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Kuhmilch versus Haferdrink
Ernährungsgesellschaft erklärt Unterschiede
Beide Alternativen haben Vorteile. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt konkrete Empfehlungen für den Verzehr.
30. Oktober 2024
Immer mehr Menschen greifen zu pflanzlichen Milchalternativen. Und die Auswahl an Pflanzendrinks aus Soja, Hafer, Mandeln, Reis und Co. ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen, stellt das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) in Bonn fest. Übrigens: Bezeichnungen wie Hafermilch oder Sojamilch sind nicht zulässig, weil sie einen falschen Eindruck erwecken. Doch wie gut sind diese Produkte hinsichtlich Gesundheit und Nachhaltigkeit? In einem neuen Positionspapier vergleicht die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) Pflanzendrinks mit Kuhmilch und gibt konkrete Empfehlungen. Hier das Wichtigste in Kürze:
Milchprodukte
Kuhmilch und Milchprodukte wie Joghurt und Käse liefern wichtige Nährstoffe wie Kalzium, Jod, Vitamin B2 und Vitamin B12. Daher empfiehlt die DGE, täglich zwei Portionen Milchprodukte zu verzehren, was zum Beispiel einem Glas Milch und einer Scheibe Käse entspricht.
Pflanzendrinks
Für Menschen, die weniger oder keine Milchprodukte zu sich nehmen können oder wollen, können pflanzliche Alternativen sinnvoll sein, so Heike Kreutz vom BZfE. „Neben Tierwohlaspekten spricht die geringere Umweltbelastung für den Verzehr. Im Vergleich zu Kuhmilch sind die durchschnittlichen Werte für Treibhausgasemissionen, Wasserverbrauch und Landnutzung niedriger. Milchalternativen helfen auch dabei, eine pflanzenbetonte Ernährung im Alltag umzusetzen“, weiß Kreutz.
Unterschiede
Die Nährstoffzusammensetzungen von pflanzlichen Milchalternativen sind allerdings je nach Produkt unterschiedlich. Ohne Nährstoffanreicherung sind sie nicht mit Kuhmilch vergleichbar. Laut DGE sind die wichtigsten Unterschiede:
- Pflanzendrinks liefern in der Regel weniger gesättigte Fettsäuren und kein Cholesterol. Milchalternativen aus Samen und Nüssen enthalten mehr ungesättigte Fettsäuren.
- Der Proteingehalt ist mit Ausnahme von Sojaerzeugnissen geringer.
- In Pflanzendrinks aus Getreide wie Hafer oder Reis sind mehr Kohlenhydrate enthalten.
- Je nach Rohstoff kommen in Pflanzendrinks gesundheitsfördernde Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe wie Phenole hinzu, die in Milch nicht enthalten sind.
- Manche Inhaltsstoffe wie Phytate können allerdings die Bioverfügbarkeit von Nährstoffen einschränken, also die, die der Körper tatsächlich verwerten kann.
Auf die Nährstoffe achten
In Anbetracht der positiven Effekte von Kuhmilch(-produkten) auf die Gesundheit des Menschen empfiehlt die DGE den Verzehr von Kuhmilch(-produkten). Wer wenig oder keine Kuhmilch verzehrt, sollte über andere Lebensmittel oder eine Nahrungsergänzung eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Jod sowie bei einer veganen oder vegetarischen Ernährungsweise mit Vitamin B2 und Vitamin B12 sichern. Ansonsten können Nährstoffdefizite die Folge sein, warnt die DGE. Sie empfiehlt, pflanzliche Alternativprodukte ohne Zuckerzusatz zu kaufen und sich auf der Zutatenliste über Nährstoffe, Zuckergehalt, Zusatzstoffe und mögliche Allergene zu informieren.