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    Wärmepumpe

    Im Trend, aber auch das richtige für mein Haus?

Wär­me­pum­pen sind in pri­va­ten Neu­bau­ten der neue Hei­zungs­stan­dard. Für Alt­bau­ten sind sie nicht im­mer das rich­ti­ge. Das soll­ten Ei­gen­tü­mer vor ihrer Wahl für die Heiz­tech­no­lo­gie wis­sen.

 27. April 2022

Die Wär­me­pum­pe gilt als die um­welt­freund­li­che und zu­kunfts­siche­re Al­ter­na­ti­ve zur Öl- und Gas­hei­zung. Im ver­gan­ge­nen Jahr wur­den über 40 Pro­zent der Neu­bau­ten da­mit aus­ge­stat­tet. Das mag auch da­ran lie­gen, dass Wär­me­pum­pen groß­zü­gig vom Staat ge­för­dert wer­den. Zum 1. Januar 2025 soll je­de neu ein­ge­bau­te Hei­zung auf Ba­sis von 65 Pro­zent Er­neu­e­rba­rer Ener­gien be­trie­ben wer­den. Ex­per­ten sind op­ti­mis­tisch, dass das bei Wär­me­pum­pen­hei­zun­gen ge­lingt – vor­aus­ge­setzt, sie sind rich­tig di­men­sio­niert und in­stal­liert.

Wär­me­pum­pe – die Hei­zung der Zu­kunft?

„Wär­me­pum­pen sind oh­ne Fra­ge zu­kunfts­fä­hig und sol­len ei­ne tra­gen­de Rol­le bei der Ener­gie­wen­de spie­len“, sagt Stefan Materne vom Team Ener­gie­be­ra­tung der Ver­brau­cher­zen­tra­le. Und Alexander Steinfeldt von der ge­mein­nüt­zi­gen Be­ra­tungs­ge­sell­schaft Co2online sagt über Wär­me­pum­pen im Ver­gleich zu Öl- und Gas­hei­zun­gen: „In vie­len Fäl­len ist die Wär­me­pum­pe die bes­se­re Wahl – vor al­lem, wenn sehr ef­fi­zien­te Mo­del­le ein­ge­setzt wer­den, das Ge­bäu­de gut ge­dämmt und das Heiz­system mit So­lar­ener­gie kom­bi­niert wird.“
Ent­schei­dend ist die Vor­lauf­tem­pe­ra­tur der Hei­zung. „Je ge­rin­ger sie ist, des­to ef­fi­zien­ter ar­bei­tet die Wär­me­pum­pe und um­so we­ni­ger Strom wird ver­braucht“, er­klärt Martin Sabel vom Bun­des­ver­band Wär­me­pum­pe. „Als Er­fül­lungs­op­tion für das an­vi­sier­te Ziel, über 65 Prozent Er­neu­er­ba­re Ener­gien zu nut­zen, ist sie aber auf je­den Fall ge­eig­net.“

Wann ar­bei­tet eine Wär­me­pum­pe wirt­schaft­lich?

Die wich­ti­ge Kenn­zahl ist eine mög­lichst ho­he Jah­res­ar­beits­zahl der Wär­me­pum­pe. Sie gibt Aus­kunft über die Ef­fi­zienz des Heiz­sys­tems. Ei­ne Jah­res­ar­beits­zahl von 4 be­deu­tet bei­spiels­wei­se, dass aus 25 Pro­zent Strom 75 Pro­zent Um­welt­wär­me ge­won­nen wird. Kon­kret heißt das für Ihr Haus: „Ei­ne op­ti­mal lau­fen­de Wär­me­pum­pe er­reicht Jah­res­ar­beits­zah­len von 3 bis 5“, sagt Stefan Materne. Und die Vor­lauf­tem­pe­ra­tur liegt am besten unter 50 Grad Cel­sius.

Ist mein Haus für ei­ne Wär­me­pum­pe ge­eig­net?

Die ge­rin­ge Vor­lauf­tem­pe­ra­tur lässt sich in ener­gie­ef­fi­zi­en­ten Ge­bäu­den er­rei­chen, die Flä­chen­heiz­kör­per oder aus­rei­chend di­men­sionier­te ande­re Heiz­kör­per ha­ben und even­tu­ell mit So­lar­ther­mie un­ter­stützt wer­den. „Im Neu­bau ge­hö­ren die­se Ei­gen­schaf­ten be­reits zum Stan­dard, im Ge­bäu­de­be­stand müs­sen sie even­tu­ell erst durch Sa­nierungs­maß­nah­men er­reicht wer­den“, sagt Alexander Steinfeldt. Seiner An­sicht nach ist es schwie­rig und auf­wen­dig, aber nicht un­mög­lich, in ei­nem Alt­bau ver­nünf­ti­ge Vor­lauf­tem­pe­ra­tu­ren zu er­rei­chen. „Wenn das nicht ganz ge­lingt, kann man zur Wär­me­pum­pe zu­sätz­lich eine Gas­hei­zung kom­bi­nie­ren. Aber das wä­re nur die zwei­te Wahl“, so Steinfeldt.

Man­che Wär­me­pum­pen er­zeu­gen stö­ren­de Ge­räu­sche. Wie kann ich das ver­hin­dern?

„Schall ist durch­aus ein The­ma, an das Haus­ei­gen­tü­mer schon bei der Pla­nung den­ken soll­ten“, rät Martin Sabel. „Luft-Wasser-Wär­me­pum­pen, die ih­re Ener­gie aus der Luft zie­hen, er­zeu­gen bei­spiels­wei­se gro­ße Vo­lu­men­strö­me, die Ge­räu­sche im Ven­ti­la­tor ver­ur­sa­chen.“ Mit ge­ziel­ten Maß­nah­men lässt sich der Schall deut­lich re­du­zie­ren: „Nach Mög­lich­keit soll­te ei­ne In­stal­la­tion auf oder vor har­ten Flä­chen und Wän­den ver­mie­den wer­den“, rät Alexander Steinfeldt. Wer die An­la­ge im Raum auf­stellt, kön­ne mit Gum­mi­fü­ßen und ei­ner um­lau­fen­den Nut am Auf­stell­ort so­wie Schlauch­lei­tun­gen statt Roh­re die Lärm­be­lastung re­du­zie­ren.

Tipp:

des Bundesverbands Wärmepumpe hilft bei der Ein­schät­zung von Mo­del­len und ge­eig­ne­ten Stand­or­ten.
 
Foto: Daniel Maurer/dpa-tmn
 
 

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

Mail an "Wir sind Nähe"

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