• Baumstamm im Winter

    Tipps für karge Winter-Gärten

    Gehölze mit schöner Rinde

Wenn Sie ei­nen Baum ma­len wür­den, wel­che Far­be be­kommt die Rin­de? Nur braun? Dann soll­ten Sie vie­le Ge­höl­ze mal nä­her be­trach­ten. Sie tra­gen er­staun­lich viel­fäl­ti­ge Far­ben und Struk­tu­ren.

26. Januar 2023

Die Rin­de der Bäu­me fällt meist nicht auf. Das Laub ver­deckt sie währ­end des Früh­lings und des Som­mers. Da­bei ist die Haut des Stam­mes und der Äs­te oft ein be­son­de­rer Hin­gu­cker. Wie gut, dass die­se Ge­höl­ze im Herbst ihre Blät­ter fal­len las­sen – und man end­lich sieht, was un­ter dem Blät­ter­kleid ver­bor­gen ist.
„Mit den bun­ten Rin­den der Pur­pur-Hart­rie­gel (Cornus alba) kom­men leuch­ten­de Far­ben von Gelb über Oran­ge bis hin zu Knall­rot ins Spiel“, sagt Land­schafts­ar­chi­tek­tin Daniela Toman aus Verl bei Gü­ters­loh. So­gar weiß sind man­che Rin­den. Der be­kann­tes­te Ver­tre­ter des wei­ßen Stamm­klei­des: die Bir­ke (Betula).
An­de­re Pflan­zen set­zen mehr auf Struk­tu­ren, um auf­zu­fal­len. „Ei­nen Kirsch­baum mit sei­nen waage­recht ver­lau­fen­den Kork­zel­len, den so­ge­nann­ten Len­ti­zel­len, er­kennt man auch im Win­ter schnell“, sagt Peter Berg, Gar­ten­de­sig­ner und Buch­au­tor aus Sin­zig. Sein Tipp ist die Ma­ha­go­ni-Kir­sche (Prunus serrula). Diese Zier­kir­sche trägt eine rot­braun glän­zen­de Rin­de, die mit Quer­strei­fen de­ko­riert ist. Da­zu rollt sie sich wie dün­nes Pa­pier ab, be­vor sie ab­fällt.

Der Na­me ist Pro­gramm: Schlan­gen­haut-Ahorn

Farb­lich und struk­tu­rell ähn­lich schmückt sich der Zimt-Ahorn (Acer griseum). Auch er rollt sei­ne Rin­de ab. Das er­innert an den Zimt­baum – und er­klärt den deut­schen Na­men. Für ei­nen klei­ne­ren Gar­ten emp­fiehlt Gar­ten­de­sig­ne­rin Daniela Toman den Schlan­gen­haut-Ahorn (Acer callipes).
„Die­­ses Ge­­­hölz zeich­­­net sich, wie der Na­­me schon an­­deu­­tet, durch ei­­ne auf­­fall­­end ge­­furch­­te Rin­­de mit wei­­ßen Längs­­strei­­fen aus“, be­­schreibt To­­man. Der Baum bleibt klein oder wächst gar strau­­chig mit meh­­re­­ren Stäm­­men. An­­de­­re Bei­­spie­­le für schö­­nen Rin­­den­­schmuck sind der Kork­­flü­­gel­­strauch (Euonymus alatus) und äl­­te­­re Ex­­em­­pla­­re des Fled-Ahorns (Acer campestre).
Ein be­­son­­de­­rer Hin­­gu­­cker ist manch­­mal auch die Ast­­struk­­tur selbst, et­­wa die ge­­dreh­­ten Zwei­­ge der Kor­­ken­­zie­­her-Ha­­sel­­nuss (Corylus avellana 'Contorta'). Der dich­­te Strauch wirkt im Win­­ter fast wie ein Lo­­cken­­schopf. Ein Tipp für den klei­­nen Gar­­ten ist die Sor­­te 'Me­­du­­sa'. Sie bleibt mit maxi­­mal zwei Me­­tern Hö­­he ver­­gleichs­­wei­­se klein und eig­­net sich so­­gar für die Be­­pflan­­zung von Kü­­beln auf dem Bal­­kon.

