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    Schöner verstauen

    Platz schaffen in kleinen Wohnungen

Der Wä­sche­stän­der steht im Weg, der Staub­sau­ger auch. Und wo­hin mit dem Rei­se­kof­fer? Vor al­lem in klei­nen Apart­ments und WG-Zim­mern fehlt es oft an Stau­raum. Wie man auf we­nig Platz viel un­ter­bringt.

23. August 2024

„Raum ist in der kleinsten Hütte für ein glücklich liebend Paar“, so dichtete einst Friedrich Schiller. Und das mag für liebende Paare nach wie vor seine Richtigkeit haben. Woran es in kleinen Hütten aber definitiv fast immer mangelt, ist Stauraum. 
Dabei wäre er dort, und das ist das Paradoxon des Einrichtens, eigentlich am nötigsten. Denn wer in einem Apartment oder WG-Zimmer lebt, muss dort alle seine Habseligkeiten unterbringen. Auch jene, die weniger dekorativ sind. Den Staubsauger, den Wäscheständer oder den großen Rucksack, den man nur einmal im Jahr braucht. Wie also schafft man dafür Stauraum, der nach Möglichkeit auch noch gut aussieht? 

Nicht jede Nische vollstopfen

Schritt eins auf dem Weg zu mehr Stauraum erfordert deshalb keine Investitionen, sondern vor allem den Mut, sich von Dingen zu trennen. Was braucht man wirklich? Und was kann weg, kann verschenkt oder auf dem Flohmarkt verkauft werden? 
Al­le sechs Mo­na­te emp­fiehlt Sima Niroumand ei­ne sol­che pri­va­te In­ven­tur. Die Köl­ne­rin ent­wi­ckelt Wohn­kon­zep­te für klei­ne Woh­nun­gen, vor al­lem für Fa­mi­lien. Niroumand weiß, wo­von sie spricht: Mit zwei Kin­dern wur­de ih­re ei­ge­ne In­nen­stadt­woh­nung in Köln ei­gent­lich zu klein. Aber die Fa­mi­lie hat­te kei­ne Mög­lich­keit um­zu­zie­hen. „Al­so muss­ten wir nach Mög­lich­kei­ten su­chen, den vor­han­de­nen Wohn­raum zu op­ti­mie­ren.“ 
Da­mit all die Din­ge, die nach dem Aus­mis­ten noch da sind, tat­säch­lich auf­ge­räumt wer­den, „muss Stau­raum so ge­stal­tet wer­den, dass man ihn gut nut­zen kann“, sagt Niroumand. Schub­la­den soll­ten al­so nicht klem­men, son­dern sich leicht öff­nen las­sen, Schrän­ke und Re­ga­le oh­ne grö­ße­re Ver­ren­kun­gen er­reich­bar und gut be­leuch­tet sein. „Selbst­kle­ben­de LED-Strips eig­nen sich da­für sehr gut“, sagt Niroumand. Sie hält auch nichts da­von, in je­de Ni­sche noch ein Schränk­chen zu schie­ben, je­de Lü­cke zwi­schen zwei Mö­bel­stü­cken mit Re­gal­bret­tern zu fül­len: „Das wirkt oft sehr un­ru­hig.“ 

Das Bett wird zum Stau­raum

Platz schaf­fen, oh­ne zu viel Raum zu ver­brau­chen, lässt sich bes­ser mit Mö­beln, die me­hre­re Funk­tio­nen ha­ben. Un­ter ei­nem Bett zum Bei­spiel sind bis zu vier Qua­drat­me­ter Platz für Stau­raum. Den macht man mit ei­nem Po­dest­bett nutz­bar: Der Lat­ten­rost wird auf Käs­ten mit Schub­la­den oder Re­ga­len mon­tiert. Kü­chen­schrän­ke sind da­für gut ge­eig­net. 
Plant man das Po­dest et­was brei­ter und län­ger als die Ma­trat­ze, ent­steht zu­sätz­li­che Ab­la­ge­flä­che, „die sich auch als Sitz­ge­le­gen­heit eig­net“, sagt Paola Bagna. Die Ar­chi­tek­tin hat sich auf Mi­kro­apart­ments spe­ziali­siert. In Ber­lin ge­stal­te­te sie Woh­nun­gen, in de­nen auf 20 Qua­drat­me­tern Schlaf- und Wohn­raum, Kü­che und Bad Platz fan­den. 
Ein Klas­si­ker für ho­he Räu­me ist das Hoch­bett, un­ter dem Platz ist für Schrän­ke, ei­nen Schreib­tisch oder ein So­fa. „Im Alt­bau ist die Hö­he ei­ne Qua­li­tät, die sich gut nut­zen lässt“, sagt Bagna, „aber man muss auf­pas­sen, dass man sich durch sol­che Ein­bau­ten nicht das Ta­ges­licht nimmt.“ Das sei näm­lich ge­ra­de für klei­ne Räu­me wich­tig, die, wenn kein Licht her­ein­fällt, noch win­zi­ger wir­ken. 
Auch ein Schreib­tisch kann zum Mul­ti­funk­tions­mö­bel mit Auf­be­wah­rungs­mög­lich­keit wer­den – wenn man die Ar­beits­plat­te auf nied­ri­ge Schrän­ke oder Re­ga­le legt. Ho­cker und Bän­ke zum Auf­klap­pen sind zu­gleich Mi­ni-Tru­he und Sitz­ge­le­gen­heit. Stau­raum schaf­fe auch, wer statt ei­ner Zwi­schen­wand ei­nen Schrank auf­stellt, der sich von bei­den Sei­ten öff­nen lässt, sagt Paola Bagna. Eine Ni­sche im Raum kann man mit ei­nem Vor­hang oder Pa­ra­vent ab­tren­nen und da­hin­ter Staub­sau­ger und Wä­sche­stän­der ver­ste­cken. 

Re­ga­le bis zur De­cke bau­en

Vie­len Räu­men lässt sich noch er­staun­lich viel Platz ab­ge­win­nen, wenn Re­ga­le und Schrän­ke nicht auf hal­ber Hö­he en­den, son­dern bis zur De­cke ge­baut wer­den. Auch über der Tür ist noch Platz für ein Re­gal­brett oder ei­nen Hän­ge­schrank. „Man soll­te da­bei zwi­schen of­fe­nen und ge­schlos­se­nen Mö­beln wech­seln und mit un­ter­schied­li­chen Tie­fen spie­len, da­mit die Kon­struk­tion nicht zu wuch­tig wirkt“, emp­fiehlt Ar­chi­tek­tin Bagna. 
In Dach­woh­nun­gen gibt es un­ter der Schrä­ge – dort, wo man oh­ne­hin nicht mehr be­quem ste­hen oder sit­zen kann – noch un­ge­ahn­te Raum­re­ser­ven für ei­nen pass­ge­nauen nied­ri­gen Schrank. Unter dem Stich­wort „Drempel­schrank“ fin­den sich et­wa im Netz Selbst­bau-An­lei­tun­gen, die Bret­ter kann man sich im Bau­markt auf Maß zu­sä­gen las­sen. 
Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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