­wild im O­kt­ober und No­vem­ber: zwi­schen 07.00 und 09.00 Uhr und zwi­schen 18.00 und 21.00 Uhr. Rund jeder zwei­te Unfall pas­siert laut DJV-Daten mit Rehen.

Augen auf und runter vom Gas

Vor allem auf Strecken, die an un­über­sicht­lichen Wald- und Feld­rän­dern ver­lau­fen, heißt es nun:
  • voraus­schau­end fahren
  • den Stra­ßen­rand im Blick halten
  • Fuß vom Gas und maxi­mal auf­merk­sam bleiben
Schon allein Tempo 80 statt 100 ver­kür­ze den Brems­weg um etwa 24 Meter. Das kann im Ernst­fall ent­­schei­den über Leben und Tod.
Da Tiere ihre ge­wohn­ten Rou­ten nicht än­dern, ist es be­son­ders auf neu an­ge­leg­ten Stra­ßen durch länd­liche Be­rei­che ge­fähr­lich. An be­son­ders un­fall­träch­ti­gen Ab­schnit­ten steht oft das Schild „Ach­tung Wild­wech­sel“. Zei­gen sich Tiere, kön­nen Ab­blen­den, Hupen und Brem­sen einen Zu­sam­men­stoß ver­hin­dern. Im Ernst­fall eine Voll­brem­sung machen, aber nicht aus­wei­chen. Denn das kann im Ge­gen­ver­kehr oder an einem Baum schlimms­ten­falls töd­lich enden.
Wichtig: Meist kommt nicht nur ein Tier allein auf die Straße, sondern auch noch Nachzügler.

Was muss ich nach einem Wildunfall machen?

Lässt sich ein Zu­sam­men­stoß mit einem Wild­tier nicht ver­hin­dern, gilt: Warn­blin­ker an­schal­­ten und mit an­ge­zo­ge­ner Warn­wes­te das Warn­drei­eck auf­stel­len. Dann die Poli­zei an­ru­fen – auch wenn es kei­ne ver­letz­ten Men­schen gibt. Sie kann den Wild­scha­den auf­neh­men, was für eine etwaig vor­han­de­ne Teil- oder Voll­kas­ko­ver­siche­rung wichtig ist.
Je nach Police sind Schä­den mit Haar­wild wie Rehen, Hir­schen, Füch­sen, Wild­schwei­nen oder Hasen oder mit allen Tieren ab­ge­deckt. Tote Tiere soll­ten zum Schutz vor In­fek­tio­nen nur mit Hand­schu­hen an­ge­fasst und von der Straße ge­zo­gen wer­den. Zu noch le­ben­den Tie­ren aber Ab­stand hal­ten - zum Eigen­schutz. Denn selbst ein Reh kann schwe­re Ver­let­zun­gen verursachen, so der DJV.

Tiere nicht verfolgen und nie­mals mi­tnehmen

Aus falsch ver­stan­de­ner Sorge soll­ten Auto­fah­rer auch nie ein ver­letz­tes Tier ins Auto laden, etwa um es zum Tier­arzt zu brin­gen. Das hat zwei Grün­de: Zum einen ver­ur­sacht die un­ge­wohn­te Nähe zum Men­schen gro­ßen, schlimms­ten­falls töd­lichen Stress bei den Tie­ren. Zum an­de­rn wird das Ein­sam­meln von Tie­ren als Wil­de­rei ver­folgt. Wenn das Tier weg­ge­lau­fen ist: Nicht ver­suchen, es selbst zu ver­fol­gen, aber aus Tier­schutz­grün­den un­be­dingt mel­den, so der DJV. Wer sich des­sen Flucht­rich­tung merkt, kann einem Jäger hel­fen, das ver­letz­te Tier mit spe­ziell aus­ge­bil­de­tem Hund auf­zu­spüren.
Einen Wild­un­fall und tote Tiere ent­lang von Ver­kehrs­we­gen kann man auch an das Tier­fund-Katas­ter mel­den – ein Pro­jekt der Jagd­ver­bän­de und der Uni­ver­si­tät Kiel zur ein­heit­lichen Er­fas­sung von Wild­un­fäl­len. Das Mel­den geht auch via App (Android und iPhone). Laut den Zah­len des DJV Tier­fund-Ka­tas­ters sind bei fast jedem zwei­ten Wild­un­fall Rehe ver­ickelt (48 Pro­zent). Fuchs, Dachs, Marder­hund und Wasch­bär machen zu­sam­men 14 Pro­zent der Un­fälle aus – bei rund jedem zehn­ten (11 Pro­zent) sind Hasen und Ka­nin­chen be­troffen.
Foto: Andreas Gebert/dpa/dpa-tmn

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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