Der Rin­­den­­schmuck braucht ein gu­­tes Büh­­nen­­bild

Da­­­mit man die win­­­­­ter­­­­­li­­­­­chen Hin­­­­­gu­­­­­cker auch gut sieht, liegt es na­­­­­he, die Ge­­­­­höl­­­­­ze mit Rin­­­­­den­­­­­schmuck so zu set­­­zen, dass sie beim Blick aus dem Fens­­­ter auf­­­fal­­­len. Oder sie kom­­­men in den Vor­­­gar­­­ten, wo man selbst und auch Pas­­­san­­­ten häu­­­fig vor­­­bei­­­ge­­­hen.
Der Tipp der Gar­­­ten­­­de­­­sig­­­ne­­­rin Daniela Toman ist ein stim­­­mi­­­ges Um­­­feld. „Vor der ru­­­hi­­­gen, dun­­­kel­­­grü­­­nen Ku­­­lis­­­se von im­­­mer­­­grü­­­nen Pflan­­­zen wie Ei­­­ben und Rho­­­do­­­den­­­dron fal­­­len die Rin­­­den­­­merk­­­ma­­­le auf.“
Für Peter Berg spielt die farb­­­li­­­che Ab­­­stim­­­mung der be­­­nach­­­bar­­­ten Pflan­­­zen ei­­­ne wich­­­ti­­­ge Rol­­­le. Ne­­­ben rot­­­lau­­­bi­­­gen Ber­­­ge­­­nien (Ber­­­ge­­­nia-Hybride) und Pur­­­pur­­­glöck­­­chen (Heuchera-Hybride) kom­­­men die ro­­­ten Trie­­­be des rot­­­rin­­­di­­­gen Hart­­­rie­­­gels stär­­­ker zur Gel­­­tung. Weiß­­­blü­­­hen­­­de Christ­­­ro­­­sen (Helle­­­borus niger) pas­­­sen zu den Bir­­­ken und set­­­zen zu­­­gleich ei­­­nen deu­­t­­­lichen Ak­­­zent, weil sie auch im Win­­­ter blü­­­hen. So ent­­­ste­­­hen gan­­­ze Pflanz­­­grup­­­pen, die in der kal­­­t­­en Jah­­­res­­­zeit im sonst kar­­­gen Gar­­­ten et­­­was her­­­ma­­­chen.
Al­­­ter­­­na­­­tiv kann man Bir­­­ken mit Erika (Erica) und Grä­­­sern un­­­ter­­­pflan­­­zen. „So ent­­­steht ein Gar­­­ten­­­bild, das an skan­­­di­­­na­­­vi­­­sche Land­­­scha­­f­ten er­­­innert“, sagt der Gar­­­ten­­­de­­­sig­­­ner Peter Berg.
Auch das Licht im Gar­­­ten kann so man­­­ches Merk­­­mal der Rin­­­den plötz­­­lich ganz neu in den Fo­­­kus rü­­­cken. Ein Bei­­­spiel: Wenn das flach­­­steh­­­en­­­de Son­­­nen­­­licht in den Win­­­ter­­­mo­­­na­­­ten die Zwei­­­ge der Ro­­­sen mit gro­­­ßen Sta­­­cheln durch­­­leuch­­­tet, fällt ih­­­re die Wehr­­­haf­­­tig­­­keit be­­­son­­­ders auf. Ein Tipp: Ge­­­ra­­­de die Sta­­­chel­­­draht-Ro­­­se (Rosa omeiensis var. pteracantha), ei­­­ne aus Chi­­­na stam­­­men­­­de Wild­­­art, ist mit gro­­­ßen ro­­­ten Dor­­­nen dann ein Blick­­­fang.
Foto: Marion Nickig/dpa-tmn

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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